Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2020
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Nymphenburger Schloßpark 44

Grau- und Nonnengänse, Gänsesäger, Laufente, Reiherente, Waldkäuze, Wespenspinne, Schwebfliege, Rapsweißling, Hornissen, Gemeine Becherjungfer, Zünsler, Grasschildwanze, Himmelblauer Blattkäfer, Gartenkreuzspinne, Wolfsspinne, Große Pechlibelle, Blauflügel-Prachtlibelle, Rabenkrähe, Höckerschwäne, Rehe

Waldkäuze, Mandarinenten, Rehe, Kaisermantel, Eichelhäher, Große und Gemeine Heidelibelle, Blaue Federlibelle, Große Pechlibelle, Mäusebussard, Europäische Schmuckschildkröte, Gewöhnliche Langbauchschwebfliege, Ringelnatter

31. August 2020

Nach dem Mittagessen geht es in den Nymphenburger Schloßpark. Am nördlichen Kanal ist Putzstunde. Graugänse, Gänsesäger, Nonnengänse und eine Laufente putzen und strecken sich. Von einer Reiherentenfamilie sind von den fünf Küken noch vier putzmunter.

Ein Blick auf die Baumhöhle des Waldkauzes Dacherl zeigt wieder einen zweiten kleinen Waldkauz. Ein Junger von diesem Jahr?

Im Schilf- und Krautgürtel des Pagodenburger Sees sind verschiedene Insekten unterwegs. Zum ersten Mal sehe ich heuer wieder eine Wespenspinne (Argiope bruennichi), auch Zebraspinne genannt. Die schöne Mistbiene, Schlammbiene oder Scheinbienen-Keilfleckschwebfliege (Eristalis tenax) ist eine häufige und auffällige Schwebfliegenart. Igelfliegen und Blaue Schmeissfliegen sowie ein weiblicher Rapsweißling (Pieris napi) fliegen umher. Längere Zeit beobachte ich eine Hornisse auf der Jagd. Ihre Jagdmethode ist der Überraschungseffekt. So fliegt sie ständig in niedriger Höhe über die Pflanzen auf der Suche nach fressbarem. Viele Insekten fliegen auf, wenn sich die Hornisse nähert. Sie jagt nicht hinterher, dafür ist sie zu langsam. Sie scheint nicht besonders gut zu sehen, denn sie fliegt auch dunkle Stelle an Halmen an, die wie eine mögliche Beute aussehen. Aber nicht alle Insekten fliegen rechtzeitig davon und bringen sich in Sicherheit. Während der Beobachtung konnte ich drei Jagderfolge beobachten.

Beim ersten Mal eine kleine Fliege, beim zweiten Mal fing sie eine unachtsame Biene, deren Stachel ins Leere geht (gut zu sehen auf dem ersten Foto). Das dritte Opfer ist eine Igelfliege. Beim Vertilgen von Insekten sind Hornissen ähnlich konsequent wie Wespen beim Zerlegen eines Zwetschgen-Streuselkuchens. Wenn die Hornisse eine Fliege fängt, trennt sie ihr in einem ritualisierten Ablauf Beine, Flügel und Hinterleib ab. Nur der muskelbepackte Brustabschnitt bleibt übrig. Diesen kaut die Hornisse gut durch und verfüttert die Masse dann ordentlich an die eigenen Larven. Anstatt dieses feinsinnige Filetieren und Pürieren zu würdigen, passt das Fressverhalten aus Sicht des Menschen in das Bild der unsympathischen Kampfwespe – wobei das Fressverhalten des Menschen, besonders beim Grillen von Hühnerbrust oder Rinderfilet, sich ja nicht allzu sehr unterscheidet. (Text etwas abgewandelt aus dem Artikel der SZ vom 26. August 2020: Kein Grund, wepsig zu werden!

Mein besonderes Augenmerk gilt derzeit den Libellen. Zu sehen sind viele Männchen der Gemeinen Becherjungfer (Enallagma cyathigerum). Ein Wickler (sehr kleine Schmetterlingsart), eine Grasschildwanze (Eurygaster maura) und ein sehr kleiner Himmelblauer Blattkäfer (Chrysolina coerulans) sind zu sehen.

Eher im Untergestrüpp Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus) und eine Spinne aus der Gattung Wolfsspinne. Ihre zwei großen Frontaugen, die recht großen oberen Seitenaugen und die Reihe kleiner, eng gestellter unterer Augen sind sehr typisch für Vertreter dieser Familie. Sie baut kein Netz, sondern jagt frei herum nach Beute.

Ein Männchen der Großen Pechlibelle (Ischnura elegans) hat ein Insekt erbeutet. Ein Weibchen der  Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) ruht sich kurzzeitig aus.

Jetzt sehe ich noch nach zwei Waldkauzbäumen. Waldkäuze Kanali und Knubbel sind zu Hause.

Am südlichen Kanal treibt sich schon längere Zeit eine Rabenkrähe herum, die gerne ein Schildrabe wäre, obwohl es die nur in Afrika gibt.

Die Höckerschwäne auf dem Badenburger See kommen gerade von einem Ausflug zurück. Es sieht aus, als gibt es starken Seitenwind.

Beim Verlassen des Parks sind im Wald Rehe zu sehen, eine Geiß, in der Nähe der Sechsender Bock, und etwas näher am Ausgang dann noch eine Rehgeiß.

Vor dem Schloß kommt eine Höckerschwanenfamilie von einem Ausflug zurück zu ihrem Schlafplatz.

2. September 2020

Am späten Vormittag geht es in den Nymphenburger Schloßpark, natürlich zuerst zum Waldkauz Dacherl. Beide Käuze sind zu Hause.

Nach langer Zeit sehe ich am südlichen Kanal wieder die Mandarinentenfamilie, beim Männchen sieht man deutlich die Mauser.

In der Nähe zeigt sich der Sechsender Rehbock und eine Geiß.

Ein Kaisermantel Weibchen fliegt zu mir und ruht dann auf einem Blatt ganz in der Nähe.

Hoch in den Bäumen ist ein Eichelhäher auf Nahrungssuche.

Waldkauz Kasimir zeigt sich neugierig.

Auf einem Ast parken paarende Große Heidelibellen (Sympetrum striolatum). Am Pagodenburger See sind Männchen der Gemeinen Heidelibelle (Sympetrum vulgatum), Blauen Federlibelle (Platycnemis pennipes) und Großen Pechlibelle (Ischnura elegans) bei ihren Ruhephasen und auf der Jagd zu beobachten. Gejagt wird nahe über dem Wasser.

Ein Mäusebussard fliegt heran und setzt sich in den Wipfel einer Erle. Es dauert nicht lange, bis er mich ausmacht.

Ich gehe noch auf einen Sprung in den Botanischen Garten. Im großen Teich ruht eine Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis). Auf Blüten sehe ich eine hübsche Gewöhnliche Langbauchschwebfliege (Sphaerophoria scripta) Nektar saugen. Auf dem Teich des Schmuckhofes paart sich die Gemeine Heidelibelle. Den Paarungsflug der Großen Heidelibelle erwische ich diesmal während des Fluges. In einer Ritze einer Mauer ruht eine Ringelnatter.

Kategorie: Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2020

von

Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

3 Kommentare zu “Nymphenburger Schloßpark 44”

  1. Michael Zimmermann sagt:

    Großarige Aufnahmen und die Mühe,die Aufnahmen mit den Namen der Objekte zu benennen plus den wissenschaftlichen Gattungs und Artnamen.
    Von manchen Aufnahmen wüsste ich gerne die technischen Details.
    Ich freue mich auf weitere Fotos.
    Vielen Dank!

  2. Hans Peter Kollmannsberger sagt:

    Vielen Dank für die wunderschönen Bildgeschichten! Wir (auch meine Frau) freuen uns sehr über deine interessanten Beiträge und die wirklich beeindruckenden Fotos. In Norwegen hatten wir im Urlaubsstress 😉 noch keine Zeit gefunden uns bei dir zu bedanken, also nochmals Danke. Mach so weiter!

    7.9. 8.30

  3. Herbert Friedrich sagt:

    Wieder tolle Bilder und Texte.

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