Südafrika
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26. Teil Reisebericht Südafrika – 529 (aktualisiert)

18.11. Makutsi Rhino Game Drive (529)

Da heute nichts offiziell auf dem Programm steht, habe ich mich gestern informiert, ob es bei einer Tour noch freie Plätze gibt. Ich hatte Glück und konnte den Rhino Game Drive von 6-9 Uhr morgens buchen. Bisher habe ich diese Tour nur nachmittags gemacht und bin gespannt, was es morgens zu erleben gibt. Als ich meinen Rucksack hebe, hat sich darunter ein Eastern Bark Scorpion (Uroplectes vittatus) versteckt. Gruselig, ich habe ihn nicht eingeladen zu mir ins Rondavel. Die Kahle Drillingsblume (Bougainvillea glabra) ist morgens so blass wie ich vermutlich zu dieser frühen Stunde.

Um 12 Minuten vor 6 Uhr werde ich abgeholt und bereits kurz nach 6 Uhr kann ich zwei Zwergbienenfresser beobachten, die sich bereits fleißig ihr Frühstück erjagen. Sie sind noch immer an der gleichen Stelle, wo sie sich bereits bei einer Nachmittagstour aufgehalten haben (siehe Fotogeschichte 507).

Auf der Weiterfahrt lässt sich ein Weißstirnspint nicht von unserem Fahrzeug beunruhigen. So kann er ganz aus der Nähe betrachtet werden.

Dann geht es durch den Fluss. Bei langem starkem Regen kann diese Tour, und vermutlich auch die meisten anderen, nicht durchgeführt werden, da dann überall das Wasser zu hoch steht und die Wege unbefahrbar macht.

Plötzlich kommt uns auf dem Weg ein Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum) entgegen. Es hat sich gerade „eingecremt“ und läuft direkt auf unser Fahrzeug zu. Kurz davor bleibt es stehen. Es sieht so aus, als ob es überlegt, ob das Rammen des Fahrzeugs aufregend wäre. Aber dann wendet es sich ab und geht in die Büsche. Aufatmen. Die Gelegenheit für gute Aufnahmen, aber meine Kamera versagt wieder einmal und auf der SD-Karte befinden sich keine Bilder. Von Karin Rechsteiner habe ich drei Fotos bekommen, die zeigen, wie sich das Nashorn auf dem Weg auf uns zubewegt. Ihre Kamera hält diesen Moment wunderschön fest. Danke dafür.

 Weitere drei Fotos habe ich vom Mitreisenden Roland Pieper erhalten. Auch seine Aufnahmen zeigen, wie dramatisch es sich zugetragen hat, bevor sich das Nashorn eines besseren belehrt hat. Ach dafür Danke.

Von mir gibt es nur Aufnahmen, als sich die Breitmaulnashörner, es sind mehrere, bereits ins Gebüsch aufmachen und sich dort an Bäumen ordentlich die dicke Haut kratzen.

Als der Weg wieder frei und ungefährlich ist, geht es weiter. Im Morgenlicht sieht der Grünschwanzglanzstar ganz schön blau aus.

Eine Afrikanische Büffelkuh (Cyncerus caffer) auf dem Weg ins Gebüsch.

Kurz vor 7 Uhr wird es spannend. Seitlich des Wegs wird das Männchen eines Leoparden (Panthera pardus) gesichtet. Da heißt es stehenbleiben und abwarten was geschieht. Der Leopard nähert sich und geht dann ruhigen Schrittes und sehr aufmerksam über den Weg. Er weiß, dass er der Chef ist. Auf der anderen Seite des Wegs angekommen, verschwindet er so leise im Gebüsch wie er gekommen ist.

Ein Wiedehopf hat sich einen exponierten Ansitz gewählt.

Das singende Maskenweberweibchen benötigt nur einen dünnen Zweig.

Der Zimtroller, auch Zimtracke genannt, endlich aus der Nähe und bei herrlichem Morgenlicht zu sehen.

Eine kleine Gruppe Steppenzebras (Equus quagga) hält sich in der Nähe des Weg auf.

Dann halten wir an um zu beobachten. Und nicht nur wir, sondern auch ein weiteres Fahrzeug, was uns entgegenkommt. Ein erwachsener Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) staubt sich an einer freien Fläche neben dem Weg ein, bevor er zum Baumdrücken übergeht.

Und dann tritt der Riese plötzlich auf den Weg zwischen den beiden Fahrzeugen. Der Fahrer des anderen Fahrzeugs legt den Rückwärtsgang ein und fährt so schnell es geht zurück, um einen sicheren Abstand zu wahren.

Das Fressen geht leichter, wenn der Baum quer liegt, was für den Riesen kein Problem darstellt.

Irgendwann verschwindet der Riese und wir fahren weiter. Rechts vom Weg befindet sich eine Erdhöhle. Als wir anhalten, sausen mit hoher Geschwindigkeit zwei Warzenschweine (Phacochoerus africanus) daraus hervor. Wenig später ein Drittes, das ich noch fotografieren kann, bevor es in der Wildnis verschwindet.

Ein freier Blick zeigt einen aufmerksamen jungen Ellipsen-Wasserbock (Kobus ellipsiprymnus).

Zum Abschluss bekomme ich noch einen Senegalliest zu sehen, der erst vor kurzem hier angekommen ist. Dieser Ausflug hat sich wirklich gelohnt. Zurück auf der Makutsi Lodge gibt es jetzt ein ausgiebiges Frühstück.

Kategorie: Südafrika

von

Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

2 Kommentare zu “26. Teil Reisebericht Südafrika – 529 (aktualisiert)”

  1. Hans Wolf sagt:

    Ja Barbara, das war ein Gänsehaut-Moment, so ein wunderschönes kraftvolles Tier so nahe zu erleben.

  2. Barbara sagt:

    Was für ein grandioses Erlebnis , einem Leoparden so hautnah zu begegnen 👍🙌

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