10.05.2021: Ausflug Allacher Lohe: Märzfliege Paarung, Heidespanner, Braune Tageule, Magerrasen-Perlmutterfalter, Großer Weichkäfer, Grünspecht, Habicht, Eichkätzchen, Schwarzspecht, Speise-Morchel, Ackerhummel-Königin, Lilienhähnchen, Spinnenetz, Kleiner Würfel-Dickkopffalter, Aufpasser, Goldammer, Teichfrösche, Frühe Adonislibelle, Stockente mit 11 Küken
Zuhause auf dem Balkon paart sich die Märzfliege (Bibio marci), links das Weibchen, rechts das Männchen. Die Weibchen der Märzfliege sind größer. Dass sie unterschiedlich Augenformen haben – Weibchen kleine, seitlich stehende, Männchen große halbkugelige – ist eine weitere Besonderheit. Ich habe sie in größeren Schwärmen schon letzte Woche im Nymphenburger Schloßpark erlebt.

Früh morgens der Allacher Lohe angekommen, besuche ich als erstes die Magerwiese. Die Wiese ist noch Nass vom Morgentau. Zu sehen sind Heidespanner (Ematurga atomaria), Braune Tageule (Euclidia glyphica) und Magerrasen-Perlmutterfalter (Boloria dia) und im Gras turnt der Große Weichkäfer (Cantharis fusca). Im hinteren Teil der Wiese sind immer wieder Grünspechte zu sehen, diesmal ein Weibchen. Sie müssen ganz in der Nähe ihre Baumhöhle haben.
Beim Habicht habe ich heute Morgen Glück. Das Weibchen steht aufrecht in dem riesigen Horst. Es hat kein großes Interesse an Fotografen.
Nicht weit entfernt klettert ein Eichkätzchen rasch auf einen Baum. Es scheint sich um ein junges zu handeln. Es muss aufpassen, Gefahren und Fressfeinde lauern überall.

Beim Schwarzspecht angekommen, verpasse ich den Einflug des Weibchens. Also heißt es warten. Es dauert lange, bis sich das Weibchen wieder zeigt und nach Prüfung, ob die Luft rein ist, ausfliegt. Nun heißt es wieder geduldig zu warten, was als nächstes passiert. Die Zeit überbrücke ich mit der Beobachtung eines Märzfliegen-Weibchen, das auf einem Blatt vor mir ruht. Nach einer dreiviertel Stunde fliegt das Schwarzspecht-Männchen erst die Rückseite der abgestorbenen Fichte an und kommt dann ganz vorsichtig um den Baumstamm herum zum Spechtloch. Es vergewissert sich, dass das Weibchen nicht drinnen ist bevor es in die Höhle geht. Ein Pirol ist hinter mir zu hören, also suche ich nach ihm. Als ich gehe, sehe ich das Schwarzspecht-Männchen schon wieder an Baumstämmen nach Nahrung suchen. Es muss kurz nach dem Einfliegen wieder ausgeflogen sein. Der Pirol stellt kurz darauf seinen Gesang ein und ist auch nirgends zu sehen.

Auf dem Rückweg durch den Wald führt der Pfad an einer Stelle vorbei, an der mehrere Speise-Morcheln (Morchella esculenta agg.) wachsen. Sie sind eine Delikatesse, aber geschützt. Daher muss ich mir etwas anderes zu Mittag machen.
Die Ackerhummel Königin (Bombus pascuorum) holt sich ihren Nektar bei den Blüten des Kriechenden Günsel (Ajuga reptans). Die Ackerhummel ist in Deutschland gefährdet durch Aufforstungen und intensive Wiesennutzung.
Auf einem Blatt ruht ein C-Falter (Nymphalis c-album). In dieser Stellung sieht er aus wie ein altes vertrocknetes Blatt – eine tolle Tarnung. Und auch Lilienhähnchen (Lilioceris lilii) sind unterwegs. Dieser kleine Käfer ist in Gartenanlagen nicht sehr gerne gesehen und wird dort als Schädling bekämpft.
Am Waldrand hat eine Spinne ihr Netz gewebt. Darin verfängt sich der Samen der Pappeln, der die Luft erfüllt. Bei der Trockenwiese zurück, werden neben Aurorafalter wieder die Braune Tageule aufgespürt und ein Kleiner Würfel-Dickkopffalter (Pyrgus malvae) gesehen.
In einem Baum wird ein Goldammer-Männchen im Prachtkleid gesichtet.
Auf dem Rückweg werden die beiden kleinen Teiche inspiziert. Über sie wacht ein Aufpasser. Zwischen den üppigen weinroten Seerosenblättern veranstalten Teichfrösche ihre Konzerte als gäbe es kein Morgen mehr.
In der Ufervegetation sind einige Libellen unterwegs, während sich im Wasser viele kleine Fische tummeln. Neben paarenden Winterlibellen fällt mir ein Frühes Adonislibellen-Männchen (Pyrrhosoma nymphula) auf.
Im Landschaftssee findet eine Übung der Feuerwehr statt. Das hält die Stockentenfamilie mit ihren 11 Küken nicht davon ab, einen kleinen Ausflug zu wagen.
