18.09.2021: Chiemsee: Honigbiene, Schwarzhalstaucher, landender Kormoran, Höckerschwan, Lachmöwen, Mittelmeermöwe, Schuppenkarpfen, Graugänse, Eisvogel, Flussuferläufer
Heute am Samstag ist am Chiemsee bei sonnigem Wetter sehr viel los – Badegäste, Segelboote und Stand-up Paddler, Radfahrer und Spaziergänger wohin das Auge blickt. Ich mache einen Spaziergang im Heinrichwinkel. Immer wieder fliegen Westliche Honigbienen (Apis mellifera) in den Blüten des Drüsigen Springkrauts (Impatiens glandulifera), um sich den nahrhaften Nektar abzuholen. Ab und zu ist der Blick frei auf den See. Bei all dem Betrieb sehe ich neben vielen Blässhühnern und einigen Stockenten ein Schwarzhalstaucher Pärchen draussen auf dem See, an einer Stelle wo es etwas ruhiger ist.
Ich fahre zum Autorastplatz um den prachtvollen Eistaucher zu sehen, aber er ist nirgends zu sehen. Etwas entfernt landet ein Kormoran.
Ein Höckerschwan kommt so nahe, dass ich nur noch seinen Kopf fotografieren kann.
Dort sind wie immer auch viele Lachmöwen. Eine hat einen Fisch gefangen, Neidvoll der Blick einer anderen.
Ich fahre zur Hirschauer Bucht. Langsam senkt sich die Sonne. Eine junge Mittelmeermöwe kreist über dem See und schaut auch neugierig, wer da im Beobachtungsturm sich aufhält.
Da springt ein Schuppenkarpfen aus dem Wasser. Er bevorzugt die Ufernähe und hält sich dort an Wurzeln und Überhängen auf. Sein Lebensraum sind warme, stehende, flache oder langsam fließende Gewässer mit reichem Pflanzenbewuchs. Schuppenkarpfen wühlen am Grund nach Nahrung. Bei Karpfen, Schleien und Weißfischen fällt doch auf, dass sie ihre Nahrung hauptsächlich vom Grund fressen. Dabei wird nicht nur die Nahrung aufgenommen, sondern auch Sedimente (Schlammpartikel usw.). Diese setzen sich auch auf den Kiemen ab und die Sauerstoffaufnahme wird erschwert. Bei Menschen ist es bei einem Schnupfen ähnlich, wir putzen uns den Kolben und dann geht es wieder. Da Fische keine Taschentücher haben, schwimmen sie mit einem Affenzahn an die Oberfläche, öffnen ihr Maul, und spülen damit ihre Kiemen aus. Beim Wiedereintritt in das nasse Element werden ebenfalls das Maul und die Kiemendeckel geöffnet, das Wasser strömt schlagartig in die Maul- und Kiemenöffnung. Damit ist der natürliche Reinigungsprozess vollzogen. Wenn es nicht ausreichend war, wird die Kiemenspülung erneut bis zur Zufriedenstellung wiederholt. Der Fresstrieb (Nahrungsaufnahme an der Oberfläche), Beseitigung von Parasiten, Sauerstoffmangel und auch der Spieltrieb sind nicht zu unterschätzen Faktoren, die Fische aus dem Wasser steigen lassen.
Graugänse fliegen ein, andere Gruppen fliegen ab.
Als die Sonne schon sehr tief steht, kommt ein Eisvogel geflogen. Leider fliegt er vorbei, aber in dem letzten Sonnenlicht trotzdem ein schönes Farbenspiel.
Ganz zum Schluss fliegt auch noch ein Flussuferläufer vorbei.