Echinger Stausee, Tagesausflüge
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3. Ausflug Echinger Stausee – 216

13.09.2021: Echinger Stausee: Köcherfliege, Furchenbiene, Brackwespen Kokon, junge Schilfradspinne, Listspinnen, Büschelmücke, Mönchs-Kotkäfer, Kinderstube von Fischen, Büffelzikade, Gemeine Feldschwebfliege, Zuckmücke, Westliche Honigbienen, Dunkle Erdhummel, Minzeblattkäfer, Raupe des Schlehen-Bürstenspinners, Brückenkreuzspinne, Kleine Wasserlinse, junger Grasfrosch, blühender Blauer Wasser-Ehrenpreis, Rotbeinige Baumwanze, Goldene Acht, Teichhühner, Silberreiher, Ismaninger Speichersee: Goldene Acht, Graugänse, Kormoran, Graureiher, Nonnengans, Gemeine Becherjungfern

Diese Köcherfliege (Trichoptera) fällt vor allem mit ihren schönen roten Augen auf.

Auf den Blüten des Gewöhnlichen Wasserdost (Eupatorium cannabinum) saugt eine Furchenbiene Nektar.

Brackwespe (Braconidae) Kokon. Aus tierspuren.at: „Brackwespen sind parasitierende Wespen. Sie legen ihre Eier mit Hilfe eines Legestachels z.B. in Raupen von Schmetterlingen. Das Wirtstier wird dadurch gelähmt, und aus den Eiern in seinem Körper schlüpfen die Wespenlarven. Diese ernähren sich von ihrem Wirt und töten ihn zum Schluss. Auf der Körperhülle des Wirtes spinnen sie anschließend ihre Kokons und verpuppen sich. Die Kokons sind zunächst weiß, nach dem Ausschlüpfen gelblich gefärbt.“

Spinne am Kokon. Es könnte eine junge Schilfradspinne (Larinioides cornutus) sein. Klein aber schon mit großer Beute.

Auf den Brennesseln warten Listspinnen (Pisaura mirabilis) auf ihre Opfer. Aber nicht nur Listspinnen, sondern auch der Schwarzaugenkanker (Rilaena triangularis), ein Weberknecht.

Was ist da wohl in das Spinnennetz geraten oder eingesponnen worden? Oder ist es ein Raupennetz?

Ein Männchen der Büschelmücke (Chaoboridae) hat sich in einem Spinnennetz verfangen. Die Büschelmücken sind zwar nah mit den Stechmücken verwandt, jedoch sind sie für den Menschen harmlos. Im Gegensatz zu den Weibchen der Stechmücken ernähren sich Büschelmücken nicht von Blut. Über die Ernährung der adulten Tiere ist bislang wenig bekannt. Die erwachsenen Tiere halten sich in Wassernähe auf. Da weben die Spinnen auch ihre Netze.

Der Mönchs-Kotkäfer (Onthophagus coenobita) ist schneller unter ein Blatt gekrochen als ich fotografieren konnte. Er ist vermutlich öffentlichkeitsscheu?

Am Rande des Stausees befindet sich eine Kinderstube von Fischen.

Auf einem Weidenblatt sehe ich etwas grünes Hochstehendes. Ein Blatt? Beim näheren Hinsehen erkenne ich drei Beine. Das ist kein Blatt, sondern eine Büffelzikade (Stictocephala bisonia). Was es alles gibt?! Dazu Wikipedia (verkürzt): Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Büffelzikade wurde Anfang des 20. Jahrhunderts vermutlich mit Obstreisern nach Europa eingeschleppt. 1966 wurde sie erstmals in Deutschland, am Isteiner Klotz bei Lörrach, nachgewiesen, seit 2000 bei Darmstadt, 2003 bereits südlich von Frankfurt am Main und im Saarland, 2004 im Norden Frankfurts und im südlichen Brandenburg und 2005 im Main-Taunus-Kreis. Die nördliche Verbreitungsgrenze verläuft aktuell durch das Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen. Die Büffelzikade lebt in Kraut- und Gehölzsäumen, überwiegend an Flüssen, Bächen und Gräben sowie im Kulturland.

An den Gehölzstauden am Ufer des Stausees fliegt eine Gemeine Feldschwebfliege (Eupeodes corollae) und rastet kurz auf einem Blatt.

Ein Weibchen einer Zuckmücke (Chironomidae) hat sich in einem anderen Spinnennetz verfangen. Aus Wikipedia: Die Mundwerkzeuge sind zum Stechen und Blutsaugen nicht geeignet, bei vielen Arten sind sie auch gänzlich rückgebildet. Die Antennen sind in Wirteln behaart, so dass sie gut zur Aufnahme von Schwingungen geeignet sind. Diese werden an das johnstonsche Organ geleitet und dort verarbeitet. Die Brust ist hochgewölbt, die Flügel sind meistens sehr gut ausgebildet.

Westliche Honigbiene (Apis mellifera) Arbeiterin auf der Suche nach Nektar in den Blüten des Drüsigen Springkrauts (Impatiens glandulifera), auch Indisches Springkraut genannt. Es droht die einheimische Vegetation von ihren natürlichen Standorten zu verdrängen; allerdings wird die Notwendigkeit einer Bekämpfung von naturschutzfachlicher Seite in Zweifel gezogen, da die Art eine erhebliche Bedeutung als späte Bienenweide für Honigbienen hat.

Auch die Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris) nimmt das Angebot gerne an. Probiert aber auch Altbekanntes.

Auf einer Gruppe von Grüne Minze (Mentha spicata agg.) sind phantastisch glänzende Minzeblattkäfer (Chrysolina herbacea) unterwegs. In Deutschland meist metallisch grün oder goldgrün, selten bläulich oder kupferfarben. Es ist Paarungszeit.

Auf einem Blatt des Echten Mädesüß (Filipendula ulmaria) finde ich die einzige Raupe bei diesem Spaziergang. Es ist die Raupe des Schlehen-Bürstenspinners (Orgyia antiqua), auch Schlehenspinner oder Kleiner Bürstenspinner genannt. Ein Nachfalter, den ich auch noch nicht zu Gesicht bekommen habe. Die Raupen findet man im Mai und von Ende Juli bis August. In kalten Jahren bildet sich nur eine Generation im Juli aus, in günstigen Jahren kann es auch eine dritte im Oktober geben. Die Raupen ernähren sich von zahlreichen Laubbaum- und Straucharten, wie beispielsweise von Schlehdorn, Eingriffeligem Weißdorn, Himbeere, Vogelbeere, Sal-Weide, Bergahorn und auch von krautigen Pflanzen wie dem Mädesüß.

Ein Wunder der Natur – Samenspender.

Eine Brückenkreuzspinne (Larinioides sclopetarius), auch Brückenspinne genannt, spinnt gerade an ihrem Netz.

Ein kleiner Bach, der neben dem Stausee verläuft, ist an einigen Stellen vollkommen bedeckt mit der Kleinen Wasserlinse (Lemna minor).

Ein junger Grasfrosch (Rana temporaria) wartet auf einem Blatt auf eine günstige Gelegenheit zuzuschlagen und etwas für sein Wachstum zu unternehmen.

Blauer Wasser-Ehrenpreis (Veronica anagallis-aquatica) blüht an manchen Stellen.

Auch die Rotbeinige Baumwanze (Pentatoma rufipes) darf natürlich nicht fehlen.

Und immer wieder Westliche Honigbienen (Apis mellifera) in den Blüten des Drüsigen Springkrauts (Impatiens glandulifera). Auszug Wikepedia: „Der im Sporn verborgene Nektar ist mit einem Zuckergehalt von 48 Prozent durchschnittlich süß, wird aber reichlich produziert. Mit 0,47 mg Nektar pro Pflanze und pro Stunde stellt das Drüsige Springkraut etwa vierzigmal so viel Nektar her wie eine vergleichbare heimische Pflanze. Noch entscheidender ist, dass die Pflanze auch einen sehr hochwertigen, ebenfalls zuckerhaltigen Pollen anbieten kann.“

Viele Schmetterlinge sind nicht mehr zu sehen. Allerdings die Goldenen Acht (Colias hyale) Falter fliegen noch. Das braune Blatt zeigt den Herbst schon an.

Wo der Bach sich verbreitert zu einem Becken schwimmen Jungvögel und erwachsene Teichhühner (Gallinula chloropus). Ein Jungvogel ist auffallend hellbraun.

Mein Blick geht rüber auf die andere Seite, da wo der Stausee sich befindet und ein Silberreiher auf Fischfang aus ist. Das Wasser ist dort nicht sehr tief, er kann also gehend auf die Jagd gehen. Es dauert nicht lange, da hat er schon einen kleineren Fisch aufgespießt.

Auf dem Rückweg nach Hause schaue ich noch beim Ismaninger Speichersee vorbei.

Auch hier sehe ich die Goldene Acht (Colias hyale) in einem Bild voll wunderschöner Herbsttöne.

Sehr viele Graugänse haben sich in einer Ecke des Speichersees versammelt. Daneben putzt sich ein Kormoran und ruht sich ein Graureiher aus. Zu meiner Überraschung befindet sich in der Gruppe Graugänse eine Nonnengans. Wurde sie von einem Grauganspaar aufgezogen?

Überall sind jetzt vermehrt Gemeine Becherjungfern (Enallagma cyathigerum) unterwegs.

Kategorie: Echinger Stausee, Tagesausflüge

von

Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

2 Kommentare zu “3. Ausflug Echinger Stausee – 216”

  1. Silke Sorge sagt:

    >Zu meiner Überraschung befindet sich in der Gruppe Graugänse eine Nonnengans. Wurde sie von >einem Grauganspaar aufgezogen?

    Gewiß nicht, denn Nonnengänse brüten viel später als Graugänse. Wenn Nonnengänse Eier legen oder Junge führen sind Graugänse schon wieder aus der Brutstimmung heraus.
    Anders herum funktioniert es, weil Nonnengänse gelegentlich die Eier bzw. die Nester von Graugänsen übernehmen.
    Wahrscheinlicher ist, daß die Nonnengans in Ermangelung von Alternativen Gesellschaft unter den Graugänsen sucht. Graugänse nehmen andere Arten eher in ihrem Verband auf als es andere Gänsearten, wie Kanadagänse oder Nonnengänse ihrerseits, tun.

    1. Hans Wolf sagt:

      Vielen Dank Silke für die Beantworung meiner Frage und die detaillierte Erläuterung. Herzliche Grüße, Hans

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