28.08.2021: Schinderkreppe: Ackerhummel, Waldhummel, Zweiband-Wespenschwebfliege, Gewöhnliche Langbauchschwebfliege, Kleine Keilfleckschwebfliege, Gammaeule, Nymphe der Grünen Stinkwanze, Stockente, Zikade, Paarung der Rotbeinigen Baumwanze, Langfühler-Köcherfliege, Polierfliege
Wieder ein kurzer Besuch an der Schinderkreppe mit einem kleinen Spaziergang.
Eine Ackerhummel (Bombus pascuorum) in den Blüten des Wiesensalbeis (Salvia pratensis) und eine Waldhummel (Bombus sylvarum) auf einer Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea).



Eine Zweiband-Wespenschwebfliege (Chrysotoxum bicinctum) im Kelch des Heckenbindekrauts (Calystegia sepium), einem hartnäckigen mehrjährigem Unkraut, das um andere Pflanzen verzweigt, aber mit schönen weißen Blüten blüht.




Ein Weibchen der Gewöhnlichen Langbauchschwebfliege (Sphaerophoria scripta) sucht Nektar in der Blüte einer Wegwarte (Cichorium intybus).

Die Blüte einer Kart(h)äusernelke (Dianthus carthusianorum) wird vom Männchen der Kleinen Keilfleckschwebfliege (Eristalis arbustorum) aufgesucht.

Plötzlich fliegt eine Gammaeule (Autographa gamma) aus dem Gras hoch und versteckt sich kurz darauf wieder in der Wiese.

Die Nymphen der Grünen Stinkwanze (Palomena prasina) sind jetzt scheinbar überall zu finden.

Eine Stockente mit einem besonderen ungewöhnlich schönen Federkleid sticht in einer Gruppe Stockenten hervor. Es sieht aus, als habe es ein Kunstmaler oder Haut Couture Federdesigner entworfen. Vielleicht hat sie heute Abend noch etwas vor?

Auf einem Gewächs am Ufer sehe ich eine Zikade, kann aber noch nicht herausfinden, um welche Art es sich handelt. Hilfe! Welche von den 480 in Deutschland vorkommenden Arten könnte es sein. Leider ist sie nicht besonders auffällig. Und wie mir ein befreundeter Biologe schreibt, will er für die Bestimmung den Genitalapparat für das Mikroskop präparieren. Das wollte die Zikade nicht.


Daneben kopulieren zwei Rotbeinige Baumwanzen (Pentatoma rufipes). Beim Krabbeln ist Abstimmung nötig. Was für den einen der Vorwärtsgang, ist für den andern der Rückwärtsgang.

Auf einem Blatt begeistert mich ein kleines Insekt mit langen Flügeln. Die Langfühler-Köcherfliege Mystacides spec. fliegt von Mai bis September im Uferbereich von stehenden oder fließenden Gewässern. Die beiden Arten Mystacides nigra und M. azurea sehen sich sehr ähnlich, nur durch eine Genital-Untersuchung (schon wieder!) kann man die Tiere unterscheiden. Auffällig sind die enormen Antennen die fast doppelte Körperlänge erreichen. Die aquatisch lebenden Larven dieser Art bauen sich einen Köcher aus Sand und organischem Material.



Dann sitzt da noch eine kleine Fliege mit roten Augen (Fannia sp.-Männchen (Familie: Fanniidae)), hat sich aber sofort aus dem Staub gemacht.

Auf dem gleichen Blatt spaziert noch eine Polierfliege (cf. Meiosimyza sp.). Es könnte eine mit dem Namen Meiosimyza rorida sein. Die Imagines ernähren sich von Nektar, Honigtau, Baum- und Pflanzensäften. Die Art ist in Deutschland weit verbreitet und zumeist häufig.


Vielen Dank für die schönen Insekten.
Eine Anmerkung: Die dritte Schwebfliege würde ich eher als eine Kleine Keilfleckschwebfliege (Eristalis arbustorum) – Männchen – bestimmen.
Viele Grüße,
Silke Sorge
Vielen Dank Silke für die Korrektur. Herzliche Grüße, Hans