Fröttmaniger Heide, Tagesausflüge
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5. Ausflug Fröttmaninger Heide – 361

07.09.2022 Fröttmaninger Heide: Larven der Chamäleonfliege, Südliche Heidelibelle, Gelbrandkäfer, Schwarze Heidelibellen, Larve einer Großen Königslibelle mit Beute, Große Heidelibelle, unbestimmte Streckerspinne, Westliche Weidenjungfern, Seerosenzünsler, Große Königslibellen mit Beute (Große Heidelibelle, Admiral), Exuvie einer Königslibelle, Gemeine Becherjungfer, Wechselkröte, Wespenspinne

Heute bei warmem Wetter bin ich wieder in der Fröttmaninger Heide. Einen Tümpel nach dem anderen suche ich auf Larven ab. In allen Wasserstellen befinden sich viele Larven der Chamäleonfliege (Stratiomys chamaeleon), aus der Familie der Waffenfliegen.

Auf ihrem Ansitz beobachtet das Männchen der Südlichen Heidelibelle (Sympetrum meridionale) die Umgebung.

Zum ersten Mal entdecke ich eine Larve des Gelbrandkäfers (Dytiscus marginalis). Zuerst habe ich ihn für eine Libellenlarve gehalten, aber es sind nur zwei Federbeine zu sehen. Die Larven schlüpfen je nach Temperatur und Sauerstoffgehalt zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Ihr Körper ist langgestreckt, hat einen großen Kopf mit kräftigen Mandibeln (typische Mundwerkzeuge einiger großer Gruppen der Gliederfüßer) und ist ausgewachsen 60 bis 80 Millimeter lang. Sie leben räuberisch und saugen ihre mit den Mandibeln () gepackten Opfer aus. Gelbrandkäfer und ihre Larven sind gefürchtete Räuber. In kleinen Tümpeln oder Gartenteichen können sie mit Kaulquappen, Würmern, Artgenossen, ja sogar mit Fischen, Molchen und Fröschen kurzen Prozess machen, bis kaum noch ein Tier im Tümpel lebt. In größeren Gewässern haben sie eine wichtige Funktion: weil sie auch Aas fressen, halten sie das Wasser sauber.

Ein Männchen der Schwarzen Heidelibelle (Sympetrum danae), fotografiert gegen die Sonne.

Vermutlich handelt es sich um die Larve einer Großen Königslibelle. Als Beute hat sie vermutlich eine kleinere Libellenlarve erwischt.

Eine kleinere Libellenlarve sitzt gut getarnt am Boden und wartet auf ein vorbeischwimmendes Opfer.

An den meisten Wasserstellen sind derzeit die Großen Heidelibellen (Sympetrum striolatum) zu sehen, wie sie nach dem Akt im Tandemflug zur Eiablage fliegen.

Auf Schilfblättern halten sich unbestimmte Streckerspinnen (Tetragnatha sp.) gerne auf.

Neben dem Männchen der Schwarzen Heidelibelle (Sympetrum danae) sind auf die Männchen der Westlichen Weidenjungfern (Chalcolestes viridis) aktiv.

Auch viele Seerosenzünsler (Elophila nymphaeata) sind unterwegs. Gerne hängen sie über Kopf an Schilfstängeln.

Ein Männchen der Großen Königslibelle (Anax imperator) fliegt mit einer größeren Beute umher, bis es einen geeigneten Fressplatz findet. Bei genauem Hinsehen ist die Beute ein altes Weibchen der Großen Heidelibelle.

Im Schilf hängt eine Exuvie einer Königslibelle, wegen der Größe vermute ich das.

Den Stängel einer Wasserpflanze hat sich das Männchen der Gemeinen Becherjungfer (Enallagma cyathigerum) als Ansitz ausgesucht.

Wieder verfolge ich den Flug der männlichen Großen Königslibelle. Ich beobachte, wie sie einem Admiral (Vanessa atalanta) mit hoher Geschwindigkeit hinterher fliegt und ihn ergreift. Wieder fliegt sie mit ihrem Opfer einige Male hin und her, bevor sie sich zum Fressen an ein Schilfblatt hängt.

Nach so viel Nahrung sind nun mehrere Ruhepausen angesagt, die Flugzeiten verringern sich.

In einer der Pfützen finde ich noch eine kleine Wechselkröte (Bufo viridis).

Eine Insektenfalle hat eine Wespenspinne (Argiope bruennichi) mit ihrem dichten Netz gesponnen.

Immer wieder rastet jetzt das Männchen der Großen Königslibelle.

Kategorie: Fröttmaniger Heide, Tagesausflüge

von

Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

3 Kommentare zu “5. Ausflug Fröttmaninger Heide – 361”

  1. Josef sagt:

    Superbilder!
    Königslibelle mit Admiral ist schon was besonderes.

  2. Herbert Friedrich sagt:

    Fantastische Bilder. Besonders von den Aktivitäten der Libellen.

    1. Hans Wolf sagt:

      Danke Herbert. Ja, Glück braucht es halt auch.

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