Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2020
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Nymphenburger Schloßpark 49

Große Heidelibelle, Teichfrösche, Zitronenfalter, Gemeine Heidelibelle, Wespenspinne, Blutrote Heidelibelle, Westliche Weidenjungfer, Eichkätzchen, Turmdrehkran, Sperber, Gartenkreuzspinnen, Spießer, Höckerschwanfamilie

Blutrote Heidelibelle, junge Teichfrösche, Große Prachtlibelle, Blaue Federlibellen, Schwefelporling, Herbst-Mosaikjungfer, Indisches Blumenrohr, Baumgesichter, Zackeneule, Haubentaucher

Gartenkreuzspinnen, Höckerschwäne, Schwarzfußporling, Teichfrösche, Eintagsfliege, Ringelnatter, Herbst-Mosaikjungfer, Wespenspinnenkokon. Berichtigung: Hybrid Stockente x Moschusente

9. September 2020

Am Nachmittag im Botanischen Garten besuche ich zuerst den Teich beim Rhododendronhain.

Auf dem Blatt einer Krebsschere (Stratiotes aloides) ruht sich ein Männchen der Großen Heidelibelle aus.

Ein rufendes Teichfroschmännchen mit paarigen Schallblasen begrüßt mich mit lautem quak! Im Seerosenteich des Schmuckhofes sind jetzt etwa 2 cm große Jungfrösche zu sehen.

In der Nähe saugt ein Zitronenfaltermännchen (Gonepteryx rhamni) Nektar an Blumenblüten. Seit 1999 wird in jedem Jahr von einem Kuratorium ein Insekt zum Insekt des Jahres ausgewählt. Den Vorsitz dieses Kuratoriums hatte ab 1999 bis 2013 Prof. Dr. Holger Dathe (der ehemalige Direktor des Deutschen Entomologischen Instituts, ZALF e. V.). Im Jahr 2002 wurde der Zitronenfalter zum Insekt des Jahres gewählt.

Am Großen Teich ruht sich ein Männchen der Gemeinen Heidelibelle (Sympetrum vulgatum) aus. Das Gegenlicht lässt die Flügen schön leuchten.

Im Schilf hat die Wespenspinne ihre Beute bereits eingewickelt. Ob es eine Biene oder eine große Fliege ist? Ich bin sehr gespannt, ob es jemand gelingt dies herauszufinden.

Beim Blick auf den Teich habe ich beinahe das Männchen der Blutroten Heidelibelle (Sympetrum sanguineum)  übersehen, was sich direkt vor mir auf einen Halm gesetzt hat.

Die Westliche Weidenjungfer (Lestes viridis) ist an der Arktis aktiv, dort habe ich sie schön öfter beobachten können.

Die Walnüsse sind reif. Das ist die stressigste Zeit für ein Eichkätzchen. Den ganzen Tag die Nüsse suchen und dann dafür geeignete Verstecke suchen. Hier am Teich gab es keinen geeigneten Platz.

Einst schmückten knapp zwei Meter hohe Ziervasen das Dach des Botanischen Instituts, doch das ist über ein halbes Jahrhundert her. Sie wurden abmontiert und vergessen. Nun kehren sie zurück.

Süddeutsche.de/botanischer-garten-muenchen-vasen-rekonstruktion.

Der Ausleger des hierfür erforderlichen Turmdrehkrans sieht etwas demoliert aus, vermutlich aber nur eine optische Täuschung.

Der Blick auf den Turm hat dazu geführt, ein Sperberweibchen aus dem Nymphenburger Schloßpark in einem Baum zu erspähen. Der Garten ist ein gutes Jagdgebiet für sie. Es dauert auch nicht lange, da hat sie mich im Blick.

Nach der Schließung des Gartens führt mich mein Weg wieder über die Menzinger Straße in den Nymphenburger Schloßpark. Beim Pagodenburger See gibt es wieder Spinnen zu beobachten. Zuerst eine Gartenkreuzspinne, die schon ein großes Paket geschnürt hat. Dann eine, der eine Kleinlibelle ins Netz ging. Immer wieder bewegt sich die Spinne zur Libelle, dann wieder auf Abstand. Für mich sieht es so aus, als ob sie besonders das Auge der Libelle im Fokus hat – sieht doch angeknabbert aus, oder?

Auch der Spießer äst wieder an seiner gewohnten Stelle, allerdings diesmal innerhalb der guten Deckung.

Es ist bereits 19.15 Uhr, als die Höckerschwanenfamilie zu ihrem Schlafplatz unterwegs ist. Die Wege im Park gehören jetzt den Joggern.

10. September 2020

Am Nachmittag besuchte ich den Botanischen Garten. Am Großen Teich setzt sich eine männliche Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum) auf einen Halm, ein junger Teichfrosch beobachtet mich, auf einem anderen Seerosenblatt ruht ein Männchen der Großen Pechlibelle (Ischnura elegans) und ich wohne einer Paarung der Blauen Federlibelle (Platycnemis pennipes) bei.

Bei der Arktis sitzt der Teichfrosch diesmal oben auf dem Stein, er bekommt aber nichts zu fangen und sitzt kurze Zeit später wieder unten im Tümpel. Auf einem Altholzstamm wächst ein Gemeiner Schwefelporling (Laetiporus sulphureus). Junge, saftige Exemplare sind essbar und schmecken gegart nach Hühnchen. Das hat dem Pilz im englischen Sprachraum den Namen „Chicken of the Woods“ eingebracht.

Zurück am Großen Teich ruht sich eine Herbst-Mosaikjungfer aus. Am Ufer blüht jetzt das Indische Blumenrohr (Canna indica) in schönster Pracht.

Zurück am Seerosenteich im Schmuckhof sind junge Teichfrösche in der Nähe von Seerosenblüten zu sehen.

Dann mache ich wieder einen Abstecher in den Nymphenburger Schloßpark. Beim Kugelweiher steht ein uralter Baumstamm, der bereits mit Eisenbändern zusammengehalten wird. Er zeigt mehrere interessante Gesichter.

Wieder sehe ich eine Zackeneule (Scoliopteryx libatrix), auch Zimteule genannt. Am Ufer des Pagodenburger Sees ruht ein Weibchen der Blauen Federlibelle (Platycnemis pennipes). Im Abendlicht ist ein Haubentaucher auf dem Badenburger See beim Fischen zu beobachten.

13. September 2020

Am frühen Morgen bin ich heute bereits im Nymphenburger Schloßpark. Es ist die Jahreszeit der Spinnen und ihren wunderschönen Netzen. In der Nähe der Pagodenburg hat eine Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus) ihr Netz gesponnen, das von der frühen Morgensonne angestrahlt wird.

Der Kugelweiher mit seinen Wasserpflanzen erinnert mich an den Regenwald.

Am Badenburger See putzen und strecken sich die jungen Höckerschwäne.

Im Wald wachsen Kastanienbraune Schwarzfußporlinge (Polyporus badius) auf einem Stück Totholz.

Um 10 Uhr gehe ich in den Botanischen Garten, der jetzt öffnet. Bei den Dahlien sucht auch eine Große Schwebfliege (Syrphus ribesii) nach Nektar.

Im Seerosenteich liegt auf dem Wasser eine Eintagsfliege. Es wird nicht mehr lange dauern bis ein Frosch oder Fisch zuschnappt. Am Beckenrand schaut eine Ringelnatter hervor, die aber gleich wieder im Becken verschwindet.

Am Schilf des Großen Teichs ruht sich ein Männchen der Herbst-Mosaikjungfer aus. Und im Schilf ein Kokon der Wespenspinne.

Auf einem Felsen der Arktis sitzt wieder ein Frosch und wartet auf Beute. Ein weiterer versucht den Aufstieg?

Auch an den Ufern des Großen Teichs spinnen Gartenkreuzspinnen ihre Netze.

Am Teich des Rhododendron-Teichs sitz bewegungslos ein Frosch, der farblich so gut getarnt ist, dass er nur bei sehr genauem Hinschauen erkannt wird.

Und jetzt noch eine Berichtigung. Ich habe des Öfteren von einer „Laufente“ berichtet. Von einem Experten habe ich jetzt eine Bestimmung erhalten. Es handelt sich um einen Hybrid mit Stockente x Moschusente.

Kategorie: Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2020

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Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

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