Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2021
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Nymphenburger Schloßpark – 137

25.03.2021: Feldgrille, Buchfink, Kleiber, Nonnengänse, Waldkauz Stephan

26.03.2021: Blaumeise, Habicht, trächtige Rehgeiß, Grünspecht, Buntspecht, Bergmolch, Dunkle Erdhummel, Athos-Steinbrech, Bergmolche (Ichthyosaura alpestris) in Wassertracht, Großer Wollschweber, C-Falter (Polygonia c-album), Gehörnte Mauerbiene, Haus-Feldwespe (Polistes dominula), Großblumiger Krokus, Schwebfliege, Waldschnepfe

25. März 2021

Auch heute gehe ich bereits vormittags in den Nymphenburger Schloßpark. Zuerst schaue ich wieder bei der Eichkätzchenhöhle vorbei, aber es gibt nichts zu sehen. Auch der Zaunkönig ist nicht zu hören. Ich gehe am Waldkauz Stephan vorbei und sehe auf dem Weg vor mir ein vielleicht 1 cm kleines Loch. Bei näherer Betrachtung ist eine Feldgrille (Gryllus campestris) zu erkennen, die durch die Sonne rausgelockt wird. Wenn es im Frühling auf den Wiesen und in den Feldern zirpt und brummt, dann ist das auch ein Verdienst dieser Langfühlerschrecke. Sie ist sehr vorsichtig. Bei kleinsten Bewegungen verharrt sie und wenn die Bewegung näher kommt, geht sie sofort wieder in ihre Erdhöhle. Aber bereits nach wenigen Sekunden erscheint sie wieder am Eingang und traut sich langsam wieder heraus. Sie muss aufpassen, für einen Turmfalken oder eine Spitzmaus ist sie eine leckere Beute.

Ich gehe weiter zum Badenburger See. Die Pfütze hat noch Wasser und ein Buchfink Weibchen hat sie sich ausgesucht für ein Bad. Gerade möchte sie mit dem Baden beginnen, als ein Nordic-Walker sehr dynamisch, oder besser gesagt rücksichtslos nah vorüber geht. Das war es vorerst mit dem Baden.

An einem vom LBV aufgehängten Nistkasten ist ein Kleiber damit beschäftigt, die Betonburg wohnlich einzurichten. Das erfordert höchstes Geschick.

Was mit den beiden Nonnengänsen los ist verstehen vermutlich nur Eingeweihte. Auf der Wiese bei der Badenburg hat eine Besucherin ihre Decke ausgebreitet. Dass es im Park keine Liegewiesen gibt, scheint den meisten entweder nicht bekannt, oder es ist ihnen egal.

Ich werfe noch einen Blick auf Waldkauz Stephan, der jetzt schön im Licht vor seiner Höhle sitzt. Beim Auskehrschwung schaue ich noch einmal bei der Eichkätzchenhöhle und dem Brutplatz des Zaunkönigs vorbei – aber bei beiden ist tote Hose.

26. März 2021

Bin schon früh wieder im Nymphenburger Schloßpark. Ein weiterer sonniger Tag beginnt. Eine Blaumeise ist bei der Pagodenburg Nr. 97 eingezogen. Jetzt beginnt das Einrichten, denn die Wohnung ist unmöbliert vom LBV vermietet worden.

Am Himmel ist ein Habicht Männchen zu erkennen, dass von einer Rabenkrähe gejagt wird. Krähen mögen keine Greifvögel.

Eine trächtige Rehgeiß streckt mir die Zunge heraus. Dann äst sie ruhig weiter.

Aus dem großen dunklen Spechtloch kam ein Grünspecht zum Vorschein, dass Weibchen klettert auf der Seite nach oben. An Höhlen, auch an Neubauten, mangelt es hier nicht. Für eine alte Spechthöhle an einem Baum in der Nähe hat sich jetzt endgültig ein Blaumeisen Paar entschieden. Beobachtet habe ich sie schon am 6. März. Jetzt heißt es erstmal ausmisten, bevor die Wohnung neu eingerichtet werden kann.

Auf einer Schwarzerle in der Nähe des Horstes hat sich das Habicht-Männchen nieder gelassen.

Etwas weiter ist wieder ein Buntspecht in einer Hainbuche (Carpinus betulus) zu beobachten. Er zwickt ein flügelartiges Blatt das zur Fruchtreife vertrocknet ist ab und legt es in die Spechtschmiede, die praktischer Weise am selben Baum zur Verfügung steht. Dann macht er sich daran, an die Nuss zu kommen.

Ich gehe rüber in den Botanischen Garten. Eine Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris) wärmt sich auf dem Kies. Auf dem Alpinum blüht der Athos-Steinbrech (Saxifraga sancta). Es gibt nicht viele Besucher im Garten. So einen schönen Turban kann nicht jeder Botanische Garten aufweisen. Am Teich der Arktis wurde ein Kleinvogel geschlagen und gerupft, vermutlich vom Sperber. Der große Teich endet im Westen in einer Verlandungszone, an die sich mehrere Moorbecken mit einer Fülle üppiger Wasser- und Sumpfpflanzen anschließen. In einem sind mehrere Bergmolche (Ichthyosaura alpestris) in Wassertracht zu beobachten.

Auf den Wiesen sind der Große Wollschweber (Bombylius major) und ein C-Falter (Polygonia c-album) unterwegs. Es wurde auch schon das erste Taubenschwänzchen gesichtet. Im Botanischen Garten legt sich schon mal ein Besucher auf die Blumenwiese und saugt das Frühjahr in sich ein. Bei der Bienenstation sind wieder Gehörnte Mauerbienen (Osmia cornuta) zu sehen. Es geht hoch her. Auch die Haus-Feldwespe (Polistes dominula), früher auch Gallische Feldwespe genannt – ist jetzt nicht mehr politisch korrekt, freut sich über die vielen blühenden Blumen. Auf den Wiesen überall Großblumiger Krokus, wunderschön von der Sonne angeleuchtet. Auch Schwebfliegen sind unterwegs und nutzen das Nektarangebot des Gartens.

Zurück vor dem Nymphenburger Schloß bekomme ich den Hinweis auf eine Adresse Nähe Arnulfstraße. Dort soll eine Waldschnepfe im Vorgarten gelandet sein. Ein Fotograf, der dort in der Nähe wohnt, macht sich auf den Weg, und stellt mir sein Foto zur Verfügung. Ich muss in die entgegengesetzte Richtung. Ich wäre auch gerne selbst hingefahren, aber dort gibt es keinerlei Möglichkeiten zu parken.

Kategorie: Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2021

von

Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

Ein Kommentar zu “Nymphenburger Schloßpark – 137”

  1. Herbert Friedrich sagt:

    So viele schöne Bilder von zwei Tagen mit tollen Kommentaren; hervorragend. So kann man die Begehungen wundervoll miterleben; danke.

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