Englischer Garten / Maximiliansanlagen, Waldkäuze
Schreibe einen Kommentar

Ausflug Englischer Garten – 145

06.04.2021: Ausflug Englischer Garten: Mittelspecht, Waldkauz, Mandarinente, Rotkehlchen, Buchfink, Waldkauz, Waldkauzästlinge, tote Bachstelze, Eichelhäher,

Aprilwetter! Über Nacht ist der Winter zurückgekommen. Eine dünne Schneedecke hat sich über die Landschaft gelegt. Zwischendurch blauer Himmel, dann wieder leichter Schneefall oder Graupelschauer. Ich fahre vormittags in den Englischen Garten und gehe zum Schwammerlweiher. Dort habe ich heute Glück. An der uralten Linde sitzt der Mittelspecht an seiner Höhle.

Auf dem Weiher schwimmen einige Mandarinenten-Erpel und ein Weibchen. Ein Rotkehlchen sucht auf dem verschneiten Boden nach Nahrung. Die Mandarinenten sind zum Abfluss des Weihers marschiert und prüfen, ob die Luft rein ist und vor allem ob der Weg frei von Hunden ist. Kurz darauf gehen sie in den Oberjägermeisterbach und schwimmen davon. Ein Buchfinkenweibchen sucht ebenfalls nach Nahrung. Es ist gut getarnt. Wenn es sich nicht bewegt ist es fast unsichtbar. Es ist für die Vögel wieder schwieriger geworden.

Auf der Rückfahrt nach Hause schaue ich in der Hirschau vorbei um zu sehen, wie es den Ästlingen geht. Alle drei Ästlinge sitzen hoch oben eng beisammen, die Nacht war kalt. Auch der Altvogel sitzt in der Nähe und hält Wache. Naja, was man so für Wache hält. Er sieht eher Müde aus von der Jagd. Am Boden finde ich eine tote Bachstelze. Die Waldkäuze kommen nicht in Frage, da sie die Bachstelze im Ganzen verschlingen würden. Sie wurde vielleicht von Rabenkrähen attackiert, da die Weibchen jetzt viele Proteine zum Eierlegen benötigen. Natürlich könnte es auch ein Sperber oder Habicht gewesen sein, der gestört wurde. Darauf würden die gerupften Federn deuten, denn Rupfen tut die Krähe nicht.

Die Ästlinge werden langsam munter und neugierig. Auch die Kräftigung der Flugmuskulatur findet statt.

Ein Eichelhäher setzt sich immer wieder in den Ästlingsbaum und ruft mit lautem Geschrei. Die Ästlinge beobachten den Schreihals mit Argusaugen. Da der Waldkauz neben Mäusen und Eichhörnchen auch Sperlinge, Finken, Eichelhäher, Tauben und Elstern jagt ist es verständlich, dass zumindest die großen Rabenvögel die Ästlinge vertreiben mögen. Der ornithologische Fachbegriff für dieses Verhalten ist ,hassen‘. Sein Sinn und evolutionärer Nutzeffekt liegt darin, möglichen Beutevögeln die Präsenz eines Jägers anzuzeigen, damit dessen Erfolgsaussichten zu minimieren und ihn – wenn möglich – gar zum Abzug zu bewegen.

Kategorie: Englischer Garten / Maximiliansanlagen, Waldkäuze

von

Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert