Forstenrieder Park, Tagesausflüge
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Ausflug Forstenrieder Park

08.02.2021: Ausflug Forstenrieder Park: Schwanzmeisen, Gimpel, Erlenzeisige, Tannenmeisen, Blaumeisen

12.02.2021: Ausflug Forstenrieder Park: Tannenhäher, Rot- und Damwild, Erlenzeisig, Haubenmeisen, Rotkehlchen

8. Februar 2021

Eigentlich wollte ich im Forstenrieder Park einen Tannenhäher treffen, aber er hatte heute etwas anderes vor. Aber Schwanzmeisen sind da. In Süddeutschland kommen zwei Arten von Schwanzmeisen vor. Die mit breitem dunklem Scheitelseitenstreif sind in Mitteleuropa heimisch, die mit einem weißen Kopf in Nordeuropa. Schwanzmeisen sind gesellig und meist zu kleinen Trupps vergesellschaftet. Beide Arten treten gemischt auf.

Gimpel werden auch Dompfaffen genannt – warum wohl? Die Männchen sind besonders schön anzusehen und ein kräftiger Farbtupfer in der Landschaft oder besser gesagt auf den Bäumen. An der Futterstelle halten sich die Weibchen fern, zumindest solange ich da bin. Die Männchen jedoch futtern ganz ordentlich.

Zu sehen sind beide Geschlechter der Erlenzeisige. Auch ein Erlenzeisig Hintern sieht schmuck aus. Zwischendurch hüpfen Tannenmeisen und Blaumeisen durch die Zweige um sich ihr Futter abzuholen.

Erlenzeisige turnen geschickt zwischen dünnsten Zweigen hoch oben in Erlen und Birken. Und weil sie sich am liebsten von den köstlichen Samen der Erlen ernähren, tragen sie deren Namen.

An anderer Stelle sind in den Baumwipfeln Paare von Gimpeln zu sehen.

12. Februar 2021

Ich fahre noch einmal bei schönstem Wetter in den Forstenrieder Park. Vielleicht klappt es heute mit dem Tannenhäher. Er frisst bevorzugt Haselnüsse und legt im Herbst Futtervorräte für den Winter an. Warum er dann nicht Haselhäher heißt bleibt für mich unerklärt. Nachdem ich eine Weile gewartet habe, erscheint zu meiner großen Freude heute der Tannenhäher. Zuerst sehe ich ihn zwischen Ästen versteckt. Ich habe Glück, von einer Amsel gestört fliegt er auf einen Fichtenzweig, der gut einsehbar ist. Dort sucht er etwas im Schnee, denn es staubt ordentlich, wenn er mit seinem Schnabel hineinfährt. Kurz bevor ich gehe, sitzt er an der Futterstelle und schaut in den noch gut gefüllten Behälter.

Ich gehe zur Wildbeobachtungshütte. Wildschweine sind keine zu sehen. Dafür ein großes Rothirschrudel und einige Damhirsche. Von Zeit zu Zeit weht der Wind den Schnee von den Bäumen dass es einem Schneesturm ähnelt.

Zurück an der Vogel-Futterstelle zeigen sich Erlenzeisig, Haubenmeisen und ein scheues Rotkehlchen.

Kategorie: Forstenrieder Park, Tagesausflüge

von

Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

4 Kommentare zu “Ausflug Forstenrieder Park”

  1. Herbert Friedrich sagt:

    Bei Schnee solche tollen Bilder. Das gibt schon was her. Ob Erlenzeisige bei ihren Kletterkünsten sowie viele Vogelarten in ihren Lebensräumen und das Rot- und Damwild in einem richtigen Winterwald. Da wurden schöne Erlebnisse mit dem Fotoaparat festgehalten.

  2. Silke Sorge sagt:

    Eine „Genaustellung“ zur Schwanzmeise:
    Es gibt europaweit nur eine Schwanzmeisenart; es gibt aber verschiedene Unterarten (mindestens 4). Relevant für Deutschland ist eine weißköpfige Unterart, die in Nordeuropa verbreitet ist, sowie die mitteleuropäische streifenköpfige Unterart. Zwischen beiden Formen gibt es Mischformen, die als Typen bezeichnet werden. Die Übergänge von der weißköpfigen (Typ CC) zur streifenköpfigen (Typ EE) werden als Typ CE (eher weißköpfig) und Typ EC (eher streifenköpfig) bezeichnet.
    Die oben gezeigten Vögel entsprechen Typ EE (streifenköpfig) und Typ CE (eher weißköpfig). Typ CC ist reinweiß.

    Der Tannenhäher müßte tatsächlich eher Fichtenhäher heißen: Er kommt nämlich nur in Mischwäldern mit einem hohen Anteil Fichten vor. Da wir aber schon immer zu blöd waren 😉 , Tanne und Fichte zu unterscheiden (siehe auch „Oh Tannenbaum“), heißt er eben Tannenhäher.
    Viele Grüße,
    Silke

    1. Hans Wolf sagt:

      Danke für die detaillierte Erläuterung zu den Schwanzmeisenunterarten. Was den Tannenhäher betrifft war es ja so, dass er tatsächlich auf einem Fichtenzweig saß.

    2. Fritz Siegel sagt:

      Meines wissens nach ist für den deutschen „Tannenhäher“ und dem englischen „Spotted nutcracker“, die Bezeichnung „Nussbrecher“ bereits im wissenschaftliche Name als Tautologie verankert „Nucifraga caryocatactes“.(Nucifraga besteht aus nux ‚Nuss‘ und frangere ‚brechen‘ und ist lateinischen Ursprungs, caryocatactes besteht aus karuon ‚Nuss‘ und katagnunai ‚brechen‘ und ist griechischen Ursprung).
      Der wissentschaftliche Name ist durch seine Ernährungsweise nicht weiter verwunderlich. (Im Sommer lebt der Tannenhäher überwiegend von Insekten und frisst auch Eidechsen, Frösche, Vogeleier und Nestlinge. Im Spätsommer ernährt er sich von Beeren. Im Winter frisst er vor allem die Samen von Nadelhölzern. Mit Vorliebe nimmt er die Samen der Zirbelkiefer, die Zirbelnüsse, aber auch Haselnüsse. Im Herbst erscheinen Tannenhäher auch in den Tallagen, um Haselnüsse zu fressen oder als Wintervorrat zu ernten.)

      Bemerkenswert ist vielleicht der Name seiner bevorzugten Nahrung im Alpenraum die Zirbelnuss, sie ist in Wirklichkeit ein Zapfen.

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