Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2022
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Botanischen Garten – 300

21.04.2022: Zweifarbige Schneckenhaus-Mauerbienen, Stahlblaue Mauerbiene, Großer Wollschweber, Gemeine Keilfleckschwebfliege, Gemeine Feuerwanze, Rostrote Mauerbienen, Gehörnte Mauerbienen, Kormorane, Graugänse mit Küken, Blässhuhn

Bei schönstem Wetter besuche ich den in voller Blüte stehenden Botanischen Garten. Beim Alpinum „2 Bayerische Alpen“ fällt mir eine kleine Wildbiene mit einem rot leuchtenden Hinterteil auf. Sie kommt immer wieder mit langen trockenen Grashalmen und Kiefernnadeln herangeflogen, die sie vorher mühsam durch heftiges Rütteln vom Boden gelockert und aufgenommen hat, und montiert sie in einem niedrigen grünen Planzenbüschel. Dabei verschwindet sie für einige Sekunden unter den Blättern. Bei einem größerem Kiefernnadelbüschel übernimmt sie sich, den kann sie nicht locker machen. Was könnte das für eine Biene sein?

Zuhause sehe ich nach und identifiziere sie als Zweifarbige Schneckenhaus-Mauerbiene (Osmia bicolor). Sie war die Wildbiene des Jahres 2013. Nach der Paarung kommt es meist ab April zum Nestbau. Hierzu sucht sich die begattete weibliche Biene ein geeignetes Schneckenhaus, das sie zunächst mit der Öffnung schräg nach unten dreht, so dass diese optimal zum Einfliegen liegt. Der weitere Vorgang der Eiablage kann im Internet z.B. unter https://www.wildbienen.de/eb-obico.htm nachgelesen werden. Das verschlossene Gehäuse dreht die Schneckenhaus-Biene so, dass die Mündung flach auf dem Boden aufliegt. Schließlich fliegt sie stundenlang Hunderte trockener Grashalme oder Kiefernnadeln (1–15, meist 2–10 cm) ein und stellt sie schräg an das Gehäuse, bis ein etwa faustgroßer Gras- bzw. Nadelhaufen das Schneckenhaus völlig bedeckt. Das deckt sich genau mit meiner Beobachtung.

Nicht weit davon entfernt sitzt ein Männchen der Stahlblauen Mauerbiene (Osmia caerulescens). Bei sonnigem Wetter kontrolliert es ständig die Nisthilfen, stets in Erwartung eines schlüpfenden Weibchens.

Die Wärme nutzen auch der Große Wollschweber (Bombylius major) und die Gemeine Keilfleckschwebfliege (Eristalis pertinax).

Die Gemeine Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus) paart sich in einer Nische des Alpinums.

Bei der Wildbienenstation sind bereits die Rostroten Mauerbienen (Osmia bicornis) und die Gehörnten Mauerbienen (Osmia cornuta) aktiv.

Noch eine Runde im Nymphenburger Schloßpark. Auf der Insel im Badenburger See sitzen zwei Kormorane hoch oben im Baum, putzend und neugierig sich umschauend.

Eine Rabenkrähe sammelt Nistmaterial. Sie kann den Schnabel nicht voll genug bekommen.

Die Graugänse sind schon weiter. Drei Familien, mit jeweils vier, drei und einem Küken, grasen am Rande der Wege. Eine Graugans hudert unter ihren Flügeln zwei Küken. 

Vor dem Schloß schafft ein Blässhuhn Nistmaterial herbei. Es geht zügig mit dem Nestbau voran.

Kategorie: Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2022

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Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

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