Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2022
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Botanischer Garten – 356

29.08.2022 Botanischer Garten: Westliche Weidenjungfer, Blaue Holzbiene, Gemeine Heidelibelle, Große Heidelibelle, Hornissennest, Grüne Reiswanze

Im Schmuckhof des Botanischen Gartens gibt es wieder einiges zu sehen. Auf Halmen am Rand des Seerosenbeckens rastet ein Männchen der Westlichen Weidenjungfer (Chalcolestes viridis).

Ein überraschendes Wiedersehen gibt es mit der Blauen Holzbiene (Xylocopa violacea). Sie fliegt jetzt gerne die Blüten der Breitblättrigen Platterbse (Lathyrus latifolius) an. Im Sonnenlicht leuchten ihre Flügel in tiefem Blau. Und da die Blüten mit viel Nektar locken, verweilt dort die Holzbiene etwas länger.

Die vielen Blüten im Schmuckteich locken viele kleine Fluginsekten an. Ein ergiebiges Jagdrevier für die Weibchen der Gemeinen Heidelibelle (Sympetrum vulgatum) und der Großen Heidelibelle (Sympetrum striolatum). Von ihren Warten beobachten sie ihre Umgebung. Haben sie ein für sie geeignetes Insekt entdeckt, fliegen sie los es zu fangen. Zurück auf ihrer Warte verspeisen sie es.

Das Hornissennest über der Damentoilette wurde in der Zwischenzeit weitergebaut. Überall im Garten sind die Hornissen (Vespa crabro) auf der Jagd.

Sie hat in den letzten Jahren einen weiten Weg zurückgelegt. Von Ostafrika hat sich die Grüne Reiswanze (Nezara viridula) über die Länder am Mittelmeer ausgebreitet und jetzt auch den Botanischen Garten in München erobert. Sie erreicht eine Körperlänge von eineinhalb Zentimetern und ist meistens grün gefärbt. Aber es gibt auch rot oder orange gefärbte Exemplare. Von der ähnlichen Grünen Stinkwanze ist sie durch drei weiße Punkte auf ihrem Halsschild und zwei am Rand gelegene schwarze Punkte leicht zu unterscheiden. Nach der Paarung im Mai legen die Weibchen ihre Eier an der Unterseite von Blättern ab. Das Eigelege besteht aus über hundert gelb, später orangefarbenen Eiern. Die ausschlüpfenden Larven entwickeln sich über fünf sehr unterschiedliche Stadien zur ausgewachsenen Wanze. Diese leben gesellig und halten sich meistens gruppenweise an Pflanzen auf, im Botanischen Garten auf den Blättern der Trichterwinde (Ipomoea indica).

Dr. Helga Buchter-Weisbrodt schreibt bei Gartenfreunde.de: Die Larven sind nach dem Schlüpfen aus den bis zu 100 Eier umfassenden Gelegen nur 1 mm groß und treten stets im „Rudel“ auf. Das macht das Bekämpfen einfach: an der betroffenen Stelle – das kann an Tomaten, Gurken, Bohnen, Auberginen oder Zucchini sein – einfach alle in ein großes Gefäß abschütteln und dann vernichten. Es gibt weder zugelassene Pflanzenschutzmittel noch ausreichend wirksame Gegenspieler.

Eine Hoffnung gibt es aber. Im Herbst verlassen sie ihre Wirtspflanzen, um sich ein Überwinterungsquartier (u.a. Bodenstreu, Gebäude) zu suchen. In Regionen mit einer durchschnittlichen Temperatur von unter 5 °C im Januar und einer mittleren geringsten Jahrestemperatur von unter -3 °C, kann die Grüne Reiswanze den Winter nicht überleben.

Kategorie: Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2022

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Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

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