Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2022
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Botanischer Garten – 387

21.+23.11.2022: Botanischer Garten: Japanische Anemone, Filziges Windröschen, Roter Sumpfspaltgriffel, Acker-Glockenblumen, Nesselblättrige Glockenblumen, Bologneser Glockenblumen, Blatt eines Tulpenbaums, Schwarze Königskerze, Hebenstretia comosa, Purpur-Schönfrucht, Ananassalbei, Keusche Kuckuckshummel, Strauchsalbei, Großblütiger Bartfaden

Der Fruchtstand der Japanischen Anemone (Anemone hupehensis var. japonica), die lustigerweise ursprünglich aus China stammt, wie auch das Filzige Windröschen (Anemone tomentosa). Zumindest steht es so auf den Schildern.

Der Rote Sumpfspaltgriffel (Hesperantha coccinea) stammt aus dem östlichen Südafrika, und blüht noch immer.

Verschiedene Glockenblumenarten blühen auch noch schön: Acker-Glockenblumen (Campanula rapunculoides), Nesselblättrige Glockenblumen (Campanula trachelium) und Bologneser Glockenblumen (Campanula bononiensis).

Am Boden findet sich ein Blatt eines Tulpenbaums (Liriodendron tulipifera) mit wunderschönen transparenten Wassertropfen.

Auch wenige Blüten einer kleinen, nicht mehr aufrechtstehenden Schwarzen Königskerze (Verbascum nigrum) erfreuen zu dieser Jahreszeit.

Um diese Blume blühend zu sehen, muss man nicht nach Südafrika fahren, denn sie blüht auch im Botanischen Garten: Hebenstretia comosa. Einen deutschen Namen hat sie nicht.

Dann fallen mir noch kleine Purpur-farbige Blüten auf. Sie gehören der Purpur-Schönfrucht (Callicarpa dichotoma).

Und dieses in leuchtendem Rot blühende Pflanze ist der Ananassalbei (Salvia elegans), häufig auch Honigmelonensalbei genannt. Als Spätblüher bringt sie bis in den Herbst hinein Farbe. Ananassalbei stammt ursprünglich aus den Hochebenen Mexikos und Guatemalas. Heute erfreut er sich als exotisches Küchenkraut weltweit Beliebtheit.

Bei den Sommerastern (Callistephus chinensis) sehe ich keine Wanderfalter mehr. Aber nach längerem Warten fliegt wieder eine Keusche Kuckuckshummel (Bombus vestalis) herbei. Bei pollenhoeschen.de steht dazu folgendes: Der Hauptwirt der Keuschen Kuckuckshummel ist ganz klar die Dunkle Erdhummel. Man trifft sie quasi nur in den Nestern dieser Art an (evtl. noch in Nestern der Hellen Erdhummel). Im Frühjahr dringen die Königinnen in das Nest der Dunklen Erdhummel ein. Dafür muss das Kuckucksweibchen den richtigen Zeitpunkt abpassen. Ideal ist dafür ein Erdhummelnest, in dem gerade die zweite Generation schlüpft. Denn wenn das Wirtsvolk in der Entwicklung weit fortgeschritten ist, hat die Schmarotzerhummel keine Chance, sich gegen die Übermacht der sie attackierenden Arbeiterinnen zu wehren. Die Kuckuckshummelkönigin hält sich einige Zeit in unmittelbarer Nestnähe und dem Nest auf, um den Nestgeruch anzunehmen. Dann wird sie nämlich nicht mehr als Eindringling erkannt und wird nicht angegriffen. So kann sie ungestört die eigentliche Königin des Nestes erstechen. Als erstes baut sie aus Wachs (z. B. von Einäpfchen, die sie zerstört hat – sie selbst kann kein Wachs produzieren) ein eigenes Einäpfchen und legt darin ungefähr 20 Eier ab. Die sich entwickelnde Kuckucksbrut wird anschließend von den Wirtsarbeiterinnen versorgt. Von der Keuschen Kuckuckshummel okkupierte Nester der Dunklen Erdhummel entwickeln sich deutlich schneller als unter natürlichen Umständen. Die Geschlechtstiere der Kuckuckshummel schlüpfen ab Ende Juli. Bis Ende August kann man dann Drohnen und Jungköniginnen von Bombus vestalis in den befallenen Wirtsnestern sehen. Es überwintern nur die jungen Weibchen. Die Art ist nicht gefährdet, aber besonders geschützt.

Zwei Tage später sehe ich noch einen Strauchsalbei (Salvia ‚Phyllis Fancy‘), ein wundervoller, über Monate blühender Hit im Herbst!

Gleich daneben blüht in den letzten Zügen der Großblütige Bartfaden (Penstemon hartwegii ‚Rich Ruby‘), der Ähnlichkeit aufweist mit dem Fingerhut.

Kategorie: Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2022

von

Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

Ein Kommentar zu “Botanischer Garten – 387”

  1. Herbert Friedrich sagt:

    Solch eine Farbenpracht in einer sonst so tristen Jahreszeit. Wieder sehr schöne Bilder und wie immer gut erklärt. Besonders interessant war die Geschichte zur Keuschen Kuckuckshummel. Da habe ich was gelernt.

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