28.06.2023 Botanischer Garten (465): Rötliche Buschkrabbenspinne, Paarung des Großen Distelrüsslers, Gelbbindige Furchenbiene, Vierzehnpunkt-Marienkäferlarve, Klettenbohrfliegen, Flockenblumen-Bohrfliege, Gartenhummel, Wanzengrabwespe, Rainfarn-Maskenbienen, Eselsdistel-Spitzmausrüssler, Erlenschaumzikade, Goldgrüne Waffenfliege, Zweipunktige Wiesenwanze, Siebenpunkt-Marienkäfer, Gemeine Wiesenwanzen, Behaarte Wiesenwanze, Gelbbindige Furchenbiene, Melancholische Distelfliege, Beerenwanzen und deren Paarung, Purpur-Fruchtwanzen, Brackwespe, Taubenschwänzchen, Goldwespe, Garten-Wollbienen und deren Paarung, Grauschwarze Sklavenameisen, Distelfalter, Kartoffelkäfer, unbestimmte Schmalbiene, Dunkle oder Helle Erdhummel, Glockenblumen-Scherenbiene, Asiatischer Marienkäferlarve, Andromeda-Netzwanze
Heute zur Eröffnung des „Sommer-Highlights im Botanischen Garten: Die Naturgeschichte der Blüten – schön, divers und sexy“ bin ich als ehrenamtlicher Fotograf aktiv. Bevor die Veranstaltung startet, suche ich im Systemgarten nach Insekten. Auf einem Blatt hält sich eine Rötliche Buschkrabbenspinne (Xysticus lanio) auf. Kurz daraub krabbelt sie unter das Blatt.


Große Distelrüssler (Larinus sturnus) paaren sich jetzt auf der Verschiedenblättrigen Kratzdistel (Cirsium helenioides).

Die Blüten dieser Distel werden sehr gerne von allerlei Insekten angeflogen. Neben Honigbienen, Hummeln, Trauer-Rosenkäfern und kleineren Insekten liebt auch ein Weibchen der Gelbbindigen Furchenbiene (Halictus scabiosae) dieses Angebot an Nahrung.




Auf der Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum) herrscht derzeit auch großes Insektentreiben. Unter einem Blatt versteckt sich die Larve des Vierzehnpunkt-Marienkäfers (Propylea quatuordecimpunctata).

Sitzend auf einem Blatt der Kleinen Klette (Arctium minus), deren Pflanzen neben den Großköpfigen Flockenblumen und Kratzdisteln stehen, sind Klettenbohrfliegen (Tephritis bardanae) am Werk. Diese Art befällt Flockenblumen und wohl auch einige weitere nahe verwandte Gattungen. Sie haben relativ kräftige dunkle Borsten am Mundrand, was ihnen wohl den Gattungsnamen einbrachte. Die Larven entwickeln sich in den Blütenköpfen. Hier finde ich auch ein Männchen der Flockenblumen-Bohrfliege (Chaetostomella cylindrica).



Auf der Blüte einer Großköpfigen Flockenblume (Centaurea macrocephala) ist die Gartenhummel (Bombus hortorum) ein Riese.


Ist die Blüte der Großköpfigen Flockenblume verblüht, dient sie als Ansitz für die Wanzengrabwespe (Astata boops). Sie jagen in der Nähe ihres Nestes Wanzen, die so groß wie sie selbst sind, und tragen sie zu ihrem Nest als Nahrung für ihren Nachwuchs.

Die Blüten sind auch ein Anziehungspunkt für die Rainfarn-Maskenbienen (Hylaeus nigritus). Die Männchen haben eine große weiße Gesichtsmaske. Wenn dann ein großes Hummel-Monster (aus Sicht der kleinen Biene) landet, wird es für die Maskenbiene unbequem. Sie wird herumgeschleudert, findet sich aber unverletzt an anderer Stelle in der Blüte wieder. Gut, dass es keine Hornisse war, da wäre es mit dem Leben gleich zu Ende.







Noch winziger ist der Eselsdistel-Spitzmausrüssler (Ceratapion onopordi), der es sich in gleichnamiger Distel gemütlich macht. Dort anzutreffen sind auch eine Erlenschaumzikade (Aphrophora alni), eine Goldgrüne Waffenfliege (Chloromyia formosa), eine Zweipunktige Wiesenwanze (Closterotomus norwegicus), ein Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata), Gemeine Wiesenwanzen (Lygus pratensis), eine Behaarte Wiesenwanze (Lygus rugulipennis), viele Rainfarn-Maskenbienen ein Weibchen der Gelbbindigen Furchenbiene, Honigbienen und diverse Käfer.













Sitzend auf einem Blatt der Kleinen Klette (Arctium minus) ruht eine Melancholische Distelfliege (Tephritis conura). Ihren deutschen Namen habe ich ihr aus der Übersetzung einer englischen Bezeichnung gegeben. Davon nicht weit entfernt sitzt auch eine Klettenbohrfliege.


Zurück zur Blüte der Großköpfigen Flockenblume. An dieser gibt es eine Versammlung der Trauer-Rosenkäfer. Da heißt es für kleinere Insekten, wie z.B. dem Männchen der Rainfarn-Maskenbiene, aufpassen.

Auf einer Wollkopf-Kratzdistel (Cirsium eriophorum) hält sich eine Beerenwanze (Dolycoris baccarum) auf, daneben klettert eine Purpur-Fruchtwanze (Carpocoris purpureipennis).


An einer Distelblüte ruht ein Weibchen einer unbestimmten Brackwespe (Braconidae indet.).

Etwas entfernt fliegt plötzlich ein Taubenschwänzchen die Blüten der Großköpfigen Flockenblume an und bedient sich von deren Nektar. So schnell wie sie gekommen ist, verschwindet sie auch wieder.

Die Wanzengrabwespe (Astata boops) jagt noch immer. Unterhalb zeigt sich eine unbestimmte Goldwespe (Chrysididae indet.).



An anderer Stelle geht es heiß her. Zwei Beerenwanzen sind bei der Paarung. Dies missfällt einer Dritten, die diese Paarung zu beenden versucht, um selbst zum Zuge zu kommen. Das gelingt ihr allerdings nicht.




Diese Probleme hat die Purpur-Fruchtwanze (Carpocoris purpureipennis) nicht.

Ein Weibchen der Brackwespe ist noch auf der Suche nach einem geeigneten Ort für ihren Nachwuchs.

Beim Arznei-Ziest (Stachys officinalis) und beim Aufrechtem-Ziest (Stachys recta) sind viele Garten-Wollbienen (Anthidium manicatum) aktiv. Die Männchen sind auf Paarung aus und versuchen immer wieder, ein Weibchen an einer Blüte zu erwischen. Wenn es klappt, dann wird das Weibchen fest umklammert.









Am Aufrechtem-Ziest klettern einige Grauschwarze Sklavenameisen (Formica fusca) herum.

Bisher sind extrem wenige Schmetterlinge zu sehen. Dieser Distelfalter (Vanessa cardui) sieht schon sehr ramponiert aus.

Der Weg führt zu den Nachtschattengewächsen. Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata) und ihre Larven machen sich über die Blätter des Melonenblatt-Nachtschatten (Solanum citrullifolium) und Raukenblättrigen Nachtschatten (Solanum sisymbriifolium) her.





Die Blüte des Großblütigen Stechapfels (Datura inoxia) wird von einer unbestimmten Schmalbiene (Lasioglossum (Dialictus) spec.) aufgesucht. Sie kehrt aber schnell wieder um.

Zurück bei den Blüten der Großköpfigen Flockenblume, die von einer Dunklen oder Hellen Erdhummel (Bombus terrestris oder B. lucorum) angeflogen wird.


Da hat das Männchen der Rainfarn-Maskenbiene (Hylaeus nigritus) Glück, dass es sich in einer anderen Blüte aufhält.

Eine Glockenblumen-Scherenbiene (Chelostoma rapunculi) sucht die Blüten der Borstigen Glockenblume (Campanula cervicaria) auf.

Noch ein Blick zum Rhododendron. Unter einem Blatt hat sich die Larve des Asiatischen Marienkäfers (Harmonia axyridis) versteckt.

Wenige Andromeda-Netzwanzen (Stephanitis takeyai) sind unter den Blättern noch zu finden. Werden sie länger beobachtet, machen sie sich auf den Weg zu einer geschützteren Stelle.

