Schlosspark 2025
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Botanischer Garten – 661

17.06.2025 Botanischer Garten (661): Botanische Gärten Blitz-Marathon

Einladung zur Teilnahme am BioBlitz im Botanischen Garten München-Nymphenburg (14.-22. Juni 2025). Am 17. Juni nahm ich von 10:30 Uhr bis 16 Uhr teil. Gleich nach dem Eingang pausiert ein Karstweißling (Pieris mannii).

Diese Kanadagansfamilie mit ihren 3 Gösseln, ist auf dem Weg zu einer Wiese, die sich unterhalb der Nutzpflanzenabteilung befindet. Ihr Ziel war der Große Teich, wo ich sie später wieder traf.

Eine hohe Anziehungskraft haben die Blüten der Wein-Raute (Ruta graveolens) für die Westliche Honigbiene (Apis mellifera).

Die Blüten des Dalmatinischen Gewürz-Salbeis (Salvia officinalis ssp. Major) sind beliebt bei den Gartenhummeln (Bombus hortorum).

Spezialisiert auf Reseden, hier die Blüten der Färber-Resede oder Färber-Wau (Reseda luteola), sind die Reseden-Maskenbienen (Hylaeus signatus). Die Männchen haben eine weiße Gesichtsmaske. Das Gesicht der Weibchen ist mit senkrechten dreieckigen gelben Flecken gekennzeichnet.

Beim blühenden Spargel findet sich Gemeine Spargelhähnchen (Crioceris asparagi) mit einer etwas ungewöhnlichen Flügelzeichnung. Die Kleine Mistbiene (Syritta pipiens), eine Schwebfliege, wird von den Blüten angezogen. Eine andere Schwebfliegenart, vermutlich Cheilosia soror, rastet auf einem Spargelzweig.

Der Kleine Fuchs (Aglais urticae) nimmt ein Sonnenbad.

Beim Russischen Natternkopf (Echium maculatum) halten sich auch Natternkopf-Mauerbienen (Hoplitis adunca) auf.

Auf der blühenden Großen Brennnessel (Urtica dioica) ist der Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis) auf der Suche nach seiner Lieblingsnahrung. Die vermutlich Gewöhnliche Goldfurchenbiene (Halictus tumulorum) liebt den Nektar.

Andere Tierchen finden sich bei der Gewöhnlichen Eselsdistel (Onopordum acanthium) ein. Es handelt sich um den Großen Distelrüssler (Larinus sturnus) oder Kratzdistelrüssler (Larinus turbinatus).

Der Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis) ist auch beim Blauen Mannstreu (Eryngium caeruleum) auf der Suche nach seiner Lieblingsnahrung. Er hat nur wenige natürliche Feinde, einer davon ist die Baumwanze mit Namen Waldwächter (Arma custos). Also dafür sind Wanzen durchaus nützlich. Denn der Asiatische Marienkäfer ist ein Eindringling, der unsere einheimischen Marienkäfer verdrängt, dafür aber umso mehr Blattläuse vertilgen kann.

Trotz des Schildes handelt es sich hier nicht um die kleine Teichrose, sondern um einen rastenden männlichen Vierfleck (Libellula quadrimaculata).

In den Behältern der Ökologischen Abteilung paaren sich viele Hufeisen-Azurjungfern (Coenagrion puella).

Auf Blättern des Gewöhnlichen Osterluzei (Aristolochia clematitis) rastet eine Beerenwanze (Dolycoris baccarum). Auch eine vermutliche Kantige Laubschnecke (Hygromia cinctella) hat Interesse an einem dieser Blätter. Ein weiteres Exemplar schlemmt in einem Blütenblatt der Safrangelben Schwertlilie (Iris crocea).

Im System der Pflanzenfamilien beim Berg-Lauch (Allium lusitanicum) locken dessen Blüten die Lauch-Maskenbienen (Hylaeus punctulatissimus) an.

Was sucht der vermutlich Silbrige Purzelkäfer (Hoplia philanthus) beim Echten Herzgespann (Leonurus cardiaca)?

Die Blüten des Echten Baldrians (Valeriana officinalis) haben eine große Anziehungskraft für Goldglänzende Rosenkäfer (Cetonia aurata) und Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta).

Bei den Blüten der Kermesbeere oder des Kermesbeer-Spinats (Phytolacca acinosa) aus dem Himalaya tanken vermutlich Polierte Schmalbienen (Lasioglossum politum). Gefahr lauert dort von der Südlichen Glanz-Krabbenspinne (Synema globosum). Ob sie eine Schmalbiene fangen und überwinden könnte?

Plötzlich fliegt ein Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) die Blüten des Dalmatinischen Salbeis (Salvia officinalis ssp. major) an. Eine nach der anderen Blüte wird aufgesucht.

Bei der Bayernarche rastet ein Männchen des Vierflecks (Libellula quadrimaculata).

Jetzt führt der Weg zur Farnschlucht. Hier geht es den Blattläusen an den Kragen. Eine hungrige Larve des Asiatischen Marienkäfers (Harmonia axyridis) befindet sich auf Fressjagd.

Trauer-Rosenkäfer werden von den weißen Blüten des vermutlichen Schaublatts (Rodgersia podophylla) angezogen. Auch für die Paarung findet sich Zeit.

Auf einem Farnblatt sitzt das Weibchen des Rotbauch-Scheinbocks (Anogcodes rufiventris). Kurz darauf Abflug.

Dafür fliegt eine Gewöhnliche Schmalbiene (Lasioglossum calceatum) herbei.

Auch Käfer lieben diese Blüten. Mehrere Gefleckte Schmalböcke (Rutpela maculata) ernähren sich hier gut.

Angeflogen werden die Blüten auch von der Westlichen Honigbiene (Apis mellifera).

Unter einem Rhododendronblatt lauert vermutlich ein junger Apenninenkanker (Opilio canestrinii).

Ein Lilienhähnchen (Lilioceris lilii) bewegt sich auf einem Blatt der Riesenlilie Himalaya (Cardiocrinum giganteum).

Ebenfalls lebt dort ein Männchen der Gemeinen Strauchschrecke (Pholidoptera griseoaptera).

Beim Rhododendron hält sich eine Nymphe der Rotbeinigen Baumwanze (Pentatoma rufipes) auf.

Erwachsene ausgefärbte Rhododendronzikaden (Graphocephala fennahi) sind noch nicht da. Aber sie werden bald zu sehen sein. Unter den Blättern wächst die nächste Generation heran.

Auf der schattigen Wiese wachsen und blühen Acker-Glockenblumen (Campanula rapunculoides)Kleine Glockenblumen-Scherenbienen (Chelostoma campanularum) und vermutlich Zweifarbige Sandbienen (Andrena bicolor) suchen die Blüten auf.

Beim Alpinum versucht ein Weibchen der Missouri-Höckerschildkröte (Graptemys pseudogeographica ssp. pseudogeographica) einen Eiablageplatz zu graben. Durch die große Trockenheit ist diese Stelle zu hart. Sie gibt nach langem Probieren auf und geht zurück zum Wasser.

Ein Distelfalter (Vanessa cardui) sucht die Blüten der Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) auf.

Am Alpinum wohnen viele der geschützten Zauneidechsen (Lacerta agilis), hier ein Weibchen.

Die Bienenjagende Knotenwespe (Cerceris rybyensis) sitzt auf einer Blüte der Tauben-Skabiose.

Die Großen Wollbienen (Anthidium manicatum) besuchen heute die Blüten des Pyrenäen-Gamander (Teucrium pyrenaicum).

Die blauen Blüten der Hängepolster-Glockenblume (Campanula fenestrellata) werden von den Kleinen Glockenblumen-Scherenbienen (Chelostoma campanularum) aufgesucht.

Auch eine Hummel sucht diese Blüten auf. Bei dieser Hummel könnte es sich um eine Glockenblumen Hummel (Bombus soroeensis) handeln.

Auf einem Blatt finden sich 12 braune kleine Eier von Baumwanzen (Unterfamilie Pentatominae).

Am warmen Steinboden sonnt sich ein vermutliches Männchen des Braunen Grashüpfers (Chorthippus brunneus).

Wunderschöne Pastellfarben kleiden die Frühe Heidelibelle (Sympetrum fonscolombii).

Die Weibchen der Blauen Federlibelle (Platycnemis pennipes) sind bräunlich gefärbt.

Auf der Jagd nach Insekten, besonders unaufmerksamen Libellenarten, befindet sich dieser Seefrosch (Pelophylax ridibundus) im Becken des Schmuckhofes. Hier paaren sich Hufeisen-Azurjungfern (Coenagrion puella) und das Kleine Granatauge (Erythromma viridulum).

Am Wildbienenhotel gibt es immer was zu sehen. Eine Hahnenfuß-Scherenbiene (Chelostoma florisomne) sitzt vor oder arbeitet an ihrem Bruthöhlenverschluß.

Am Wildbienenhotel wartet eine Schmalbauchwespe (Gasteruptionidae) auf ihre Chance.

Auf Wildbienen.de steht dazu: „Die Schmalbauchwespen der Gattung Gasteruption sind Brutparasiten bei Solitärbienen; wie Entomologen (Dr. Paul Westrich u. a.) herausfanden, parasitieren sie etliche Gattungen: Maskenbienen (Hylaeus), Seidenbienen (Colletes), Mauerbienen (Osmia) inklusive Löcherbienen (Heriades) und Scherenbienen (Chelostoma), Keulhornbienen (Ceratina), Spiralhornbienen (Systropha) und Holzbienen (Xylocopa). Um sich fortzupflanzen, führt die Wespe ihr langes Abdomen und ihren noch längeren Ovipostor in ein Bienennest ein legt ihr Ei in eine Brutzelle, im Falle von Maskenbienen auch außerhalb der für Hylaeus charakteristischen Sekretdeckel. Die winzige Gasteruption-Larve legt sich in der Regel auf das Bienenei und saugt es aus, benötigt diese Nahrungsquelle aber nicht. Zur Entwicklung reicht ihr meist der Pollenproviant einer Brutzelle, die Larven einiger Arten dringen in allerdings in die nächste Zelle ein und fressen dort den Pollen und die Bienenlarve. Nach der Freßphase bauen sich die Wespenlarven aus Kot eine Art Kammer, in der sie als Ruhelarven bzw. Vorpuppen überwintern; einige Arten allerdings sind bivoltin, ihre Larven verpuppen sich sofort und produzieren schon 4–5 Wochen nach der Geburt ihre zweite Generation.“

Auch die Zehnpunkt-Keulenwespe (Sapygina decemguttata) wartet auf ihre Chance. Bei Wildbienen.de steht hierzu: „Wirte: vor allem die „Hahnenfuß-Scherenbiene“ (Osmia (Chelostoma) florisomne), auch die „Rostrote Mauerbiene“ (Osmia bicornis) und „Stahlblaue Mauerbiene“ (Osmia caerulescens).“

Beim Wasser-Knöterich (Polygonum amphibium) hat sich der Wasserlinsenzünsler (Cataclysta lemnata) versteckt.

Im Schilf wartet für frisch geschlüpfte Libellen oft der Tod durch die Gemeine Streckerspinne (Tetragnatha extensa).

Als Ansitz hat sich dieser Vierfleck (Libellula quadrimaculata) einen besonderen Halm ausgesucht.

Eine Gartenhummel (Bombus hortorum) fliegt die Blüten der Sibirischen Schwertlilie (Iris sibirica) an.

Weitere Beobachtungen und Fotogeschichten sind auf meiner Webseite unter https://isegrims-fotogeschichten.de

Kategorie: Schlosspark 2025

von

Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

2 Kommentare zu “Botanischer Garten – 661”

  1. Fritz Siegel sagt:

    Lieber Hans,
    um den „Bioblitz – Artenvielfalt in Botanischen Gärten“ absolvieren zu können bedarf es wirklich Eigenschaften von Marathonläufern oder besser die von Triathleten. Allerdings ganz andere als beim Sport. Neben fast unerschöpficher Gedult, lange Beine und ein gutes Auge (Fühler).
    Die wirkliche tagelange Arbeit dabei war wahrscheinlich das Bestimmen von Fauna und Flora. Nun noch ein paar Zahlen zum Beitrag er umfaßt 1.159 Wörter und 112 Fotos.

    Vielen Dank für die wunderbaren Fotos und die guten Beschreibungen.

    Wie ich gesehen habe gibt es auf der Webseite zu der Aktion „Bioblitz – Artenvielfalt in Botanischen Gärten“ einige Fotos von Dir (Link: https://botmuc.snsb.de/termin/woche-der-botanischen-gaerten-bioblitz-artenvielfalt-entdecken/ )

    1. Hans Wolf sagt:

      Lieber Fritz, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Es war ein sehr warmer, um nicht zu sagen heißer Tag. Mehrere Stunden war ich auf der Pirsch. Wie Du schon vermutest hast, war die Bestimmung mit Hilfe von iNaturalist und die Bearbeitung der Bilder die aufwendigere Arbeit. Ich habe lange überlegt, ob ich daraus eine Fotogeschichte machen soll, siehe Anzahl Wörter und Fotos. Und auch an Dich habe ich gedacht, der Du ja Dankenswerter Weise Text und Bilder auf der Seite erstellst.
      Ich muss jetzt mal sehen, welche Fotos von mir da zu sehen sind, Danke für den Hinweis.
      Demnächst kommen Fotogeschichten vom Thanninger Fischweiher und Spatenbräufilz.
      Herzlichen Dank, Hans

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