Tag 16: Cerro de la Muerte -Berg des Todes
Am frühen Morgen sind wieder Goldkehltukane (Ramphastos ambiguus) in den Palmen. Wie zu sehen ist, lieben sie die Palmenfrüchte. Jeder Vogel hat seine eigene Methode, an die Früchte zu kommen. Auch Cherrie’s Tanager (Ramphocelus passerinii costaricensis) sind in den Palmen heute Morgen zu sehen.
Im Teich ist die Schnappschildkröte (Chelydra serpentina) im klaren Wasser besonders gut zu beobachten.
Ein Goldkehltukan schaut den Abreisenden nach.
Unterwegs ist hoch oben in einem Baum ein Schneebussard (Leucopternis albicollis) zu sehen. Er fällt besonders durch sein schneeweißes Gefieder ins Auge.
Nun geht es weiter in Richtung der Berge Costa Ricas, dem Cerro de la Muerte – Berg des Todes. Unterwegs gibt es einen Stopp für einen kleinen Einkauf. Vor einem Geschäft liegt auf dem Boden ein toter und schon etwas ramponierter weiblicher Taeniotes scalatus Käfer. Ein großer Käfer!
Auf der Weiterfahrt sind auf dieser Strecke viele schwere Lastwagen unterwegs. Wir fahren auf der Pan-America-Süd. Vorfahrt gibt es für Traktoren.
Auf den Feldern werden Ananas geerntet. Die Pflückarbeit ist äußerst schwer.
Und dann geht es Bergauf. Die Vegetation am Cerro de la Muerte ist durch Eichenwälder, Moose, Farne und Flechten gekennzeichnet. Versprochen werden Vulkanammer und Vulkanelfe. Der Weg führt steil bergan durch einen Nebelwald.
Oben auf dem Berg angekommen, wird eine Rast eingelegt und das mitgebrachte Mittagessen eingenommen. Noch während des Essens fällt das Auge auf kleine Echsen, die sich zwischen großen Steinen bewegen. Es sind Malachit-Stachelleguane (Sceloporus malachiticus).
Nur wenige Meter entfernt zeigt sich eine Vulkanammer (Junco vulcani), auch als Streifenwinterammer oder Streifenjunko bezeichnet. Das Vorkommen erstreckt sich auf die Vulkangebiete in Costa Rica und im westlichen Panama, insbesondere am Volcán de Irazú und am Cerro de la Muerte in Costa Rica sowie am Cerro Fábrega und am Volcán Barú in Panama.
Es braucht etwas Zeit, dann wird auch die endemische Vulkanelfe (Selasphorus flammula), manchmal auch Weinkehlkolibri oder Kirschkehlkolibri genannt, entdeckt, die hier auf großer Höhe zu finden ist. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Blütennektar und Pollen. Zudem fressen die Kolibris Insekten, was eine ausreichende Versorgung mit Eiweiß sicherstellt.
Langsam verzieht sich der Nebel und die Sonne dringt durch und ein Männchen der Vulkanelfe sitzt auf seiner Warte.
Auf dem Weg zum Nachtquartier der Trogon Lodge führt die Straße an einem bekannten Vogelbeobachtungsplatz vorbei. Mirian’s Quetzals ist ein kleines Restaurant mit einer Terrasse, vor der ein Futterplatz eingerichtet ist. Mal sehen, welche Vögel sich hier zeigen.
Eine Morgenammer (Zonotrichia capensis),im Deutschen wird sie auch Rostscheitelammer oder Braunnacken-Ammer genannt, erscheint und nascht von der Banane. James Bond behauptet, dass Z. capensis aus dem südlichen Amerika stammt. James Bond ist nicht der 007, sondern war ein US-amerikanischer Ornithologe.
Nur kurz ist die Gilbdrossel (Turdus grayi) zu sehen.
Der in Flaschen aufgehängte Zuckersaft ist für den Violettkron-Brillantkolibri (Eugenes fulgens) unwiderstehlich.
Auch die Vulkanelfe möchte hier nichts verpassen, da in den oberen Höhen wenig Blütennektar zu holen ist.
Von einer Mitreisenden habe ich das Foto des Glitzerbrillantkolibris (Eugenes spectabilis) erhalten. Mir war es nicht vergönnt, ihn zu sehen. Farblich hat er sich gut angepasst.
Der Futterplatz mit den Bananen und Melonen zieht auch hier Costa-Rica-Hörnchen (Sciurus granatensis dorsalis) an. Der Eichelspecht (Melanerpes formicivorus) findet das weniger gut und traut sich nicht, solange die Hörnchen da sind.
Aber kaum sind die Hörnchen weg, machen sich gleich mehrere Eichelspechte über das angebotene Menu her.
Ganz kurz schaut eine Rußdrossel (Turdus nigrescens) vorbei.
Ein Einfarb-Hakenschnabel (Diglossa plumbea) holt sich den Nektar an einer Blüte mit einem turnerischen Manöver.
Farbenprächtig nähern sich Bluttangare (Piranga bidentata). Die Männchen wahrhaft blutrot, die Weibchen in unauffälligerem Gelb.
Jetzt geht es hin und her. Immer wieder kommen Eichelspechte, Morgenammern, Bluttangare und Violettkron-Brillantkolibris angeflogen. Die Spechte spechten auf die Bananen und Melonen, die Ammern auf Bananen und Insekten und die Kolibris auf süßen Nektar.
Plötzlich erscheint ein Laucharassari (Aulacorhynchus prasinus). Der ist sehr scheu und zieht sich gleich wieder zurück. Aber zuvor hat er noch am Boden etwas erwischt. eine Nuss vielleicht?
Eine Weißbrauen-Buschtangare (Chlorospingus pileatus) gesellt sich dazu und macht sich gleich über die Banane her.
Ganz kurz schaut eine Großfuß-Buschammer (Pezopetes capitalis) vorbei.
Ein Eichelspecht spitzt auf die Melone. Gerade ist der Tisch unbesetzt, die Gelegenheit.
Eine Gelbschenkel-Buschammer (Pselliophorus tibialis) sieht sich das Treiben an und verschwindet gleich wieder. Zu viel Trubel.
Das Feld beherrschen wieder die Bluttangare, Costa-Rica-Hörnchen und Violettkron-Brillantkolibris.
In der Hütte gegenüber steht schon ein voll geschmückter Weihnachtsbaum bereit.
Die Unterkunft für die Nacht ist der Trogon Lodge auf einer Höhe von 2200 Meter. Die Temperaturen sinken, es wird ausgesprochen kalt.
Vielen Dank für das freundliche Feedback. Die Antwort kann meinem Reisebericht Costa Rica im November/Dezember 2019 entnommen werden.
Highlights. Die Reise nach Costa Rica war ein voller Erfolg, wofür es viele Gründe gab. Gute Reiseplanung von travel-to-nature, was die Organisation und den Zeitpunkt der Reise betraf. Insgesamt 10 Teilnehmer, die sich sehr gut verstanden und unterstützten. Jonathan, ein costa-ricanischer Reiseleiter, der mit seinem guten Deutsch und herausragenden Kenntnissen die jeweils vorhandenen Tiere zielsicher fand und benennen konnte. Mit Hilfe eines Laserpointers, mit dem er in die Nähe des gesichteten Tieres zeigte, war es für das Team leicht, dasselbe unverzüglich zu erkennen. Der Busfahrer Chico trug auch wesentlich bei zu einer guten Stimmung durch vorausschauendes Fahren. Besonders hervorzuheben waren seine hilfsbereite und freundliche Art und sein Interesse an der Tierwelt. Die unterschiedliche Flora und Fauna wurde durch die Tour Führung mit den jeweils dort beheimateten Tierarten erlebbar. Die Unterkünfte waren sorgsam ausgewählt und trugen nicht unwesentlich zum Erfolg der Reise teil.
Ihre Costa Rica Berichte hauen mich um! Herausragende Fotos mit brillanten Details an Plätzen, die ich zu Teil im Juni 23 noch selbst kennenlernen durfte und viele Fragen an Sie aufwerfen. Nach dieser letzten Fernreise wurde Costa Rica für mich zum krönenden Abschluss.
Ich erlaube mir ein paar Fragen. Sind Sie mit einer Organisation gereist? Hatten Sie einen Guide? Da ich meine Kamera im Regenwald nicht ausreichend vor Wasser geschützt habe, ging sie kaputt und ich musste mich mit Handy begnügen, deshalb sind
Ihre großartigen Berichte für mich von unschätzbarem Wert.
Vielen Dank und alles Gute!