Costa Rica, Reiseberichte
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Costa Rica – Tag 5

Tag 5: Braulio Carillo National Park

Heute geht es in den Braulio Carillo National Park. Dadurch, dass der Nationalpark nur wenig besucht ist und auch nur wenige Wanderwege hat, ist eine große Fläche unberührt. Hier leben noch Jaguare, der Ozelot und viele weitere menschenscheue Tiere ungestört. Der 1,6 km langen Rundweg Sendero Las Palmas führt durch einen Teil des tropischen Regenwalds. Der Weg ist uneben, oft matschig, führt über Steine und Wurzeln – trotzdem oder gerade deshalb ein tolles Erlebnis. Es ist ein guter Einstieg, um den tropischen Regenwald kennenzulernen. Wegen des dichten Bewuchses ist die Chance jedoch gering, größere Tiere zu sehen.

Zu erleben gibt es einiges. Es fallen Blätter auf, die von Blattschneideameisen bereits bearbeitet wurden. Es gibt hier viele verschiedenartige Mahagonigewächse, die roten Früchte gehören zu Guarea rhopalocarpa. An einer Stelle des Weges läuft ein wunderschön anzusehender Laufkäfer (Pseudoxycheila tarsalis). Ein Blackened Leafwing (Consul panariste jansoni) Schmetterling, es gibt keinen deutschen Namen, ruht sich aus. Der vermutlich Amerikanische Kuhbaum (Brosimum utile) gibt Saft nach außen ab.

Geoffroy-Klammeraffen (Ateles geoffroyi) befinden sich weit über mir in den Baumriesen des Regenwaldes. Es ist eine Familie mit Nachwuchs, der besonderes Interesse für die Besucher zeigt. Die Bäume tragen kleine gelbe Früchte, die die Affen mit Genuss, ohne ihre Hände zu benutzen, direkt vom Zweig abbeißen.

Etwas weiter wird eine Golfkröte (Bufo valliceps) entdeckt, die reglos auf dem Boden verharrt. Sie fühlt sich sicher unsichtbar, da sie gut getarnt ist. Viele Vögel sind auf dem Weg durch den Regenwald nicht zu sehen. Die Weißkehl Würgertangare (Lanio leucothorax) macht gesanglich auf sich aufmerksam, sehr freundlich.

Wir haben den Park bereits verlassen, als auf einem Baum ein Kleiner Ameisenbär oder wie man ihn auch nennt, ein Nördlicher Tamandua (Tamandua mexicana) gemächlich in den Bäumen klettert und nach seiner Lieblingsspeise Ausschau hält: Ameisen und Termiten.

Anschließend erfolgt irgendwo die Essensaufnahme, ich weiß es nicht mehr. Ein Schwefelmaskentyrann (Pitangus sulphuratus) macht auf dem Parkplatz lautstark auf sich aufmerksam. Vielleicht wurde ihm nicht genügend vorgesetzt.

Schwefelmaskentyrann (Pitangus sulphuratus)

Am späten Nachmittag erreichen wir dann unser Hotel Gavilán Rio Sarapiqui. Umgeben von Natur und 1 km von Puerto Viejo de Sarapiquí entfernt, ist es eine Oase der Ruhe. Eine Ausnahme bilden die brüllenden Brüllaffen, die sowohl am Abend wie auch in den frühen Morgenstunden brüllen. Es ist schon etwas Besonderes, im Halbschlaf diese ungewöhnlichen Geräusche zu hören. Ein Grüner Leguan (Iguana iguana rhinolopha), mit den Hörnern auf der Schnauze deutlich zu erkennen, lugt aus großer Höhe von einem Baumstamm hervor.

Am Himmel kreisen Geier und ein Präriebussard (Buteo swainsoni) überquert den Hotelgarten. Im Garten gibt es einen Futterplatz, der viele Vögel anzieht.

So schaut ein Schläfenfleckspecht (Melanerpes pucherani) neugierig, was es heute zu fressen gibt und ob der Fressplatz sicher ist.

Im Gebüsch verstecken sich Mohrenpfäffchen (Sporophila corvina).

Es ist schon spät, da treffen noch wunderschön anzusehende farbige Vögel an der Futterstelle ein. Schwarz-rote Passerinitangare (Ramphocelus passerinii) in weiblicher Begleitung und Goldscheiteltangare, auch Purpurmaskentangare (Tangara larvata) genannt, sind von dem Angebot sehr angetan und nehmen es gerne an. Da freuen sich auch die Fotografen.

Ein Montezumastirnvogel (Psarocolius montezuma) fliegt über den Garten auf einen etwas entfernt stehenden Baum. Auch ein Rabengeier (Coragyps atratus) sitzt in einem der vielen Bäume und genießt die letzten Strahlen der Abendsonne.

Zuletzt ist noch ein Halsbandarassari (Pteroglossus torquatus) zu sehen, der in der Nähe seine Höhle hat.

Bei den Unterkünften auf dem Gehweg findet sich ein Tausendfüßler (Orthomorpha weberi). In der Dunkelheit sind auch Riesenschlammfliegen (Corydalus sp.) unterwegs. Gut das sie nicht größer sind, sonst wären sie wirklich zum Fürchten.

Kategorie: Costa Rica, Reiseberichte

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Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

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