Tag 6: Reservat La Tirimbina und La Tigra Rainforest Lodge
Früh morgens vor dem Frühstück erkunde ich den Park des Hotels Gavilán Rio Sarapiqui. In einem Gebüsch bewegen sich Mohrenpfäffchen (Sporophila corvina). Ich steige auf einen Tisch um den Grünen Leguan (Iguana iguana rhinolopha) in den Bäumen besser zu sehen.
Am Waldrand sind die Früchte von Bananen (Musa acuminat) zu sehen, darunter auch die Rote Banane (Musa acuminata ‚Red Dacca‘). Am Vogelfutterplatz zeigt sich ein Passerinitangaren Weibchen (Ramphocelus passerinii). Hoch oben auf einem abgebrochenem Baumstamm sucht der Königsspecht (Campephilus guatemalensis) nach Futter. Auf einem Ast am Waldrand putzt sich ein Eichhornkuckuck (Squirrel Cuckoo) in der Morgensonne. Auch Schmetterlinge wie der Long-tailed Skipper (Urbanus proteus) und der Brown Longtail (Urbanus procne) genießen die warmen Sonnenstrahlen oder schlemmen Nektar an Blüten. Ein Tausendfüßler (Gomphodesmidae spec. 1) liegt reglos am Boden.
Heute geht es in das ökologische Reservat La Tirimbina, das im Norden Costa Ricas liegt. Mehrere Wanderwege – in gewissem Sinne „Waldlehrpfade“ – führen durch diesen einzigartigen Regenwald, der Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen ist. Aufgrund der biologischen Vielfalt dieses Gebiets wurde hier eine Forschungsstation eingerichtete, in welcher Wissenschaftler und Studenten die Zusammenhänge des komplexen Ökosystems im Regenwald studieren können. Der Eingang zum Tirimbina Regenwald Reservat befindet sich zwischen Puerto Viejo de Sarapiquí und La Virgen, etwa 3 km vor La Virgen. Bei der Ankunft sind in den Bäumen Grüne Leguane (Iguana iguana rhinolopha) zu sehen.
Nach Eintritt in das Reservat begrüßt uns ein Goldkehltukan (Ramphastos ambiguus).
Etwas weiter sind Mantelbrüllaffen (Alouatta palliata) bei ihrem morgendlichen Frühstück zu beobachten. Da die Baumkronen sehr eng aneinander stehen, geht ein Baumwechsel elegant von statten und das Fressen kann sogleich fortgesetzt werden. Sie wissen genau, auf welchen Bäumen die köstlichsten Blätter und Früchte zu holen sind.
Weiter unten sitzt auf einem querliegenden Ast ein Fischertukan (Ramphastos sulfuratus).
Beim Überqueren einer der größten Hängebrücken Costa Ricas über den Río Sarapiquí (Länge 262m, Höhe bis 22 m) sitzt auf einem Stahlseil ein Rotschwanz-Glanzvogel (Galbula ruficauda). Am Boden huscht eine Peitschenschwanzeidechse (Holcosus undulatus) vorbei.
Nach Verlassen des Parks kreisen am Himmel Kleine Gelbkopfgeier (Cathartes burrovianu) und Rabengeier (Coragyps atratus).
Auf dem Weg zur nächsten Übernachtungsstation zeigen sich Vulkane bei blauem Himmel und tiefhängenden weißen Wolken.

Das Mittagessen wird im Restaurant des Centro Turístico Las Iguanas im kleinen Dorf Muelle San Carlos eingenommen. Dieser Zwischenstopp hat es in sich. Die große Attraktion ist draußen – – viele Grüne Leguane auf dem Vorplatz außerhalb des Restaurants.
Viele Reisegruppen legen hier einen Zwischenstopp ein. Vom hinteren Teil des Restaurants geht der Blick nach unten auf einen Fluss. Dort entdecke ich auf einem der Bäume einen Breitflügelbussard (Buteo platypterus) auf einem Ast sitzend. Über mir fliegen Truthahngeier (Cathartes aura).
Es lohnt sich auch, in die Baumgruppen beim Restaurant zu schauen. Dort bewegt sich langsam, wie kann es anders sein, ein Zweifingerfaultier (Choloepus didactylus). Im Geäst ruhen auch Grüne Leguane. Entgegen dem Namen ist Iguana iguana nicht vollkommen grün, viele Tiere sind eher gräulich-grün oder haben einen starken Einfluss von brauner Farbe. Bei männlichen Grünen Leguanen kommen auch teilweise rot-orange Färbungen, vermehrt im Bereich der Gliedmaßen, vor. Der Grüne Leguan ernährt sich in der freien Natur nur von Blättern.
Nach dem aufregendem Mittagessen geht es weiter zur La Tigra Rainforest Lodge, Übernachtung in feststehenden offenen Zelten mit Bad.

Vor dem Abendessen wird die Umgebung kennengelernt. Ein Weibchen des Azurnaschvogels oder Gelbfuß-Honigsauger (Cyanerpes lucidus) erscheint am Futterplatz, wo wieder Bananen Vögel anlocken. Von einer Terrasse aus sind im Gebüsch Goldwaldsänger (Setophaga petechia) zu sehen. Im Wald wird eine Saumfingerechse (Anolis sp.) von einer Mitreisenden gesichtet.
Nach dem Abendessen, es ist bereits dunkel, geht es auf eine Amphibienexkursion. Lustig der englische Name eines Käfers: Femme Fatale Lightning Bug (Photuris lucicrescens).

Nicht leicht zu finden und im Dunkeln zu fotografieren ist der Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas).