Tag 7: La Tigra Rainforest Lodge, Finca von Familie Mendez, Nationalpark Vulkan Arenal
Früh morgens wird die Umgebung der La Tigra Rainforest Lodge erkundet.

Es sind viele Vogelstimmen zu hören. Ein Trauertyrann (Tyrannus melancholicus) hat sich als Warte ein Stahlkabel ausgesucht. Im Gebüsch sind Graugelb-Todityrannen (Todirostrum cinereum) nur sehr schwer auszumachen. Auf einem abgestorbenen Baum sitz ein Weißnacken-Maskentyrann (Conopias albovittata). In einer Hecke, kaum sichtbar, ruht ein Pärchen Binden-Ameisenwürger (Thamnophilus doliatus). Kurz darauf fliegt das Männchen weg.
Trauertyrann (Tyrannus melancholicus) Graugelb-Todityrannen (Todirostrum cinereum) Weißnacken-Maskentyrann (Conopias albovittata) Binden-Ameisenwürger (Thamnophilus doliatus)
Ganz in der Nähe der Lodge sitzt ein Zimtbrustmotmot (Baryphthengus martii) im dichten Wald.
Zimtbrustmotmot (Baryphthengus martii)
Ein Zuckervogel (Coereba flaveola) hat sich als Ansitzwarte einen Bambus-Blattstengel ausgesucht.
Zuckervogel (Coereba flaveola) Costa Rica
Beim Fütterungsplatz wird ein Schläfenfleckspecht (Melanerpes pucherani) angelockt.
Schläfenfleckspecht (Melanerpes pucherani)
Hauptbestandteil der Übernachtung im Dschungel ist die Aufforstung des Regenwaldes. Jeder unserer Gruppe pflanzt einen Regenwaldbaum, der per GPS vermessen wird. So soll der neue La Tigra Wald als Korridor zwischen den umliegenden Regenwäldern dienen und den Tieren Schutz bieten beim Durchqueren der Wälder.
Auf dem Weg dorthin ist auch ein Lümmel Grashüpfer (Taeniopoda Reticulata) unterwegs.
Lümmel Grashüpfer (Taeniopoda Reticulata)
Am Himmel kreisen Rabengeier (Coragyps atratus), die nicht nur Aas fressen, sondern auch schon mal selbst Beute schlagen, z.B. neugeborenes Vieh. Kaum zu erkennen ist eine Blattheuschrecke. Am Wegesrand sitzt ein ruhender Orange-Gebänderter Schwefelfalter (Phoebis philea).
Rabengeier (Coragyps atratus) Blattheuschrecke Orange-Gebänderter Schwefelfalter (Phoebis philea)
An einer vorgezeichneten Stelle habe ich meinen Baum gepflanzt.
Zum Mittagessen wird die Finka der Familie von Don Otto und Doña Maria Mendez besucht.
Don Otto sieht mit seinen streng zu einem Zopf geordneten Haaren aus wie ein Künstler. Doch seine Leinwand ist die Natur. Mit grenzenloser Fantasie und fundierten botanischen Kenntnissen ausgestattet, vermag er innerhalb weniger Wochen trostlose Sandbrachen in blühende Landschaften zu verzaubern. Rund um sein Haus im costa-ricanischen La Tigra wähnt man sich in einem botanischen Garten. Palmen aus Malaysia, Japan und Madagaskar gedeihen neben Pandanusbäumen aus Australien oder Mandelbäumen aus Mittelamerika. Mutter Natur platzt auf Ottos Mendez’ Grundstück aus allen Nähten. Aus einer kleinen Quelle ließ der Landschaftsgärtner eine terrassenförmig angelegte Teichlandschaft entstehen, eingesäumt von 60 Bromelienarten, Farnen, Helikonien, Amelien, Hortensien und Calatheen – ein ausuferndes Grün, in dem sich die schönsten Pflanzen der Regenwälder unserer Erde ein Stelldichein zu geben scheinen. Gern führt Mendez deutsche Touristen durch sein Pflanzenparadies, das sich beim näheren Hinsehen auch als ideales Biotop für Frösche, Vögel, Schmetterlinge und Insekten aller Art entpuppt. An einem Blatt sitzen Puppen des White-tipped Cycadian (Eumaeus godartii) Falter. Die Blüten der Fledermausblume (Mucuna holtoni) erfreuen bei ihrem Anblick. Auf der Finca von Don Otto sind auch Kaffeebäume gepflanzt. Die vielen Blumen in seinem Park sind auch ein Anziehungspunkt von Kolibris wie der Braunschwanzamazilie (Amazilia tzacatl). Im Unterholz wird ein Erdbeerfröschchen (Oophaga pumilio) entdeckt. Ein roter Frosch mit blauen Beinen und Füßen!
White-tipped Cycadian (Eumaeus godartii) Fledermausblume (Mucuna holtoni) Kaffeebaum Kaffeebaum Braunschwanzamazilie (Amazilia tzacatl) Erdbeerfröschchen (Oophaga pumilio)
Weiter geht es zum Arenalsee. Am Parkplatz hält sich ein Weißrüssel-Nasenbär (Nasua narica) auf, der vermutlich auf Abfälle von Besuchern aus ist. Er ist nicht scheu.
Weißrüssel-Nasenbär (Nasua narica)
Auf dem Weg zum See wird am Rande eines Pfads eine Costa-Rica-Stabheuschrecke (Calynda brocki) entdeckt, die sich langsam vorwärts bewegt. Sie ist von einem Zweig kaum zu unterscheiden.
Costa-Rica-Stabheuschrecke (Calynda brocki)
Aber der beste Teil kommt noch. Es geht zur Entspannung zu den heißen Quellen im Vulkan Arenal Nationalpark. Das Baden in den natürlichen Thermalbädern wird durch die geothermische Aktivität des Vulkans möglich gemacht. In dem für uns ausgewählten Thermalbad gibt es sieben Becken die miteinander verbunden sind und einen Wasserfall. Der Boden der Becken besteht aus Vulkansand. Die Becken haben unterschiedliche Wassertemperatur, warm bis sehr warm, aber sehr angenehm inkl. Dschungelfeeling. So kann ich von einem Becken mit kühlerem Wasser schrittweise bis unter den Wasserfall gehen, wo es am wärmsten ist. Bei der Fahrt in die nächste Unterkunft, dem Casa Luna Hotel & Spa (La Fortuna), gibt es noch einen Blick auf den Arenal See.
