Tag 8: Casa Luna Hotel & Spa (La Fortuna), Ecocentro Danaus, Mistico Arenal Hanging Bridges Park
Vor dem Frühstück wird die Umgebung des Hotels erkundet. Auf Sitzwarten zu sehen sind ein Trauerkönigstyrann (Tyrannus melancholicus), eine Gilbdrossel (Turdus grayi), ein Veraguasittich (Aratinga finschi), eine Tropenspottdrossel (Mimus gilvus) und ein Karibikkarakara (Caracara cheriway), der das Weite sucht.
Trauerkönigstyrann (Tyrannus melancholicus) Gilbdrossel (Turdus grayi) Veraguasittich (Aratinga finschi) Tropenspottdrossel (Mimus gilvus) Karibikkarakara (Caracara cheriway)
Heute wird das Ecocentro Danaus besucht. Nur zwei Kilometer vom Zentrum der Stadt La Fortuna entfernt, befindet sich an der Straße, die nach Agua Azul führt, das Ecocentro Danaus. Die Betreiber dieses biologischen Zentrums setzen sich für die Umweltbildung ein, indem sie Schülern die Zusammenhänge der Natur erklären. Außerdem entwickeln sie Naturschutzprogramme und sie bringen interessierten Einheimischen bei, wie Landflächen nachhaltig bewirtschaftet werden können. Für diese wichtige Arbeit erhält das biologische Zentrum finanzielle Unterstützung aus Deutschland.
Am Eingang des Ecocentros befindet sich ein Futterplatz. Dort setze ich mich auf eine der Banken und warte bequem im Schatten darauf, dass sich Tiere zum Fressen einfinden. Zuerst kann ein Pärchen Türkisnaschvögel (Cyanerpes cyaneus) der angebotenen Banane nicht widerstehen. Ein Costa-Rica-Hörnchen (Sciurus granatensis dorsalis) möchte auch die dargebotene Banane genießen. Die Blüte der Dichtähre (Pachystachys lutea) ist ein echter Hingucker. Im Wald kann ich eine Walddrossel (Hylocichla mustelina) erkennen. Am Futterplatz erscheinen eine Passerinitangare (Ramphocelus passerinii), ein Baltimoretrupial-Weibchen (Icterus galbula), ein Schwalbenorganist-Männchen (Euphonia hirundinacea) und ein Buntkehlsaltator (Saltator maximus intermedius).
Türkisnaschvogel (Cyanerpes cyaneus) Männchen Türkisnaschvogel (Cyanerpes cyaneus) Männchen Türkisnaschvogel (Cyanerpes cyaneus) Weibchen Costa-Rica-Hörnchen (Sciurus granatensis dorsalis) Dichtähre (Pachystachys lutea) Walddrossel (Hylocichla mustelina) Passerinitangare (Ramphocelus passerinii) Weibchen Baltimoretrupial (Icterus galbula) Weibchen Schwalbenorganist (Euphonia hirundinacea) Männchen Buntkehlsaltator (Saltator maximus intermedius)
Der Sekundärwald, der auf dem Gelände des Ecocentro Danaus zu finden ist, ist besonders interessant. Schwierig zu erkennen und zu sehen ist ein Plattschnabelmotmot (Electron platyrhynchum), der hoch oben in einem Baum sitzt. Innerhalb des Sekundärwaldes befindet sich ein Gewässer, das als wichtiges Brutgebiet für Wasservögel gilt. Dort nisten unter anderem Kahnschnäbel (Cochlearius cochlearius), eine Reiherart. In dem Teich sind auch Rotkopf-Klappschildkröten (Kinosternon cruentatum) zu Hause.
Plattschnabelmotmot (Electron platyrhynchum) Kahnschnabel (Cochlearius cochlearius) Rotkopf-Klappschildkröte (Kinosternon cruentatum)
Neben dem Dschungelpfad gibt es einen „Kanal“, der als Transportweg für Blattschneideameisen genutzt wird.
Ein Keilschnabel-Baumsteiger (Glyphorynchus spirurus) klettert an einem bemoosten Baum hoch. Auf dem engen Pfad läuft ein blaues Grabwespen-Weibchen (Sphex). Ein Krabbenreiher (Nyctanassa violacea) wartet auf einem Zweig auf seine Chance. Oder verbringt er den Vormittag mit vor-sich-hindösen? Auf Blättern ist ein Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas) zu bewundern.
Keilschnabel-Baumsteiger (Glyphorynchus spirurus) unbestimmt Grabwespe (Sphex) Krabbenreiher (Nyctanassa violacea) Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas)
Auf dem Gelände gibt es eine Zuchtstation für tropische Schmetterlinge, in der circa 30 Spezies angetroffen werden können. In einem kleinen Vorraum sind einige Raupen untergebracht, während im begehbaren Gehege unzählige bunte Schmetterlinge umher flattern, darunter der auffällig gefärbte Blaue Morphofalter (Morpho peleides).

Für Vogelbeobachter hat das Ecocentro Danaus also viel zu bieten. Auf dem Gelände sind etliche schöne Vogelarten heimisch, wie z.B. der Schnäpperwaldsänger (Setophaga ruticilla), die man anderenorts nur schwer zu Gesicht bekommt.
Schnäpperwaldsänger (Setophaga ruticilla)
Beim Ausgangspunkt angekommen wird noch verweilt. Am Futterplatz sind jetzt zu sehen ein Schwalbenorganist-Weibchen und Männchen (Euphonia hirundinacea), sowie ein Türkisnaschvogel-Männchen (Cyanerpes cyaneus).
Schwalbenorganist (Euphonia hirundinacea) Männchen Schwalbenorganist (Euphonia hirundinacea) Weibchen Türkisnaschvogel (Cyanerpes cyaneus) Männchen
Auf dem Weg zur Stadt La Fortuna wird kurz angehalten, um Gelbschnabelkuckucke (Coccyzus americanus) zu beobachten. Sie sind sehr scheu und einer nach dem anderen fliegt weg.

In La Fortuna angekommen, bewundere ich die großen Blüten des Indisches Blumenrohr (Canna indica) und der Papageien-Hummerschere (Heliconia psittacorum), die rund um den in der Nähe der katholischen St.-John-Bosco-Kirche gelegenen Dorfpark angepflanzt wurden. Auf dem Rasen vor der katholischen St.-John-Bosco-Kirche wird ein Streifenbasilisk (Basiliscus vittatus) gesichtet. Die Einheimischen nehmen ihn nicht mehr wahr.
Indisches Blumenrohr (Canna indica) Papageien-Hummerschere (Heliconia psittacorum) Indisches Blumenrohr (Canna indica)
Streifenbasilisk (Basiliscus vittatus)
Das nächste Ziel ist der Mistico Arenal Hanging Bridges Park. Dieses private Reservat liegt etwa 20 km außerhalb von La Fortuna Richtung Lago Arenal. Dieser See ist übrigens ein künstlich geschaffener Stausee. Auf dem Weg dorthin habe ich herrlichen Blick auf den Arenal, der der aktivste und zugleich jüngste Vulkan von Costa Rica ist.

Beim Betreten des Parks gibt es Verhaltensregeln zu beachten: Das Füttern der Tiere ist verboten, außerdem darf man keine Pflanzen mit nach Hause nehmen. Lautes Sprechen ist untersagt, das stört die Tiere und die anderen Besucher. Auf eine Hängebrücke dürfen maximal 15 Personen, springen, laufen und schwingen ist untersagt. Rauchen ist sowieso verboten. Ein Rundgang dauert 1,5 bis 2 Stunden. Das ist natürlich abhängig davon, wie schnell man geht und wie viele Fotos man macht. Der Park hat sechs Hängebrücken, zehn Brücken, einen Wasserfall und einen Tunnel.
Aufgefallen ist mir eine Zwerg-Essbanane (Musa acuminata) mit ihrer violetten Blüte.
Zwerg-Essbanane (Musa acuminata)
Ein Olivrückenorganist (Euphonia gouldi) lässt sich die orangenen Beeren schmecken. Versteckt lauert ein Schwefelbürzel-Borstentyrann (Myiobius sulphureipygius) auf einem Zweig.
Olivrückenorganist (Euphonia gouldi) Schwefelbürzel-Borstentyrann (Myiobius sulphureipygius)
Beim Wasserfall badet und putzt sich ein Weißbandpipra (Manacus candei). An einer Wegbiegung saugt ein Red-washed Satyr (Pierella helvina) Mineralien vom Boden auf. Auf dem Trail sind weitere meist sehr scheue und versteckte Vögel zu sehen. Ein Flusswaldsänger (Myiothlypis rivularis), der auf dem Pfad nach Nahrung sucht und sofort flüchtet, eine Schwarzkopf-Musendrossel (Catharus mexicanus), die das Stahlseil einer der Hängebrücken als Sitzwarte benutzt und ein Schwarm Carmiol-Tangare (Chlorothraupis carmioli), der weiß, wo es gerade im Dschungel etwas Fressbares gibt.
Weißbandpipra (Manacus candei) Red-washed Satyr (Pierella helvina) Flusswaldsänger (Myiothlypis rivularis) Schwarzkopf-Musendrossel (Catharus mexicanus) Carmiol-Tangare (Chlorothraupis carmioli)
Die Aussicht von einer der Brücken ist phänomenal, zeigt aber auch an, dass es bald ungemütlich werden könnte.

Versteckt im Laub versucht der Zimtbrustmotmot (Baryphthengus martii) sich vor dem Regen zu schützen.

Für mich gibt es keine Rettung. Im strömenden Regen geht es das letzte Stück zurück zum Ausgangspunkt. Dort kann ich eine warme Suppe einnehmen werden und durch das Fenster das Wetter beobachten. Der Regen peitscht gegen das Panoramaglas, das sich zum modernen Aquarellbild verwandelt.