Tag 2 (01.04.2022): Umgebung Sagadi und Lahemaa Nationalpark
Vor dem Hotel ruht eine große Gruppe Dohlen in den ans Hotel angrenzenden Bäumen. Im Schnee sind Eichhörnchenspuren zu sehen. In der Morgensonne sieht das Herrenhaus besonders einladend aus.


Nach dem Frühstück kommt unser Guide Martin, ein ausgesprochener Luchsexperte, um 9 Uhr ins Hotel und bespricht den Ablauf von heute und morgen. Morgens gibt es eine kleine Tour bis Mittag, um 17 Uhr startet dann die Nachmittags- und Nachttour, die bis Mitternacht geht. Kein Scherz! Wir unternehmen unsere erste Erkundungsfahrt. Auf einem Feld rastet eine Gruppe Kiebitze. Käuze, Auerhähne, Luchse und Haselhuhn haben sich unsichtbar gemacht.


Anschließend verlässt uns Martin und wir unternehmen einen kleinen Spaziergang in die nähere Umgebung. In Mauernischen nisten Blaumeisen.

Im Winter sind die Samen von Schwarzerlen, die sich als kleine Flügelnüsschen in den Zapfen verbergen, eine wichtige Nahrungsquelle für den Erlenzeisig und den Stieglitz. Aber auch die Blütenkätzchen sind beliebt. Mit einem Fuß wird ein Kätzchen an einem Zweig fixiert und dann die Blüten verspeist.







Der Nordische Kleiber (Sitta europaea europaea) zeigt sich in seiner ganzen Schönheit in den Alleebäumen. Auch ein Kleinspecht Pärchen ist hier auf der Suche nach Nahrung.






Zurück zum Herrenhaus geht es durch ein prächtiges Tor, aber nicht für uns, da sich unser Hotel linker Hand befindet.

Nach einem späten Mittagessen und etwas Ruhe fängt der anstrengende Teil des Tages an. Noch im Bereich Sagadi halten sich Zwergschwäne auf und die seltene Waldsaatgans wird in diesem Jahr zum ersten Mal hier gesehen. Eine große Gruppe von Stockenten fliegt ebenfalls ein. Kein Zweifel, den Wintergästen ist diese Wiese bekannt, hier gibt es Nahrung. An den Folgetagen sind die Waldsaatgänse nicht mehr zu sehen. Sie machten nur kurz eine Erholungsrast.






Im Lahemaa Nationalpark kommt es zu einem überraschenden Erlebnis. Ein Sperlingskauz kommt angeflogen, begutachtet uns neugierig und zeigt sich in seiner ganzen Pracht. Er ist sehr aufmerksam, sieht sich ständig nach allen Seiten um, auch nach oben. Er will schließlich länger leben.







Spuren gibt es wieder zu sehen. Eine schon etwas ältere Luchsspur – es gibt sie also wirklich! Wie fast überall auch wieder Fuchsspuren. Und dann die große Überraschung: Die Spuren eines erwachsenen Braunbären-Männchen. Zumindest er ist schon aus dem Winterschlaf erwacht. Bald werden mehr aus ihren Winterschlafplätzen das Frühjahr begrüßen.




Die Sonne geht unter, erst wird es dämmrig und dann dunkle Nacht. Mit dem Auto fahren wir die Waldstrecken ab, auf denen sich Luchse und Auerhähne normalerweise aufhalten. Es hat Minustemperaturen, die Fenster sind halb offen, mit Nachtsichtgläsern wird nach Augen und warmen Körpern gesucht. Luchs und Auerhahn wollen sich wieder nicht zeigen. Am Ende sehen wir einen Waschbär, der den bequemen Weg neben der Straße nimmt und dann im Wald verschwindet.
