Griechenland
Kommentare 1

Griechenland – Tag 3

08.03.2022: Axios Delta: Krickenten,  Rotschenkel, Kiebitzregenpfeifer, Dunkelwasserläufer, Grünschenkel, Rosaflamingo, Schwarzkopfmöwen, Lachmöwen, Zwergmöwen, Alpenstrandläufer, Zwergstrandläufer, Löffler, Kormoran, Schwarzhalstaucher, Seidenreiher, Zwergscharben, Blässhühner, Austernfischer, Kampfläufer, Dünnschnabelmöwe, Haubenlerche, Säbelschnäbler, Rohrweihen, Hunde, Brandgänse, Steinkauz, Stummellerche, Stare, Sumpfohreule, Weidensperlinge, Eisvogel, Waldohreule

Nachdem heute leider wieder ein Regentag angesagt ist, wird das Programm umgestellt und nach Thessaloniki gefahren. Auf dem Weg dorthin geht es über Höhenzüge. Über Nacht wurden sie mit einer dünnen Schneedecke bedeckt. Es regnet in Strömen und es herrscht starker Wind, als wir im Axios Delta ankommen. Aber das Wetter hat auch etwas Gutes. Viele Limikolen halten sich nahe am befahrbaren Damm auf. Bei Sonne und blauem Himmel haben sie eine größere Fluchtdistanz. Gleich zu Beginn sind Krickenten, Rotschenkel, Kiebitzregenpfeifer, Dunkelwasserläufer und Grünschenkel zu erkennen. Sie alle scheinen das Regenwetter zu genießen.

Ein Rosaflamingo fliegt über uns hinweg.

Am Ufer halten sich viele Schwarzkopfmöwen und Lachmöwen auf. Einige sind schon im Prachtkleid, bei anderen ist der Übergang ins Prachtkleid zu beobachten.

Zum ersten Mal kann ich Zwergmöwen beobachten, fliegend, bei der Landung oder in Ruheposition zu Land und zu Wasser. Auch putzende Zwergmöwen sind zu sehen.

Alpenstrandläufer wuseln umher auf der Suche nach Nahrung. Dazwischen laufen Zwergstrandläufer, die den Alpenstrandläufern ähnlich sehen, aber wesentlich kleiner sind.

Ein einsamer Löffler im Prachtkleid durchsiebt das Wasser nach Nahrhaftem.

Strommasten eignen sich hervorragend als Aussichtstürme für Kormorane.

Einige Schwarzhalstaucher sind zwischen den Tauchgängen zu sehen, manche haben bereits ihr wunderschönes Prachtkleid erhalten.

Ein Seidenreiher trotz Wind und Regen wie auch ein Grünschenkel und ein Rotschenkel.

Die beiden Zwergscharben sind vermutlich ein Pärchen. Eine andere Zwergscharbe hat genug von den neugierigen Besuchern und sucht das Weite.

Ständig sind neue Vögel am Ufer anzutreffen. Zwergstrandläufer, Zwergscharben und Kiebitzregenpfeifer. Auch hier sind immer wieder Blässhühner anzutreffen.

Ein Austernfischer zieht eine Schnecke oder Muschel aus dem Schlick.

An einer Stelle sind Alpenstrandläufer und ein Kampfläuferpärchen auf der Nahrungssuche.

Es geht schon wieder zurück, da beobachten wir eine Dünnschnabelmöwe, die im ersten Winterkleid ist. Sie ist mit Gefiederpflege beschäftigt, was die vor ihr sitzende Lachmöwe völlig kalt lässt.

Auf einem Wiesenstück hüpfen am Boden kaum sichtbar Haubenlerchen.

Wenige Säbelschnäbler haben sich heute in die Bucht „verirrt“.

Rohrweihen überfliegen das Gelände auf der Suche nach Beute.

Plötzlich fliegt ein Schwarm Lach- und Schwarzkopfmöwen auf. Der Grund ist nicht erkennbar. Bald kehrt wieder Ruhe ein.

Den Rosaflamingo kümmert das wenig.

Streunende Hunde sind eigentlich überall zu sehen. Sie schauen einen treuherzig an und sind auch nicht aggressiv. Sie haben gelernt, dass sie auf diese Weise ihre Chance erhöhen, von Besuchern etwas Fressbares zu bekommen.

Dann wird eine große Gruppe Kampfläufer gesichtet. Sie haben sich in Reih und Glied aufgestellt für eine morgendliche Flugübung. Die meisten sehen noch recht verschlafen aus, bei einigen Männchen sind schon Ansätze des Prachtkleids zu erkennen. Plötzlich erfolgt das Kommando zum Auffliegen und der halbe Trupp fliegt auf. Das muss noch besser geübt werden, zu viel Chaos ist entstanden. Es dauert eine Weile, bis sich wieder alles beruhigt.

Immer wieder sind Brandgänse anzutreffen. Mir gefällt ihr markantes Gefieder.

Weiter geht es auf dem Damm. Die Fahrt ist nicht einfach, immer wieder müssen große Schlaglöcher umfahren werden. Als wir uns einem Gebäude nähern, sitzt darin ein Steinkauz.

Ein kleiner Vogel, der am Strand herumhüpft, erhält meine Aufmerksamkeit. Es ist eine Stummellerche. Noch ist nicht klar, ob es sich um Alaudala rufescens oder Alaudala heinei handelt. Laut Wikipedia gibt es folgende geografische Variationen (Unterarten):

  • r. rufescens (Vieillot, 1819), Nominatform – Kanarische Inseln, enthält die Unterart (Ssp.) polatzeki   
  • A. r. apetzii (Brehm, 1857), – Iberische Halbinsel   
  • A. r. minor (Cabanis, 1851), – Marokko bis Nordägypten, Südtürkei bis Saudi-Arabien und Irak, enthält die Unterart nicolli

Die vormalige Unterart C. r. Heinei wurde 2020 als selbständige Art Heinestummellerche (Alaudala heinei) abgespalten unter Mitnahme der Unterarten (A. r. heinei, A. r. pseudobaetica, A. r. Aharonii und A. r. Persica). Ja, so kompliziert dann das mit der Vogelbestimmung sein.

Vor uns fliegt ein großer Schwarm von Staren. Ein großartiges Schauspiel, bevor sie sich auf einem Busch niederlassen. Die Faszination ihrer Flugbewegungen hätte beinahe dazu geführt, einen weiteren Höhepunkt dieses Tages zu verpassen.

Etwas weiter des Weges sitzt eine Sumpfohreule auf einem Pfahl. Sie hält lange ihre Position, bevor sie sich etwas weiter entfernt in größerer Sicherheit fühlt.

Großes Gezwitscher dringt aus mehreren Büschen. Es sind hunderte Weidensperlinge.

Kurz vor Ende der heutigen Fahrt, gewissermaßen als Abschluss mit Höhepunkt zeigt sich ein Eisvogel, es ist ein Weibchen, und vollführt, leider schon bei abnehmendem Licht, einen Schwirrflug. Durch die hohe Böschung bleibt offen, ob der Versuch erfolgreich war.

Der Weg zurück führt über Thessaloniki an einem Friedhof vorbei. Hier hat eine Waldohreule ihren Schlafplatz. Nach diesem Besuch geht es zurück über die verschneiten Hügel zur Unterkunft in der Nähe des Kerkinisees. Eigentlich erstaunlich, wie viele Vögel an einem verregneten und windigen Tag zu sehen sind, wenn man weiß, wo die geeigneten Orte dafür sind. Es war immer spannend, auch wenn die Qualität der Aufnahmen dem schlechten Wetter geschuldet sind.

Kategorie: Griechenland

von

Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

Ein Kommentar zu “Griechenland – Tag 3”

  1. Herbert Friedrich sagt:

    Es ist einfach unvorstellbar, dass man an einem einzigen Tag so viele Vogelarten in Europa fotografieren kann. Aber Du hast es geschafft. Bei einigen Arten kannst Du besonders stolz sein. Zum Beispiel kann man die Sumpfohreule nennen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert