Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2021
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Nymphenburger Schloßpark 108

10.02.2021: Höckerschwäne, Kanadagänse, Schnatterenten, Schwanzmeisen, Buchfinken, Waldkauz Kanali, Stockenten

11.02.2021: Buchfinken, Rehfamilie, Blaumeise, Mittelspecht, Blässhühner, Buntspecht bei Spechtschmiede, Stockenten Paarung, Kleiber, Kohlmeise, Schwanzmeise, Gänsesäger, Hybridenten, zugefrorener Pagodenburger See

10. Februar 2021

Da es zu schneien beginnt, geht es nach dem Mittagessen wieder in den Nymphenburger Schloßpark. Vor dem „Wasserschloß“ mache ich Fotos von den Höckerschwänen und Kanadagänsen. Die Dächer sind weiß, der Kessel ist eisfrei.

Im „Delta“ sind die lauten Rufe von Kanadagänsen zu hören. Ich muss mal nachsehen. Es sind zwei Paare, die aber nicht gegeneinander im Streit sind. Jedes Paar für sich ruft so laut es geht, mal einzeln, mal miteinander. Es ist ein Begrüßungs- bzw. Paarfestigungsritual – kanadagänsische Freudenrufe. Die Stockenten gehen ihnen lieber aus dem Weg.

Auf dem Badenburger See sind immer mehr Schnatterenten zu sehen. Auch ein Tafelentenweibchen mischt sich unter sie, rechts davon ein Schnatterentenerpel.

Am Alexanderplatz ist die nordeuropäische Schwanzmeise hüpfend von Ast zu Ast auf Futtersuche. Es ist unter -5 Grad, Pulverschnee in Form von Eisnadeln fällt herab. Ein Buchfinkweibchen findet genügend Futter am Boden, das die Kleiber und Meisen nach unten fallen ließen.
Die Schwanzmeisen sehen wie kleine Bälle mit Schwanz aus.

Graugänse sind schlau. Sie suchen Futter unter Eichen. Noch ist der Schnee leicht und der Boden ohne feste Eisschicht. Da finden sie immer wieder Eicheln, die nahrhafter als alte Blätter sind.

Es schneit immer noch, da schaue ich noch beim Waldkauz Kanali vorbei. Er döst vor sich hin und lässt sich zuschneien.

Ein letzter Blick auf das Kesseltreiben der Schwäne, Gänse, Enten und Blässhühner und dann geht es nach Hause.

11. Februar 2021

Übernacht hat es bei tiefen Temperaturen bis weit unter -10 Grad erneut geschneit und der Winter ist mit seiner ganzen weißen Pracht zurückgekehrt. Also bin ich bereits früh morgens im Nymphenburger Schloßpark.
Der Kessel vor dem Schloß ist schon fast zugefroren. Das „Delta“ ist noch großenteils Eisfrei.

Beim Alexanderplatz sind Buchfinken. Der sporadisch anwesende Bergfink mag sich mir noch nicht zeigen. Zum Schutz gegen die Kälte plustern die Vögel ihr Gefieder auf. Da wird das Buchfink-Weibchen zur Kugel.

Ich sehe nach, wie es der kleinen Rehfamilie geht, die mit dem Gabler, der Geiß und dem Kitz. Sie äsen und ruhen im tief verschneiten Wald. Es scheint ihnen an nichts zu fehlen. Es ist immer noch leicht für sie an Nahrung zu kommen.

In einer Hainbuche schaut sich eine Blaumeise nach einem geeigneten Standort für ihr Nest um.
Hoch oben in einer Eiche klettert ein Mittelspecht. Er inspiziert eine Höhle – nach Nahrung oder zum Brüten?

Auf dem Badenburger See kommt es zwischen Blässhühnern zum Showdown. Zuerst sieht es so aus, als ob der Herausforderer aufgibt und abdreht. Aber er überlegt es sich anders. Nun stehen sich die Kontrahenten wieder Aug in Aug gegenüber. Gibst Du freiwillig auf oder sollen wir kämpfen? Lange schauen sie sich in die Augen. Dann gibt das Gegenüber auf und das Weibchen macht sich an den Sieger ran.

Hoch oben in einer Linde hat ein Buntspechtweibchen ihre Spechtschmiede. Darin eingeklemmt hat sie einen Tannenzapfen. Nun kann sie die Samen in aller Ruhe herauspicken, ohne dass der Zapfen ihr immer wieder entgleitet.

Zurück am Badenburger See. Bei einem Stockentenpaar beobachte ich, wie Männchen und Weibchen als rituelle Einleitung das sogenannte Pumpen ausführen: Die Köpfe beider Partner mit jeweils horizontal gehaltenen Schnäbeln bewegen sich einige Male ruckartig nach unten und langsam wieder in die Ausgangsstellung zurück. Erst nach diesem Vorspiel legt sich das paarungswillige Weibchen flach aufs Wasser und das Männchen steigt auf. Der Erpel beißt sich an den Nackenfedern des Weibchens fest und drückt immer wieder das Weibchen vollständig unter Wasser. Diesmal geht alles planmäßig von statten. Anschließend schwimmt der Erpel in weitem Bogen um das Weibchen. Sie putzt sich nur kurz. Danach schlägt sie mit den Flügeln.

Beim Pan beobachte ich die Kletterkünste eines Kleibers.

Die Kohlmeisen-Männchen sind jetzt besonders schön anzuschauen mit dem kräftig leuchtenden Gefieder und dem schwarzen Brust- und Bauchstreifen. Auch eine Schwanzmeise der nordeuropäischen Art findet sich ein.

Im Delta ist ein Gänsesäger Weibchen auf der Jagd. Nach dem sie bei jedem Versuch mit Blattwerk im Schnabel auftaucht, sucht sie vermutlich nach eingegrabenen Fröschen.

Hübsch anzusehen sind die Zuckerhutfichten, die im Herbst eingesetzt wurden.

Es gibt auch Fotografen im Park, die ernsthaft bei der Sache sind und auf Augenhöhe mit den zu fotografierten Objekten sein wollen. Das geht dann nur mit hinlegen. Das liegt mir nicht besonders.

Blässhühner können nicht nur rasend schnell flügelschlagend über Wasser laufen. Sie können das auch auf einer Eisfläche.

Im „Delta“ putzt sich eine beringte Graugans. Der Ring ist auf dem Foto nicht mehr zu sehen, weil sie den beringten Fuß eingezogen hat. Der Ring ist schwarz mit der Aufschrift DER PA764. Sie wurde also  am Altmühlsee beringt und ist die einzige, die das ganze Jahr über bleibt.

Zwei Enten fallen mir auf. Zum einen eine dunkelbraun gefärbte Ente mit schwarzem Schnabel. Die andere Ente ist noch auffälliger. Sieht zwar aus wie eine Stockente, hat auch den blauen Spiegel. Aber der Schnabel ist nicht gelb sondern weiß und die Ente ist ein ganzes Stück länger als normale Stockenten. Mal sehen, ob jemand das Rätsel dieser beiden Enten lösen kann.

Der Mittelkanal ist frei von Eis, nur wenige Schwäne und Enten befinden sich darauf. Der Pagodenburger See hat über Nacht eine feste Eisdecke bekommen. Besonders schön im Licht anzuschauen, da die Eisfläche eben ist und das Eis noch nicht verunstaltet wurde durch hinaufgeworfene Äste oder Eisstücke vom Rand.

Kategorie: Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2021

von

Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

Ein Kommentar zu “Nymphenburger Schloßpark 108”

  1. Silke Sorge sagt:

    Zu den Schwanzmeisen siehe meinen Kommentar im vorherigen Artikel „Forstenrieder Park“:
    Alle Schwanzmeisen gehören einer Art an. Die Exemplare auf den Fotos oben sind Typ EC: Die schwarzen Streifen am Kopf sind noch zu erahnen, also werden sie den eher streifenköpfigen Schwanzmeisen zugeordnet.

    Eine Beschreibung zu den Schwanzmeisen-Typen befindet sich hier:
    https://www.ornitho.de/index.php?m_id=20090
    Viele Grüße,
    Silke Sorge

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