Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2021
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Nymphenburger Schloßpark – 117

24.02.2021: Paarung Graugänse, Haubentaucherpaar, Reiherenten im Prachtkleid, Blässhuhn

25.02.2021: Waldkauz Dacherl, Polizei, Baumarbeiten, Habicht, Stockente, Revierkämpfe Blässhühner, Mittelmeermöwen gegen Graureiher, Paarung Stockenten, Waldkauz Stephan, Sumpfmeise, Moorente

26.02.2021: Höckerschwäne, Blässhuhn, Kanadagans-Grauganspaar, Turmfalke

24. Februar 2021

Mittags im Nymphenburger Schloßpark findet wieder eine Paarung von Graugänsen statt. Der Ganter zeigt sein Interesse durch mehrfaches Eintauchen des Kopfes ins Wasser, während die Gans auf ihn wartet. Vielleicht ist es auch umgekehrt. Mit jedem Eintauchen kommt er näher. Dann besteigt er die Gans und alles geht sehr schnell. Der Kopf der Gans wird vom Ganter unter Wasser gedrückt, dazu fasst er sie am Hals und drückt fest nach unten. Teilweise treibt er es aber damit zu weit und ist selber schon voll unter Wasser. Es ist halt auch für Graugänse nicht so leicht, die richtige Balance zu finden. Oder ist es das erste Mal? Am Ende versucht er es erneut, aber die Gans hatte offensichtlich keine Lust mehr und entschwand seinem Zugriff. Obwohl das vielleicht nicht ganz so toll war, macht er die Siegerpose, während sie sich reinigt.

Das Haubentaucherpaar vom letzten Jahr hat sich wieder an gleicher Stelle auf dem Badenburger See eingefunden und beginnt mit einem kurzen Begrüßungsritual nach dem Aufwachen.

Die Reiherenten im Prachtkleid sind um diese Zeit besonders schön anzusehen. In Frieden herumschwimmen gelingt nicht immer. Die Blässhühner sind derzeit besonders aggressiv gegenüber Konkurrenten oder anderen Enten, wenn sie zu nahe kommen.

25. Februar 2021

Heute Morgen sehe ich wieder nach Waldkauz Dacherl. Er sitzt vor seiner Höhle, wärmt sich in der Morgensonne und ist hellwach.

Wegen Corona ist im Park die Polizei wieder auf Kontrollfahrt. In der Nähe der Pagodenburg wird ein toter Baum mit der Hilti umgesägt.

Das Habicht Weibchen ist vom Horst auf eine gegenüber stehende hohe Kiefer geflogen. Von dort hat sie eine hervorragende Übersicht. Nachdem sie mich fixiert hat, bin ich sicherheitshalber weitergegangen.

Am Badenburger See prüft ein Stockenten-Weibchen, ob das Graureihernest, dass letztes Jahr während der Brut von den Graureihern aufgegeben wurde, für sie geeignet wäre.

Zurzeit sind Revierkämpfe von Blässhühnern ständig zu Gange.

Entfernt sehe ich, wie Mittelmeermöwen einen Graureiher verjagen. Es kommt zu einem kleinen Gerangel, dann gibt der Graureiher auf und fliegt zurück auf die Insel.

Beim Kugelweiher sind zwei Stockenten Erpel und eine Ente zuhause. Es kommt oft vor, dass zwei Erpel einer Ente folgen und es kommt dann häufig zu sexuellen Belästigungen oder zum Kampf zwischen den Erpeln. Heute geht es friedlich zu. Einer der Erpel führt anfangs sich immer mehr steigernde, pumpende Auf- und Abwärtsbewegungen mit dem Kopf durch. Wenn sich dann die Ente ganz flach macht, ist der Erpel dadurch aufgefordert, auf ihren Rücken zu klettern und sie mit rhythmischen Bewegungen zu „nehmen“. Die Ente ist dabei kaum noch zu sehen. Sie hält nur noch den Kopf aus dem Wasser, während der Erpel mit seinem Schnabel ihr Hinterkopfgefieder festhält. Mit einem ruckartigem „Zurückreißen“ und einem „Kopfrückwärtslegen“, zeigt der Erpel, dass die Begattung vollzogen ist. Danach schlagen und schütteln beide mit ihren Flügeln das Wasser aus dem Gefieder, wobei die Ente im Wasser häufig ausgiebig zu „planschen“ beginnt. Danach geht es zu dritt friedlich zum Ruheplatz.

Große Überraschung und Freude. Da wo der Steinmarder unseren Waldkauz Stephan den Schisser vertrieben hat, schaut heute Stephan nach langer Zeit wieder aus seiner Baumhöhle heraus.

Beim Alexanderplatz kommt ab und zu die Sumpfmeise. Sie ist sehr scheu.

Vor dem Schloß im Kessel sehe ich das Moorenten-Weibchen. Ob es das mit dem verkrüppelten Fuß ist, kann ich nicht erkennen.

26. Februar 2021

Vor dem Nymphenburger Schloß ist der Treffpunkt für einen größeren Tagesausflug. Bevor es losgeht, wird noch nachgesehen, was sich im Kessel vor dem Schloß tut. Besonders imposant ist die Drohgebärde des Höckerschwans. Mit gebogenem Hals und segelartig über dem Rücken aufgestellten Flügeln schwimmt er stolz auf dem Wasser. Konkurrenten werden verfolgt und vertrieben. Dabei versuchen sie mit dem Schnabel in den Rücken des Ärgernisses zu beißen.

Um über Wasser laufende Blässhühner zu sehen, ist jetzt die beste Zeit.
Auch das Kanadagans-Grauganspaar zieht ihre Runden im Kessel vor dem Schloß.

Dann sehe ich, wie ein Turmfalken-Männchen sich nieder lässt auf dem Parkschild für den Behindertenparkplatz. Jetzt ist klar, das wird heute ein toller Ausflug nach Pöttmes, zum Plessenteich und Federsee.

Kategorie: Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2021

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Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

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