02.09.2021: Reiherenten, Stockenten, Graureiher, Kleine Zangenlibelle, Waldkauz Peter, Asiatischer Marienkäfer, Graugänse, Skulptur des Pan mit Quelle, Große Kaskade, Gemeine Wespe, Stubenfliege, Roesels Beißschrecke, Große Blaupfeile, Waldkauz Dacherl, Rauchschwalbenfütterung
Schon vor dem Schloß gibt es etwas zu beobachten.
Eine Reiherente versucht eine Eichel zu schlucken. Während sie es schafft, verliert eine andere die Eichel am Ende. Alles nicht so einfach. Es braucht Übung.
In einer Stockentengruppe vertragen sich nicht alle. Da geht es schon mal hoch her wie bei einem Duell. Und so plötzlich wie es beginnt, endet es auch.
Es geht das Gerücht um, dass am Pagodenburger See ein Nachtreiher gehört oder sogar gesehen worden sein soll. Vermutlich eine Verwechslung, es ist nur ein Graureiher. Er pickt sich Insekten und rastende Libellen von den Blättern.
Wie schon in den Vorjahren, hält sich vor der Pagodenburg ein Männchen der Kleinen Zangenlibelle (Onychogomphus forcipatus) auf. Ihr Ruheplatz ist direkt vor einer Bank. Mal sehen, ob ich demnächst auch ein Weibchen zu sehen bekommen.
Waldkauz Peter ist wieder in seiner Höhle anzutreffen. Er scheint nicht mehr ganz so schüchtern, wie er aus seiner „Burg“ rauslugt.
Am Stamm einer Linde (wo sonst?) findet sich heute außer dem Asiatischen Marienkäfer (Harmonia axyridis) bisher nichts Aufregendes.
Ein Graureiher jagt am Ufer des Mittelkanals. Er steht am Uferrand im Trockenen und schaut, ob sich Fische am Kanalrand aufhalten. Ist dies der Fall, schlägt er im wahrsten Sinne des Wortes zu. So holt er sich einen Happen nach dem anderen.
Als der Gondoliere mit der venezianischen Gondel nahe an ihm vorbeifährt, fliegt er nicht weg. Er hat sich an die Gondel gewöhnt. Wie viele Besucher auch schaut er sich das Schauspiel vom Ufer aus an.
Als die Gondel vorbei ist, holt er sich einen Schmetterling, vermutlich einen Kleinen Kohlweißling, der sich unvorsichtiger Weise in seine Nähe ausruhen wollte. Er verschmäht auch Schmetterlinge und Libellen nicht, wenn sie sich ihm nähern.
Dann widmet er sich wieder dem Fischfang. Dass die Fische es nicht langsam mitbekommen, dass da ein Nimmersatt einen nach dem anderen holt, verwundert schon. Selbst der Eisvogel wechselt seinen Ansitz, da nach einer Weile alle Fische alarmiert sind. Er fischt immer noch konzentriert und lässt sich von der Gondel, die jetzt mit etwas mehr Abstand an ihm vorbei zurück fährt, nicht ablenken.
Nach getaner Arbeit fliegt er auf das Naturdenkmal Hängebuche (Fagus sylvatica f. ‚pendula’) zum Putzen und Entspannen. Vielleicht denkt er darüber nach, an welchem Ort das Mahl fortgesetzt werden könnte.
Auf einer Bank sitzend gegenüber der Badenburg schaue ich den Graugänsen beim Abflug zu. Beim Start ist erst mal anstrengendes „über das Wasser laufen“ angesagt. Andere Gäste auf dem See sind davon unbeeindruckt. Dann hebt die Graugans langsam ab. Mit kräftigen Flügelschlägen wird Höhe gewonnen und das Laufwerk angezogen. Das Sonnenlicht erzeugt irreale Farben.
Kurzer Stopp an der Skulptur des Pan mit Quelle. Hier konnte oft der Eisvogel gesehen werden. Es sind schon wieder zwei Eisvögel gesehen worden. Das lässt hoffen.
An der Großen Kaskade halten sich gerne Enten und Gänse auf um sich dort zu putzen und zu relaxen. Nachdem die Stufen von den Algen gereinigt wurden, ergeben sich im Sonnenlicht schöne Farbreflexe.
Der Wind erzeugt immer wieder Sprühnebel.
Auf dem Stamm einer Linde spielt sich gerade ein Drama ab. Eine Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) hat eine Fliege erbeutet. Warum sie eine so grüne Kopfzeichnung hat ist mir ein Rätsel. Ist sie vor Ärger grün geworden? Nachdem sie mit ihrer Beute fertig ist, übernimmt eine Stubenfliege (Phaonia valida) das Aussaugen.
In der Wiese fällt mir ein Männchen der Roesels Beißschrecke (Roeseliana roeselii) auf. Nicht immer einfach, eine flüchtende Schrecke ins Bild zu bekommen. Gut zu sehen sind die beiden Dornen am Hinterleib.
Bei der Pagodenburg angekommen, setze ich mich auf eine Bank. Und es dauert nicht sehr lange, und die Männchen der Großen Blaupfeile (Orthetrum cancellatum) legen auf meiner Hose eine Ruhepause ein.
Ich besuche noch einen Bekannten, den Waldkauz mit Namen Dacherl. Wie so oft sitzt er vor seiner gemütlichen Wohnung.
Dann gehe ich vor den Schloßeingang, um nach den Rauchschwalben sehen. Die Jungen sind jetzt alle aus dem Nest und sitzen auf dem Gesims. Ab und zu fliegen sie bereits den Altvögeln zur Futterübergabe entgegen. Und wenn dann ein Junges zurückkommt, reißt das Geschwisterchen schon mal den Schnabel auf. Vielleicht gibt es was. Kriegt aber natürlich nichts.
Das Jüngste möchte auf dem Gesims gefüttert werden, muss also auf einen Altvogel warten. Das dauert eine Weile. Dann geht alles sehr schnell. Einer der beiden mit den offenen Schnäbeln bekommt etwas, der andere beschwert sich umsonst. Der Altvogel ist schon wieder in der Luft beim Jagen.