Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2020
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Nymphenburger Schloßpark 29

Kolbenentenerpel, Blässhuhn, Libellen, Marienkäfer, Blumen, Mittelmeermöwen, Graureiher, Reiherentenküken

Libellen, Teichfrösche, Kanadagänse, Hain-Wachtelweizen, C-Falter, Rehe, Biber

13. Juli 2020

Kolbenentenerpel, Blässhuhn, Libellen, Marienkäfer, Blumen, Mittelmeermöwen, Graureiher, Reiherentenküken
Zu Mittag ruht ein Kolbenentenerpel im Schlichtkleid vor dem Schloß. Ein Bläßhuhn füttert ihr Küken. Bei der Pagodenburg sehe ich wieder die seltene Kleine Zangenlibelle und viele Große Blaupfeile. Am Kugelweiher ruht eine männliche Blutrote Heidelibelle m (Sympetrum sanguineum) auf einem Schilfblatt, eine weibliche Blaue Federlibelle (Platycnemis pennipes) auf einem Zweig. Den Rüsselkäfer konnte ich bisher nicht genauer bestimmen. Unterwegs auf den Schilfblättern ist auch der gefräßige Asiatischer Harlekin-Marienkäfer (Harmonia axyridis). Er ist größer als unser einheimischer Marienkäfer und auch viel Hungriger. Im Teich des Schmuckhofes des Botanischen Gartens sind jetzt viele Kleinlibellen unterwegs. So kann die Paarung des Kleinen Granatauges (Erythromma viridulum) und der Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella) beobachtet werden. Die Blüten des vermutlich Verkannten Wasserschlauchs (Utricularia australis) erblühen jetzt. Oder ist es der Gewöhnliche Wasserschlauch (Utricularia vulgaris)? Zurück im Nymphenburger Schloßpark sehe ich Flugübungen der jungen Graureiher. Oben am Himmel fliegen laut schreiend Mittelmeermöwen ihre Kreise, was die Graureiher im Nest 2 wieder in große Aufregung versetzt. Schon am Gehen sehe ich vor dem Schloß eine Reiherente mit ihren 7 Küken.

Nachtrag:

Dr. Lars Hendrich von der SNSB-Zoologische Staatssammlung München, Sektion Insecta varia, war so freundlich und hat sich den Rüsselkäfer näher angesehen. Seine Rückantwort lautet:“Vermutlich ist es der Rüsselkäfer Hypera adspersa. Es könnte aber auch Hypera rumicis sein. Leider ist die Aufnahme etwas unscharf, so dass man bestimmte Details auf dem Kopf nicht erkennen kann.“

Der Hypera adspersa ist der Sellerie-Kokonrüssler, der Hypera rumicis der Ampfer-Kokonrüssler. Das nächste Mal werde ich versuchen, diesen kleinen Käfer, so ich ihn noch einmal vor die Linse bekomme, noch etwas schärfer abzubilden.

14. Juli 2020

Libellen, Teichfrösche, Kanadagänse, Hain-Wachtelweizen, C-Falter, Rehe, Biber
Mein Weg führt mich heute Nachmittag zuerst in den Botanischen Garten. Im Teich des Schmuckhofes ist einiges los. Die Kleinlibellen paaren sich, z.B. das Kleine Granatauge (Erythromma viridulum). Ein männliches Kleine Granatauge hat vermutlich eine Eintagsfliege gefangen. Was für Farben. Ein Gemälde mit rabiatem Inhalt. Viele Teichfrösche sind heute aktiv. Weiter geht es zum großen Teich. Hier ruht die Kanadagänsefamilie, zu der neben zwei eigenen Gösseln auch ein Graugansgössel gehört, auf einem im Wasser liegenden Baumstaum. Ein schönes Farbenspiel zeigt der blühende Hain-Wachtelweizen (Melampyrum nemorosum). Zurück am Teich des Schmuckhofes sitzen auffallend viele Frösche außerhalb des Teiches auf den Steinplatten. Im Teich wird ein Teichfrosch von einem zweiten umklammert. Zur Befreiung springt der Umklammerte öfter in die Höhe – es klappt aber nicht. Zu sehen ist auch eine Spinne aus der Gattung der Wolfsspinnen (Lycosidae) auf einem Seerosenblatt. Nach Schließung des Botanischen Gartens geht es in den Nymphenburger Schloßpark. Bei der Pagodenburg sind auffallend viele Große Blaupfeile anzutreffen. Ein C-Falter ruht auf einem Blatt aus. Der Sechsender Rehbock ist heute im Südlichen Durchblick zu sehen. Dann geht es zum Badenburger See und es wird nach den Bibern Ausschau gehalten. Nach 20 Uhr ist es soweit. Ein Biber überquert den See und kommt Richtung Monopteros zum Fressen. Als er zurück Richtung Insel schwimmt, kommt ihm ein zweiter Biber entgegen. Auf dem Weg nach Hause äsen Rehkitze auf der Wiese und auch eine Ricke äst nicht unweit des Weges.

Kategorie: Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2020

von

Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

2 Kommentare zu “Nymphenburger Schloßpark 29”

  1. Wolfgang Autenrieth sagt:

    Guten Morgen Hans,
    da sind im Schlosspark anscheinend ja noch mehr „Profis“ unterwegs (siehe Anhang). Du hast ja in Deinen sensationellen Fotostrecken das Thema „schlafende Vogelwelt“ bisher auch nur am Rande gestreift. Zur Komplettierung deshalb die Info im Anhang.

    Servus & BaBa
    Wolfgang Autenrieth

    1. Hans Wolf sagt:

      Lieber Wolfgang,
      es ist gut, dass Du Profis in Anführungszeichen gestellt hast, denn es gilt sicher nicht für mich. Aber Frau Dr. Sorge ist eine Expertin auf dem Gebiet der Enten und Gänse. Sie gibt von Zeit einen Newsletter heraus mit interessanter Information über die Gefiederwelt in und um München herum. Der aktuelle sei hier angefügt.

      [Gans_Neu] Erste Reiherentenküken
      Gänse-Newsletter Nr. 237 vom 15. Juli 2020

      Liebe Vogelfreunde,
      am vergangenen Wochenende begegnete mir die erste Reiherentenfamilie des Jahres – vor dem Schloß Nymphenburg. Hans Wolf hat wieder
      freundlicherweise ein Foto zur Verfügung gestellt.

      Damit tauchen die Reiherentenküken im Schloßpark in diesem Jahr noch vor den
      Kolbenentenfamilien auf. Ich befürchte, daß die Kolbenentenbruten für
      den Schloßpark dann wohl ausfallen werden.

      Gewöhnlich haben wir im Tierpark Hellabrunn die ersten Reiherentenküken
      im Jahr – von dort habe ich derzeit aber noch keine derartige Meldung.
      Seit einiger Zeit ist es ja wieder möglich, den Tierpark zu besuchen,
      wenn es auch etwas komplizierter ist als vorher, denn ein Ticket muß
      zuvor über den Online-Handel erworben werden. Gerade für
      Jahreskarteninhaber, die für ihren Besuch ein 0 €-Ticket erwerben müssen
      (wie der Name schon sagt: kostenlos), war der Besuch fast unmöglich, da
      das Kontingent für 0 €-Tickets zügig weggebucht wurde (teils von
      Personen, die den Tierpark dann doch nicht besucht haben!).
      Seit Mitte Juni dürfen wieder mehr Besucher den Tierpark täglich
      besuchen, so daß alle Tickets nun wieder leicht verfügbar sind. Man muß
      nur spätestens am Vortag buchen – bei Besuchen am Wochenende
      vorsichtshalber einige Tage früher:
      https://www.muenchenticket.de/tickets/event/pzqc4r77gfl8/Muenchner-Tierpark-Hellabrunn

      „Durcheinander“ war ich im letzten Gänse-Newsletter, denn einen Hinweis
      hatte ich noch vergessen. So mausert der Kaisergans x Graugans-Hybride
      seit Anfang Juli am Großen See im Schloßpark Nymphenburg. Normalerweise mausert dieser Hybride am Kleinhesseloher See im Englischen Garten.
      Dafür sucht er den Englischen Garten gewöhnlich bereits im April auf;
      wirft aber erst Anfang Juni die Schwungfedern ab.
      In diesem Jahr führte der Kleinhesseloher See im April kein und im Mai
      kaum Wasser, so daß er als Mausergewässer nicht geeignet war (obwohl
      letztlich doch überraschend viele Graugänse dort mauserten; etwa ein
      Viertel so viele wie in den Vorjahren).
      Der Kaisergans-Hybride hielt sich daraufhin im April wechselnd im
      Olympiapark und im Schloßpark Nymphenburg auf und verschwand dann für mehrere Wochen. Erst Ende Juni kehrte er in den Schloßpark zurück – und ich glaubte, daß er in der Zwischenzeit an einem unbekannten Ort
      gemausert hat. Anfang Juli warf er dann im Schloßpark die Schwungfedern
      ab – er hatte also in der Zwischenzeit nicht gemausert und holt dies nun
      nach.
      Es ist ein erstaunliches Beispiel, wie stark Wasservögel die Mauser
      offenbar hinauszögern können, wenn die Bedingungen nicht passen – in
      diesem Fall also 4 Wochen. Doch der Mauserverzug hat auch seine Grenzen.
      So zeigt der gerupfte Zustand des Körpergefieders auf dem angefügten

      Foto von Hans Wolf von Ende Juni, daß auch die Kleingefiedermauser
      bereits begonnen hat. Normalerweise würde die Kleingefiedermauser bei
      Gänsen erst nach Abschluß der Schwingenmauser einsetzen. Eine Gans, die
      beides gleichzeitig mausert, habe ich noch nie gesehen.

      Noch nie wurde ich beim Schreiben eines Gänse-Newsletter so oft gestört
      wie bei diesem: Den ganzen Abend kamen Anmeldungen herein für die
      Führungen zum Schlaf der Vögel jetzt am Freitag, 17. Juli, und am
      Samstag, 01. August, jeweils 19:00 Uhr. Der Termin am 01.08. ist dabei
      noch begehrter als der Freitagstermin und schon fast ausgebucht.
      Wer Interesse an diesen Führungen hat, sollte sich daher zügig anmelden
      (per Mail oder telefonisch, siehe unten).

      Auch für die diesjährigen Wanderungen mit dem Bund Naturschutz sind
      Anmeldungen bei mir ab sofort möglich. Am Donnerstag, 13. August, geht
      es durch die Amperaue zwischen Fürstenfeldbruck und Schöngeising.
      Treffpunkt ist 9:20 Uhr an der S-Station Laim vorn am Bahnsteig
      stadtauswärts.
      Am Dienstag, 18. August, durchwandern wir das Würmtal zwischen Gauting
      und Karlsberg. Treffpunkt ist 9:10 Uhr an der S-Station Laim vorn am
      Bahnsteig stadtauswärts.
      Weitere Details gibt es bei mir oder hoffentlich bald im
      Veranstaltungskalender des Bund Naturschutz:
      https://bn-muenchen.de/umweltbildung/veranstaltungskalender/

      

      Dr. Silke Sorge
      Weitlstr. 132
      80995 München
      Tel.: 089-30600618
      http://www.gaensewelt.de

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