17.12.2020: Lachmöwe, Graugänse, Hügellandschaft, Kleiber, Grünspecht, Turmfalke
18.12.2020: Kanadagänse, Graugans, Rabenkrähe, Höckerschwäne, Hybridente, Waldkäuze, Gänsesäger, Graureiher, Eisvogel, Reiherenten, Sumpfmeise, Kleiber, Buntspecht, Lachmöwen
17. Dezember 2020
Heute ist ein sonniger Tag, blauer Himmel. Vor dem Nymphenburger Schloß ruft sich eine Möwe die Seele aus dem Leib.
Eine große Gruppe Graugänse fliegt am Mittelkanal ein. Es ist auch eine Kanadagans dabei.
Bei der Großen Kaskade erbauten Maulwürfe innerhalb einer Nacht eine Hügellandschaft.
Am Alexanderplatz kommen auch immer wieder Kleiber angeflogen, um sich ihren Teil der Körner abzuholen. Ein Grünspecht-Männchen inspiziert eine Höhle hoch oben in einer Kiefer. Ein Turmfalken-Männchen beobachtet mich aus der Ferne hoch oben in den Zweigen.
18. Dezember 2020
Zum Sonnenaufgang fliegen Kanadagänse aus dem Nymphenburger Schloßpark über das Schloß in Richtung Schloßgartenkanal. In einer größeren Gruppe fliegt auch eine Graugans mit. Auch ein Höckerschwan ist in gleicher Richtung unterwegs.
Eine Rabenkrähe hat etwas Fressbares gefunden (es schaut eigentlich wie Styropor aus, ist aber möglicherweise ein Stück Brot mit Reif überzogen), aber es wird ihr nicht gegönnt. Im Großen Parterre landen auf reifbedecktem Boden zwei einfliegende Graugänse.
Erfreulich, dass die Hybrid Stockente * Moschusente noch da ist. Sie wurde immer von einem älteren Herrn gefüttert und es ging schon das Gerücht, dass sie sein Festtagsbraten geworden ist.

Waldkauz Dacherl ist ein zuverlässiger Tagdöser, der aber immer alles im Auge und unter Kontrolle hat.

Da am Pagodenburger See viele Besucher füttern, kommen Stockenten, Blässhühner und Schwäne sofort nach meiner Ankunft, in Erwartung gefüttert zu werden, an den Uferrand. Ein Höckerschwan sucht am Ufer nach Futter. Die Enttäuschung ist groß. Auf dem See schwimmen zwei Paare Gänsesäger, die jetzt im Prachtkleid sind.
Der Graureiher fischt auch heute am frühen Morgen im Bächlein beim Pan. Ich habe ihn schon geschimpft, weil er all die kleinen Fische dem Eisvogel wegfrisst. Aber er hört nicht auf mich und lässt sich von der großen Zahl Fotografen, die bereits zu dieser frühen Stunde lieber den Eisvogel fotografieren wollen, nicht stören.
Bei so viel Trubel gehe ich zur Biberburg und kann auf Anhieb ein Eisvogelweibchen auf dem Ansitz sehen, im Hintergrund der Monopteros mit seinem Spiegelbild.
Noch hängt Frühnebel über den Wiesen.

Zwei Paare Reiherenten, Männchen wie Weibchen im Prachtkleid, sind auch in der Nähe zu beobachten. Die Balz hat schon begonnen. Zum Balzrepertoire gehören Kopfschütteln und Kopfnicken, Tauchvorführungen der Männchen und seltsame Geräusche, die die Männchen von sich geben. Es wird sicher noch Gelegenheiten geben, wo die Balz fotografiert werden kann.
Zwei Höckerschwäne im Prachtkleid ziehen vorbei.
Am Alexanderplatz sind nicht nur Kohl- und Blaumeisen zu sehen. Immer wieder kommt auch die scheue Sumpfmeise und holt sich einen Sonnenblumenkern. Heute allerdings hatte sie es nicht eilig. Teilweise bleibt sie zu meiner Überraschung im Vogelhäuschen, noch seltsamer, sie setzt sich zum Fressen auf das vor dem Häuschen vorhandene Querstöckchen. Normaler Weise fliegt sie nur kurz ein, holt den Kern und ab geht es sofort weit weg und nach oben zum fressen. Auch Kleiber kommen und nehmen das Angebot gerne an.
Dort treffe ich den jüngsten Fotografen mit großer Nikon-Ausstattung (gerade ist er 8 Jahre alt geworden und macht bereits großartige Aufnahmen wie Profis!!) und möchte ihm den Waldkauz Stephan zeigen. Bereits gestern waren wir dort, aber Stephan saß nicht vor seiner Höhle. Also ein neuer Versuch. Als wir an der Stelle ankommen, von der der Baum mit der Höhle gut einsehbar ist und der Abstand groß genug ist vor Respekt vor der Eule, da ist er wieder nicht zu sehen. Dann passiert aber etwas Komisches. Während wir an der Stelle verweilen und uns nach anderen Vögeln umsehen, sehe ich plötzlich Stephan in der Höhle auftauchen. Was für eine Überraschung und Freude. So kann auch der Nachwuchsfotograf ihn ablichten. Kurz darauf ist Stephan wieder verschwunden.

Auf einem Baum unweit des Kauzbaums findet die Vorbalz der Buntspechte statt. Ein Männchen (links) versucht ein Weibchen zu beeindrucken. Es sieht so aus, als ob sie miteinander etwas zu besprechen haben.
Nach sieben Stunden wird der Park verlassen. Vor dem Schloß werden Lachmöwen gefüttert. Und kaum, dass eine etwas Futter ergattert, stürzen sich alle Leerausgegangenen auf sie. Es geht wild zu.
Design und technisches Umsetzen: © Siegel 2020
Lieber Hans,
vielleicht sehen wir ja den Waldkauz Stephan irgendwann im neuen Jahr 2021 wieder… Erstmal begnügen wir uns mit diesen schönen Aufnahmen vom 18.Dezember… danach ist er ja wohl ausgezogen / umgezogen … da lugte ein „Baummarder“ (hm, ja… Stein… (-:) aus der Höhle hervor.
Bis zum Wiedersehen im neuen Jahr mit wunderschönen Fotos und Erlebnissen …
Herzliche Grüße Stephan
Perfekte Bilder, interessante Situationen, so können wir von Kufstein aus auch die Münchener Vogelszenerie beobachten. Ganz besonders gut gefallen hat uns Sascha, der junge Nachwuchsfotograf und seine Malerei vom Eisvogel. Danke!
Ich habe Sasha im Juli kennengelernt. Zu dieser Zeit war er 7 Jahre alt und hat von seinen Eltern auf seinen Wunsch eine Nikon mit ordentlichem Tele bekommen. Sasha hat ein sehr gutes Auge und hat sich zu einem sehr guten Fotografen entwickelt. Für mich ist er der beste Nachwuchsfotograf, den es im Nymphenburger Schloßpark gibt. Seine Aufnahmen sind beindruckend und halten den Vergleich mit jedem guten erwachsenen Fotografen stand. Aber auch seine Zeichnungen zeigen, dass er besondere Momente hervorragend einfangen kann, wie z.B. das Wiederauffliegen des Eisvogels nach erfolgreichem Fischfang. Seine weitere Entwicklung verfolge ich mit großer Freude und Spannung.
Auch bei diesem Beitrag mußte ich mich zwischen hervorragenden Motiven für ein einziges für das Beitragsbild entscheiden. Wie sooft fiel es mir schwer. Letzendlich habe ich mich für den Buntspecht entschieden, um die Serie der im Schlosspark vorkommenden Spechte fortzuführen.
Dazu hätte beim Beitrag 75 genauso gut der Mittelspecht gepasst, aber das Bild vom verwendete Schwarzspecht erschien mir fototechnisch besser zu sein. Im nachhinein warscheinlich ein Fehler.
Bei diesem Beitrag hätte es auch folgende Bilder verdient in die engere Auswahl zu kommen.
Graureiher im Morgenlicht:
<img src="https://isegrims-fotogeschichten.de/wp-content/uploads/2020/12/IMG-20201219-WA0043a.jpg“ />
Eisvogel beim Sonnenbad. (War auch verdammt in der Nacht)
Einstreichende Graugänse.
Bzw. die kreischenden Lachmöwen.
Weiter so, dein Art Director und Administrator