22.12.2020: Kanadagänse, Waldkauz, Sperber, Graureiher, Buntspechte, Lachmöwen
23.12.2020: Mandarinenten, Eisvogel, Rehgeiß mit zwei Kitzen
24.12.2020: Graureiher, Graugans, Rehe, Waldkauz Peter, Nonnengänse, Kanadagans
22. Dezember 2020
Um 8 Uhr morgens zum Sonnenaufgang fliegen Kanadagänse aus dem Nymphenburger Schloßpark über das Schloß in Richtung Schloßgartenkanal. Das scheinen sie jeden Morgen zu machen, da ich dies schon öfter beobachten konnte.
Die Landung einer Kanadagans ähnelt einer Flugzeuglandung. Das Fahrwerk wird ausgefahren, die Flügel werden als Bremse benutzt und dann schlittert die Gans noch entlang des Rollfelds bis sie endgültig zum „stehen“ kommt.
Blässhühner und viele Enten und Gänse sind auf dem Schloßgartenkanal zu sehen. Eine weitere Gruppe Kanadagänse fliegt ein.
Als ich Waldkauz Kanali erreiche, beendet er gerade seine morgendliche Toilette und begrüßt mich mit schmalen Augen. Die Nacht war sicher anstrengend.
Als ich weitergehe, fliegt sehr niedrig über den Weg ein Greifvogel. Für einen Mäusebussard zu klein bin ich gespannt, was es sein könnte. Ich sehe den Vogel nicht weit entfernt auf einem Ast sitzen – es ist ein Sperberweibchen. Auf den Wiesen lösen die ersten Sonnenstrahlen den Frühnebel langsam auf.
Als ich zurück beim Kanali bin, sitzt er aufrecht an seinem Platz und beobachtet das Geschehen um ihn herum.

Auf der Insel im Badenburger See sitzen heute zwei Graureiher. Auch sie sind mit Morgenputz zu Gange.

Am Alexanderplatz kommt ein Buntspecht in Augenhöhe an einen Baumstamm geflogen. Da ich ihn nur von der Seite sehe, versuche ich meine Position so zu verändern, dass ich ihn gut sehen kann. Der Buntspecht macht sich einen Spaß daraus, und ändert auch seine waagrechte Position, sodass ich ihn immer nur von der Seite zu sehen bekomme. Das geht so eine ganze Weile. Auf einem Totholzbaum sitzt ebenfalls ein Buntspecht und sucht nach leckeren Inhalten in den kleinen Löchern, mit dem das Holz übersäht ist.
Ich verlasse den Park und beobachte vor dem Schloß die Lachmöwen. Immer wieder stürzen sie sich in das Wasser und fischen Blätter heraus. Bin ich Zeuge eines Fischfang-Trainings. Oder ist es eine Art Wettkampf, wer am besten fischen kann. Immer wieder wird stolz das gefischte Blatt gezeigt. Aus den letzten drei Aufnahmen, die mir ein Freund zur Verfügung gestellt hat, der mit mir die Lachmöwen fotografiert hat, vermute ich, dass es sich um ein Balzritual handelt.
23. Dezember 2020
Als ich nach dem Mittagessen den Nymphenburger Schloßpark betrete, schaue ich zuerst nach dem Mandarinentenpaaar, welches sich normalerweise hinter dem Schloßcafé im Palmenhaus aufhält. Das Paar sitzt am Ufer und das Weibchen putzt sich.
Im Delta kann ich ein Eisvogelweibchen erspähen. Es ist gut getarnt und fliegt nach kurzer Verweildauer weiter.
Ich gehe in die Richtung, in der ich zuletzt den Uhu gesehen habe und sehe eine Rehgeiß mit ihren beiden Kitzen. Ich nähere mich vorsichtig. Da ein umgefallener großer Baumstamm uns trennt, bleibt die Gruppe vollkommen entspannt. Das jüngste Kitz liegt keine 15 Meter von mir entfernt und putzt sich. Nach einer Weile steht es auf und geht in Richtung der Mutter und dem älteren Geschwisterchen. Jetzt setzt sich auch die Geiß und entspannt sich. Das Rehkitz äst kurz und kehrt zurück zu seinem Liegeplatz. Der Putzvorgang wird wieder aufgenommen. Nach dieser schönen Begegnung entferne ich mich leise wieder.
Es gibt im Park viele Totholzbäume, die bewusst liegen gelassen werden. Die Pilze fangen schon an sie zu zersetzen.
24. Dezember 2020
Heute soll ab ca. 10 Uhr die Sonne zu sehen sein und das lässt mich in den Nymphenburger Schloßpark gehen. Ein Baumstamm hat einen tiefen Riss.

Ich sehe beim Badenburger See den Graureiher und wir verabreden eine Fotosession. Zuerst ein paar Aufnahmen vor einer Brücke, dann marschiert er stolz an zwei Graugänsen vorbei, damit wir einige Aufnahmen mit zwei jungen Höckerschwänen schießen können. Einer der Höckerschwäne schaut kurz auf den neuen Nachbarn, dann aber ignorieren sie ihn. Auf der Wiese grasen mehrere Graugänse, einige sind mit der Morgentoilette beschäftigt. Dann bitte ich den Graureiher, noch ein Foto mit dem Monopteros im Hintergrund machen zu dürfen. Er macht bereitwillig mit. Das muss reichen für heute. Er ist noch jung, da will ich ihn nicht überfordern.
Am Rande einer Wiese ist eine Rehgeiß mit ihrem Kitz auf der Flucht. Vermutlich gestört durch einen Besucher mit Hund. Obwohl die Hunde an kurzer Leine zu führen sind, halten sich nur wenige Hundebesitzer daran. Einige lassen ihre Hunde sogar frei laufen, was schon zu Todesfällen bei Rehen geführt hat. Da nun aber die Rehe auf der Flucht sind, ist es eine Freude zu sehen, was für Sprünge sie vollführen. Sind es am Ende gar Springböcke?
Später schaue ich bei Waldkauz Peter wieder vorbei, der heute von der Sonne angestrahlt wird.

Im Schloß befinden sich viele Nonnengänse, an einer Stelle zähle ich mehr als dreißig.

Vor dem Schloß versucht eine Kanadagans ans Ufer zu kommen. Erstaunlich, wie sie das bewerkstelligen. Es ist bereits der zweite Versuch, diesmal klappt es.
Design und technisches Umsetzen: © Siegel 2020
Tolle Geschichten zu den Bildern. Man kann die Begebenheiten richtig miterleben. Die Bilder sind wieder hervorragend.