Reiseberichte, Spanien
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Pyrenäen und Ebrodelta – Tag 9.4

06.06.22 Weitere Beobachtungen im Ebro-Delta

Die nächste Beobachtungshütte Mirador de la Tancada gibt den Blick frei auf einen Kanal. In den Büschen bewegen sich und hüpfen Iberische Schafstelzen.

Rotschenkel fliegen ein. Sie sind an ihren Rufen bereits zu erkennen. Wie es aussieht, brüten die Rotschenkel im hohen Gras der Uferböschung.

Auf einer kleinen Insel im Kanal haben Seeregenpfeifer gebrütet. Gut zu erkennen sind die beiden Altvögel mit dem Nachwuchs.

Ein Stelzenläufer fliegt ein und sucht im Kanal nach Futter. Kurz darauf kommt ein Säbelschnäbler und durchsiebt das Wasser nach Nahrung. Das passt dem Stelzenläufer überhaupt nicht. Er greift an. Am Ende fliegt der Säbelschnäbler davon. Seltsam, der Stelzenläufer fliegt auch davon. Obwohl er gerade diesen Abschnitt erfolgreich verteidigt hat.

Der nächste Stopp gilt dem Naturschutzgebiet MónNatura Delta de l’Ebre – einem der größten Feuchtgebiete Westeuropas. Hier kann ich restaurierte Salinen von La Tancada besichtigen und auf dem Observatorium habe ich einen 360-Grad-Blick auf die Salzpfannen. Es ist jetzt 12 Uhr und sehr heiß. Oben auf dem Observatorium gibt es keinen Schatten. Viel gibt es nicht zu sehen. Ein Säbelschnäblerpaar brütet in der Nähe.

Im Wasser bewegen sich mehrere Blaukrabben (Callinectes sapidus) überraschend schnell vorwärts. Ich hielt sie zuerst für Schildkröten.

Weiter geht es zum Naturpark Parc Natural del Delta de l’Ebre, der das bedeutendste Feuchtgebiet von Katalonien und das zweitgrößte Spaniens ist. Leider ist die Zufahrt gesperrt, wir schaffen es gerade bis zu einem Parkplatz. Ein kleiner Spaziergang am Strand tut gut.

Kleine Insekten laufen sehr schnell auf dem Strand umher. Es sind Küsten-Sandlaufkäfer (Calomera littoralis nemoralis), die sich gerade paaren.

Beim Aussichtsturm Mirador l’Embut sind im Schilf Drosselrohrsänger zu sehen.

Am Boden beobachte ich eine Grabwespe (Spheciformes), die gerade eine Raupe betäubt und in ihre Bruthöhle transportiert. Anschließend schließt sie den Höhleneingang mit Steinchen. Das geht alles viel zu schnell und ich muss erst das Objektiv wechseln. Schade! Als ich soweit bin, ist sie nur noch damit beschäftigt, die Ameisen, die an der Made Interesse äußern, von der Bruthöhle fernzuhalten. Und damit hat die Grabwespe „alle Hände“ voll zu tun.

Auf den Böschungen patrouillieren Feuerlibellen (Crocothemis erythraea). Da sie immer wieder an denselben Stellen ausruhen oder ansitzen, sind sie gut zu beobachten.

Zwischendurch beobachte ich eine Wespe, die sich am Holz zu schaffen macht.

Das Weibchen der Feuerlibelle hat mich voll im Blick. Sie scheint zu lächeln. Oder fletscht sie die Zähne? Aber ich bin zu groß für sie. Die feuerroten Männchen sind sehr nervös und rasten nur selten.   

Braune Sichler und ein Rallenreiher überfliegen den Beobachtungsturm.

Jetzt noch ein kleiner Ausflug an die Küste im Nordosten des Ebrodeltas. Diese Ecke ist geschützt mit großen Felsblöcken vor der Brandung. Wie an vielen dieser Küsten dürfen Angler nicht fehlen.

Landeinwärts befinden sich überschwemmte Felder, die von Flussseeschwalben und Korallenmöwen auf Nahrungssuche abgeflogen werden.

Zum Abschluss noch eine schöne Beobachtung. Eine Stelzenläuferfamilie mit einem Küken. Die Hitze lässt die Luft flimmern. Die Eltern passen gut auf ihren Nachwuchs auf.

Kurz vor Erreichen des Hotels sind Braune Sichler in den Reisfeldern zu sehen.

Abends an den Hotelwänden sind viele Mauergeckos (Tarentola mauritanica) auf der Jagd.

Kategorie: Reiseberichte, Spanien

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Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

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