Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2021
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Nymphenburger Schloßpark – 204

25.08.2021: Gemeinen Strauchschrecke, kopulierende Lindenwanzen, Raubfliege, Schwarzfüßige Schnepfenfliege, Graureiher mit Maus, Prachtgrüner Bindenspanner, Gemeine Feuerwanze, Landassel, Waldkauz Michaela, Stockente, Puppe des C-Falters, Rauchschwalben, Reiherente

„Flöh´ und Wanzen gehören auch zum Ganzen!“ (Goethe)

Am Nachmittag im Nymphenburger Schloßpark gilt meine Aufmerksamkeit den alten Linden am Mittelkanal. Hier finden sich einige Überraschungen: Ein Weibchen der Gemeinen Strauchschrecke (Pholidoptera griseoaptera) verharrt an der Rinde. Männchen dieser Gattung habe ich schon im Botanischen Garten und in der Allacher Lohe gefunden.

Etwas Kleines bewegt sich und entpuppt sich als kopulierende Lindenwanzen (Oxycarenus lavaterae). Schon wieder Wanzen, hatte ich noch nicht!

An einer anderen Linde hat eine Raubfliege sp. (Tolmerus spec.) eine Fliege gefangen und hält sie fest mit ihren Beinen. Sieht sehr nach Todeskuss aus.

An einer weiteren Linde hat sich eine Schwarzfüßige Schnepfenfliege (Rhagio vitripennis) in Angriffsstellung postiert.

Beim Blick zurück auf das Schloß ist einer der jungen Graureiher zu sehen, der vor dem Schloß posiert.

Zurück zu den Linden habe ich beinahe den Schmetterling übersehen. Er ist sehr klein und es sieht aus wie eine Flechte. Es ist ein Prachtgrüner Bindenspanner (Colostygia pectinataria).

Gegenüber dem Hauptkanal ist jetzt einer der Graureiher auf Mäusefang aus. Und es dauert auch nicht lange, da schlägt er zu und hat eine Maus und Gras im Schnabel. Nachdem der Happen verspeist wurde, geht die Jagd weiter. Aber leider wird er durch den Gondoliere gestört und fliegt von dannen.

Also zurück zu den Linden. Auf einem der Blätter saugt eine Nymphe der Gemeinen Feuerwanze ( Pyrrhocoris apterus ).

An einem Faden schaukelt etwas Kleines im Wind hin und her. Beim genaueren Hinsehen stellt es sich als Landassel (Oniscidea) heraus. Die Assel ist zur Hälfte hell, weil sie gerade am Häuten war. Es ist unklar, was es mit dem Faden auf sich hat. Kann es sein, dass die Assel sich für das Häuten einen Faden erzeugt bzw. sich an einen Faden hängt, von mir aus auch von dem einer Spinne? Macht das Häuten vielleicht einfacher. War sie in einem Spinnennetz und ist der Spinne entkommen? Die Spinne wäre doch in der Lage gewesen, an ihrem eigenen Faden nachzukommen und die Assel einzuwickeln, oder? Viele Fragen, wenige Antworten.

Mein Weg führt mich zum Badenburger See und ich sehe nach, was der Waldkauz Michaela macht. Wie schon länger, sitzt er vor seiner Höhle und versteckt sich hinter dem abgebrochenen Ast.

Am Ufer des Sees hat eine Stockente mit ihren zwei Küken Platz genommen.

Auf dem Rückweg Richtung Dörfchen sehe ich eine Schmetterlingspuppe am Uferrand. Es ist die Puppe eines C-Falters (Polygonia c-album).

Im Eingangsbereich des Schlosses sehe ich nach den Rauchschwalben. Dort befindet sich eines der letzten Nester, das noch belegt ist. Darin drei Jungvögel, die von den Eltern eifrig gefüttert werden. Sie sind schon groß und es geht recht eng in dem Nest zu.

Vor dem Schloß ist ein anderer junger Graureiher hinter Mäusen her. Aber er gibt auf und fliegt auf eine andere Wiese, die mehr Jagderfolg verspricht.

Im Kessel ist eine Reiherente mit ihrem Küken unterwegs. Die Mutter passt auf und das Kleine macht bereits große Tauchgänge.

Kategorie: Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2021

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Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

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