Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2022
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Nymphenburger Schloßpark – 267

14.01.2022: Lachmöwe, Waldkauz Franz, Sumpfmeise, Rabenkrähe, Buchfink, Gartenbaumläufer, Mäusebussard, Waldkauz Peter, Stockente, Rehe

Heute ist der erste Tag, in dem bereits früh die Sonne lacht bei strahlend blauem Himmel. Also geht es erneut in den Nymphenburger Schloßpark. Vor dem Schloß im Kessel ist bereits teilweise eine Eisdecke entstanden. Die Lachmöwen haben Schwierigkeiten mit der Glätte, besonders beim Landen müssen sie surfen und die Balance halten. Eine Lachmöwe, sie bewegt sich vorsichtig, hat ein Blatt ergattert. Sie scheint es für etwas Besonderes zu halten. Aber vielleicht ist es nur eine Pickübung, um den anderen zu zeigen: schaut her, ich kann das. Nachdem keiner schaut, lässt sie es fallen.

Zuverlässig schaut Waldkauz Franz aus seiner Baumhöhle.

In der Nähe der Amalienburg ist eine Sumpfmeise damit beschäftigt einen Kern aufzupicken.

Beim Dörfchen wird ein Sperber gesichtet. Nicht von mir, sondern von einem Fotografen mit Adleraugen. Ich habe schon lange keinen Sperber mehr gesehen. Er sitzt auf einem Baum relativ frei. Noch aber ist die Sicht durch viele Zweige davorstehender Bäume eingeschränkt. Da heißt es sich vorsichtig annähern, bis das Gesichtsfeld auf den Sperber frei von Zweigen ist. Aber kurz bevor es soweit ist, vertreibt eine Rabenkrähe den Sperber. Also geht es in die Richtung, in der der Sperber geflohen ist. Kaum dort angekommen, fliegt der Sperber in meine Richtung und will sich gerade auf ein Brückengeländer setzen, wäre nicht eine Spaziergängerin in Ignoranz der besonderen Situation weitergegangen. Danach ist der Sperber nicht mehr auffindbar – Chance vertan. Die Rabenkrähe nimmt derweil ein erfrischendes Vollbad im eisfreien Teil des Baches. Ihr Gefieder leuchtet in der Sonne schillernd in blau-violett-schwarzen Farbtönen. Aus ihrer Sicht hat sie die Erfrischung verdient nach dem erfolgreichen Verjagen des Sperbers. Während des Badens prüft sie immer wieder ihr Äußeres. Sie legt sehr viel Wert auf ihr Aussehen. Ich glaube, sie ist sehr eitel. Dann schüttelt sie das Wasser aus dem Gefieder und fliegt gereinigt und erfrischt von dannen.

Ein Buchfinken-Männchen im Gebüsch überzeugt im Prachtkleid mit den kräftigen Farben seines Gefieders.

Die Adleraugen entdecken auch Gartenbaumläufer hoch oben in den Bäumen. Anschließend verlässt Adlerauge den Park und ich bin wieder auf mich allein gestellt.

Im Löwental sehe ich einen Mäusebussard auf einen Baum fliegen. Er ist weit weg und es herrscht volles Gegenlicht. Er fliegt auf die Wiese. Dort bleibt er nicht lange sitzen, sondern verschwindet fliegend nach Osten. Nur durch die Schneereste ist zu erkennen, dass es Winter ist.

Als ich bei dem Baum ankommen, an dem gestern der Schwarzspecht gehackt und gespeist hat, sehe ich, dass ich zu spät komme. Er war heute Morgen schon hier und hat den trockenen Ast bis unten abgeschält auf der Suche nach Nahrung. An dieser Stelle werde ich ihn wohl nicht mehr antreffen. Auf dem Weg Richtung Kuglweiher schaue ich nach dem Waldkauz Peter, der sich über die wärmende Sonne freut. Viel ist nicht von ihm zu sehen, er ist bekanntlich ein sehr scheuer. Nicht weit von ihm entfernt entdecke ich einen Scherenschnitt aus Holz, vermutlich ein Überbleibsel aus der Weihnachtszeit.

Ein etwas andersfarbiger Stockenten-Erpel ist im Nördlichen Kanal beim Parterre zu sehen. Er hat sicher einen Pigmentfehler, daher die fehlenden blauen und grünen Farben.

Dieser Tage sind viele Rehe zu sehen. Beim Auskehrschwung werde ich in der Nähe des Kronprinzengartens auf zwei Rehe aufmerksam. Die Sonne steht schon tief und beleuchtet die Szenerie mit einem warmen Licht. Sie äsen genüsslich und ungestört von den Besuchern, die sich auf dem Weg mit großem Abstand bewegen. Als eines zu mir schaut, streckt es frech die Zunge raus. Etwas entfernt nähert sich eine Familie mit drei Kindern und ich höre was der Vater zu seinen Kindern sagt: „Frag doch mal den Mann mit der Kamera was er da sieht.“ Das machen die Kinder aber nicht und entdecken bald selber die kleine Rehgruppe.

Kategorie: Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2022

von

Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

3 Kommentare zu “Nymphenburger Schloßpark – 267”

  1. Hans P. Kollmannsberger sagt:

    Lieber Hans,
    wie immer ein sehr anschaulicher und unterhaltsamer Bericht. Mit „Adlerauge“ fühle ich mich sehr geschmeichelt, darin ausnahmsweise persönlich erwähnt zu werden. Schade nur, dass es mit dem Sperber so unglücklich lief!
    Bis bald
    Adlerauge

  2. Bianca sagt:

    Klasse Aufnahmen 😊👍

    1. Hans Wolf sagt:

      Freut mich, dass Dir die Aufnahmen gefallen.

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