07.10.2021: Vormittag Stara Rudnica, Blumberger Mühlenteiche, Nachmittag Felchowsee, später Gatower Polder Unteres Odertal, Gartz
Spinnen haben im Gartentor ihre Netze gewebt. Es scheinen unterschiedliche Begabungen vorhanden zu sein, denn die Netze sehen völlig verschieden aus.


Am Morgen fahre ich auf die polnische Seite nach Stara Rudnica an der Oder. Der Nebel verzieht sich nur langsam, ein Graureiher fliegt am Waldrand Richtung Oder-Altwasser.




Schon bald bricht die Sonne durch und blauer Himmel kommt zum Vorschein. Viele Tagpfauenaugen (Aglais io) sind unterwegs und genießen die Wärme des kommenden Tages. Die Landschaft ist flach, größtenteils sumpfig und verschilft, einzelne Baumgruppen und Hecken heben sich von der Ebene ab.


Am Himmel wird ein Habicht von Nebelkrähen verjagt. Mit einer käme der Habicht gut zu Recht, aber bei einer Gruppe von Krähen heißt es lieber abhauen und nichts riskieren.





Die Oder fließt gemächlich mit viel Wasser Richtung Stettin zur Ostsee hin.


Immer wieder ziehen kleine bis sehr große Schwärme von Wildgänsen zu ihren Fressplätzen.


Quietschende Flügelgeräusche deuten auf Schwäne hin. Und schon fliegt ein Höckerschwanenpaar an mir vorüber. Seltsam anzusehen ist der gekrümmte Hals des einen Schwans.



Auch Kleine Kohlweißlinge (Pieris rapae) sind noch fleißig unterwegs und nützen jede Gelegenheit etwas Wärme abzubekommen.

„Korrp“ „korrp“ „korrp“ ist zu hören. Es ist ein vorbeifliegender Kolkrabe.

Vor mir krabbelt ein Pärchen Wiesengrashüpfer (Chorthippus dorsatus). Es wird eifrig gezirpt.


Es ist jetzt auch die Zeit der Stare, die sich für den Zug sammeln und in großen Schwärmen unterwegs sind. Die Nahrungsaufnahme geschieht wärend des Flugs.


Kleinere Gruppen von Kranichen ziehen durch.


Ich fahre zum Mittagessen zu den Blumberger Mühlenteichen. Bei der Geschirrrückgabe läuft eine Gemeine Bodenwanze (Rhyparochromus vulgaris) über den Abstelltisch. Toll – die habe ich noch nicht in meiner Sammlung. Leider kann ich sie nur mit dem Handy aufnehmen. Die Gemeine Bodenwanze ist in Deutschland verbreitet und lokal nicht selten, sie wird jedoch nach Norden seltener. Wie alle anderen Arten des Verwandtschaftskreises auch, ernährt sie sich von Samen, die sie mit dem Stechrüssel ansticht und aussaugt. Ernährung von Samen einer Vielzahl von Pflanzenarten ist beobachtet worden, darunter Erdbeere, Brennnessel, Beifuß, Ulmen, Pappeln und viele andere. Wie häufig bei der Gattung Rhyparochromus findet man überwinternde Imagines häufig in großen Aggregationen unter loser Rinde und in Spalten in Totholz. Vor allem im Westen gehen nur wenige Funde über die Mittelgebirgsgrenze hinaus. Sie steigt in den Alpen weniger hoch hinauf als andere Arten ihrer Gattung. Sie überwintern ab August oder September nicht selten auch in Wohnungen, wo man sie dann den ganzen Winter über aktiv finden kann.

Ein Blick auf den Teich zeigt Saatgänse.

Da nichts weiter los ist, fahre ich weiter zum Felchowsee. Auf der Wiese wächst ein Gemeiner Riesenschirmling (Macrolepiota procera). Auf dem See rasten tausende von Enten und Gänsen. Nahe am Ufer halten sich kleine Krickenten auf.



Eine Gruppe Kraniche überfliegt den See in meine Richtung.





Am späten Nachmittag mache ich mich auf den Rückweg und besuche ein letztes Mal den Gatower Polder und gehe wieder in die Beobachtungshütte. Um diese Uhrzeit ruhen die meisten Enten und Gänse und auch die Silberreiher sind mit Gefiederputz beschäftigt.


Als ich Richtung Mescherin fahre, sehe ich bei Gartz im Abendrot Kraniche zu ihren Schlafplätzen fliegen. Das ergibt wieder schöne Scherenschnitte und Schattenspiele.




Auf abgeernteten Maisfeldern sind noch viele Kraniche zu sehen. Sie nutzen noch das Tageslich zum Fressen, bevor auch sie zu ihren Schlafplätzen aufbrechen. Einige fliegen bereits ab, während andere noch die Gelegenheit zur Nahrungsaufnahme wahrnehmen und einen Zwischenstopp einlegen. Wie immer sind die Kraniche sehr aufmerksam, daher bleibe ich in großem Abstand von ihnen.









Auch große Gruppen von Wildgänsen fliegen zu ihren Schlafplätzen.
