29.04.2025 Ausflug Plesssenteich (644): Teichfrosch, Rostgans, Bachstelze, Frühe Lehmwespe, Feldsperling, Gehörnte Mauerbienen, Gemeine Keulenwespen, Hahnenfuß-Scherenbienen, Mauer-Zebraspringspinne, Bruchwasserläufer, Weißstorch, Vierpunkt-Drüsenameisen, Stahlblaue Mauerbiene, Rotmilane, Graureiher, Graubinden-Labkrautspanner, Kiebitze und ein Kiebitzküken, Grünschenkel, Deutsche Wespe, Flussregenpfeifer, Tagpfauenauge, Distelfalter, Stare, Höckerschwan, Graugänse mit Gössel, Wiesenschafstelze, Zitronenstelze
Heute Nachmittag finden Beobachtungen am Vogelschutzgebiet Plessenteich statt. Hierzu einige einführende Informationen des Gerlenhofener Arbeitskreises Umweltschutz: Das ursprüngliche Kiesabbaugebiet ist heute ein mit viel Liebe bis ins Detail renaturiertes Vogelschutzgebiet. Ausgeprägte Flachwasserbereiche, Verlandungszonen und Kleingewässer bieten den unterschiedlichsten Vögeln, Amphibien, Insekten und Pflanzen optimale Lebensbedingungen. Auch vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten fühlen sich im größten Naturschutzgebiet des Vereins heimisch. Die zahlreichen Beobachtungsposten erfreuen Spaziergänger und alle Naturinteressierte.
Weg zu den Beobachtungsstellen.


Zur Begrüßung gibt es ein lautes Konzert von Teichfröschen (Pelophylax „esculentus“).

Ein Rostgans-Männchen beobachtet die Gegend.

Für die Bachstelze ist es Zeit für den Gefiederputz.

An der Beobachtungswand baut eine Frühe Lehmwespe (Ancistrocerus nigricornis) ein Nest.


Auf einem Vogelhäuschen hat der Feldsperling einen guten Überblick.

An einem der Beobachtungswände gibt es ein Bienenhaus. Eine Schautafel zeigt, welche Arten hier wohnen.

Eine Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) arbeitet an ihrem Loch, das sich mit vielen anderen Löchern in einem Ziegelstein befindet.

Die Gemeine Keulenwespe (Monosapyga clavicornis) parasitiert die Hahnenfuß-Scherenbiene (Chelostoma florisomne). Sie wartet auf die richtige Gelegenheit. Dazu findet sich auf Wikipedia folgendes:

Die Weibchen der Gemeinen Keulenwespe sind oft in der Nähe der Nistöffnungen der Bienen im Totholz oder hohlen Stängeln zu finden. Ein oder mehrere Eier werden an einer beliebigen Stelle in einer mit Pollen aufgefüllten Brutzelle der Bienen gelegt. Die Larve der Wespe schlüpft bereits zwei bis drei Tage nach der Eiablage, mehrere Tage vor der Wirtslarve. Treffen zwei Larven der Keulenwespe aufeinander, kommt es zu einem wenige Sekunden dauernden Zweikampf, bei dem nur ein Konkurrent überlebt. Danach begibt sich die Larve auf das Bienenei, das sie innerhalb von 5 bis 7 Tagen aussaugt. Anschließend ernährt sich von dem Pollenproviant. In manchen Jahren und an Nisthilfen können die Populationen der Wespe so groß werden, dass sie die Bienen deutlich dezimieren können.




An einem Baumstamm versteckt sich die Mauer-Zebraspringspinne (Salticus scenicus).

Im flachen Wasser erscheint für kurze Zeit ein Bruchwasserläufer.

Zurück zu den Gehörnten Mauerbienen.


Am Himmel ist einer der Weißstörche zu sehen, die vorher noch im Flachwasser auf der Jagd waren.

Eine Hahnenfuß-Scherenbiene vertreibt eine Gemeine Keulenwespe.


Auf dem Brett des Bienenhauses laufen viele der seltenen Vierpunkt-Drüsenameisen (Dolichoderus quadripunctatus) Arbeiterinnen herum. Sie nutzen die verlassenen Nistlöcher der Bienen. Bei Ameisenwiki.de steht dazu folgendes:

Diese in Süd- und Zentraleuropa bis Skandinavien heimische Art ist in Deutschland stark gefährdet. Beliebte Habitate sind Eichen-Hainbuchen-Wälder. Die Nester werden in trockenen, hohlen Zweigen oder im Holz oder unter der Borke eines Baumstammes angelegt, teilweise auch im Boden. Die Art ist monogyn und schwärmt von Juli bis September. Als Nahrung dienen Nektar und Honigtau, Insekten werden nicht gejagt. D. quadripunctatus ist sehr friedlich und kann sich an ihrer jeweiligen Unterlage viel fester halten als erdbewohnende Ameisen. Die Arbeiterinnen, tagsüber aktiv, verlassen meist nur ab 18°C und Sonnenbestrahlung das Nest.


Eine Stahlblaue Mauerbiene (Osmia caerulescens) vor ihrem Brutloch.

Die Thermik an diesem warmen Tag ist jetzt für die Greifvögel perfekt. Viele Rotmilane kreisen am Himmel. Auf wenige Mäusebussarde sind dabei.





Im seichten Wasser versucht ein Graureiher sein Glück.

Nach dem Kaffeetrinken geht es wieder zurück zum Vogelschutzgebiet. Am Himmel sind die Rotmilane und Mäusebussarde verschwunden. Von Ferne ruft ein Kuckuck. Am Wegrand versteckt sich ein Graubinden-Labkrautspanner (Epirrhoe alternata).

Mehrere Kiebitze sind auf dem Gelände zu sehen. Sie sind sehr wachsam. Die Kiebitze sind Bodenbrüter, ein Kiebitz sitzt auf dem Nest. Ob schon Küken da sind?




Plötzlich erscheint ein Grünschenkel.



Ab und zu fliegt ein Kiebitz über das Gelände. Zur Landung breitet er seine Flügel aus.



An einer der Beobachtungswände sonnt sich eine Deutsche Wespe (Vespula germanica).

Feldsperlinge kommen zur Nahrungssuche gerne auf den Weg.

Flussregenpfeifer sind auf Nahrungssuche und beim Trinken.



Ein überwintertes Tagpfauenauge (Aglais io) aus der 2. Generation und ein Distelfalter (Vanessa cardui) sonnen sich.


Etwas versteckt hält sich ein Staren-Männchen auf.

Immer wieder herrlich anzuschauen sind jetzt die Höckerschwäne während der Balzzeit.

Eine Graugansfamilie kommt zurück mit ihren 9 Gösseln von einem Ausflug auf dem Wasser.

Danach geht es an Land weiter zur Nahrungsaufnahme. Ein Gössel ist sehr unternehmungslustig und läuft dabei weitab von den übrigen Familienmitgliedern. Daher befindet es sich nicht auf dem Foto.


Ein Kiebitz ist sehr aufmerksam und bald wird klar warum. Ein Kiebitz Küken ist auf große Entdeckungstour. Dabei findet sich auch immer wieder Nahrung zur Stärkung.












Im Gras fast nicht sichtbar versucht eine Wiesenschafstelze ihr Glück.


Ein weiterer Höhepunkt neben dem Kiebitz-Küken ist die Sichtung einer Zitronenstelze. Ich habe sie im Prachtkleid mit zitronengelbem Kopf in Belarus gesehen. Sie ist eigentlich im östlichen Europa und Asien zuhause. Sie hier zu sehen ist eine tolle Überraschung.




Am Uferrand ist der Flussregenpfeifer wieder zu sehen.

Das Kiebitz Küken hat jetzt bereits einen großen Weg hinter sich. Es ist sehr unternehmungslustig.


Wieder ist ein Star in der Nähe.

Weitere Beobachtungen und Fotogeschichten sind auf meiner Webseite unter https://isegrims-fotogeschichten.de
Da hast Du am Plessenteich ja viele Insekten und Vögel beobachten und fotografieren können. Die Kommentare sind sehr informativ. Mit den tollen Bildern und Texten kann man Deine Beobachtungen miterleben. Das hast Du gut hinbekommen.
Vielen Dank Herbert für die gute Rückmeldung.
LG Hans