Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2021
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Nymphenburger Schloßpark – 140

30.03.2021: Gemeine Winterlibelle, Dahurische Azalee, Sibirischer Blaustern, C-Falter, Dunkle Erdhummel, Steinhummel, Westliche Honigbienen, Teichfrosch, Rückenschwimmer, Zauneidechse, Wildbienen, Grasfrösche, Erdkröten bei der Paarung

31.03.2021: Kanadagänse, Graureiher, Feder einer Waldschnepfe, Köcherfliegenlarven in ihrem Köcher, Westliche Honigbiene auf Salweidenblüte, Paarung der Gemeinen Winterlibelle, Habicht, Mäusebussard, Höckerschwan

30. März 2021

Am späten Vormittag besuche ich den Botanischen Garten. Am großen Teich sehe ich die erste Gemeine Winterlibelle (Sympecma fusca), es ist ein Männchen. Immer wieder erfreut mich die in voller Blüte stehende Dahurische Azalee (Rhododendron dauricum). Für eine Weile beobachte ich das Geschehen auf einer Wiese voll blühendem Sibirischen Blaustern (Scilla siberica). Viele Insekten sind auf der Suche nach Nektar und die Blüten des Blausterns haben ihn im Angebot. Ein C-Falter (Nymphalis c-album) nimmt dieses Angebot gerne an. Ebenso wie eine Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris), ein Männchen der Steinhummel (Bombus lapidarius) und viele Westliche Honigbienen (Apis mellifera).

Bei der Arktis in der Teichfrosch wie gestern wieder beim Sonnenbaden. Im Sumpfbecken sind die Molche nicht mehr zu sehen. Ein Stockentenpaar hat nach Nahrung gesucht, den Boden aufgewühlt und das Wasser eingetrübt. Es dauert eine Weile, bis das Sediment zu Boden sinkt und an einigen Stellen wieder klare Sicht herrscht. Für das Warten belohnt mich ein Rückenschwimmer (Notonectidae). Eine Honigbiene kommt zum Trinken.

Am Alpinum sehe ich mich nach Eidechsen um.

Bei der Bienenstation summt es jetzt laut vor lauter fliegenden Wildbienen.

Ich gehe in den Nymphenburger Schloßpark. Im Pagodenburger See sehe ich als erstes nah am Ufer auf dem Grund des Sees einen toten Grasfrosch (Rana temporaria) auf dem Rücken liegen. Gleich daneben geht es wild her bei den Erdkröten. Einzeln oder schon im Knäuel sind sie ständig aktiv. Es herrscht Paarungszeit. Auf dem Weg Richtung Habichthorst sitzt ein Grasfrosch auf dem Weg. Rascheln dringt aus dem Wald. Als ich näher hinsehe sehe ich ein Erdkrötenweibchen, die auf ihrem Rücken ein Paket Männchen zu tragen hat. Sie schleppt sich schwer voran, die Last drückt. Endlich verliert sie ein Knäuel Männchen, was das vorwärtsstreben gewiss erleichtert. Der Weg führt an einer Wiese vorbei, an deren Rand ein weiterer Grasfrosch sitzt. Immer wieder vollführt er große Sprünge und muss sich dann von der Anstrengung ausruhen.

31. März 2021

Vormittags wieder im Nymphenburger Schloßpark. Ein Paar Kanadagänse äsen am Badenburger See und geben den Blick frei auf den Monopteros. Ein Graureiher kommt vom Nest herübergeflogen und setzt sich auf eine Weide, die schon ergrünt ist. Wie er sich auf die feinen dünnen Zweige niedersetzt hat schon was Filigranes.

Auf dem Weg liegt eine Feder. Es ist die Schwanzfeder einer Waldschnepfe. Ein weiterer Beleg, dass sie auf ihrem Zug im Nymphenburger Schloßpark ausruhen oder ihn zumindest überfliegen. Wie die Feder verloren wurde weiß ich nicht.

Ich besuche gegen Mittag den Botanischen Garten und die Wiese voll blühenden Sibirischen Blausterns (Scilla siberica). Eine männliche und kurz darauf eine weibliche Steinhummel (Bombus lapidarius) sind neben vielen Honigbienen beim Nektarsammeln. Immer wenn sie sich an eine Blüte andocken biegt sie sich zum Boden, da die Hummeln so schwer sind.

Der Sumpfteich mit den Molchen hat bereits viel Wasser verloren und es gibt nicht mehr viel zu sehen. Ob die Molche den Teich in der Zwischenzeit wieder verlassen haben oder von den Enten und anderen Fressfeinden vertilgt wurden bleibt offen. Daneben ist ein zweiter Sumpfteich und in dem rührt sich einiges. Holzstückchen bewegen sich selbstständig. Seltsam. Bei genauerem Hinsehen erkenne ich Köcherfliegenlarven (Trichoptera). Die Larven der Köcherfliege errichten aus Steinchen oder Holz kleine röhren- oder trichterförmige Köcher, in denen sie Schutz suchen. Toll, was die Natur alles zustande bringt.

Auf dem großen Teich hat ein Kanadaganspaar das angefangene Nest der Graugänse übernommen. Schon frech, oder? Auch hier gilt das Recht des Stärkeren.

Wunderschön anzusehen sind die Blüten der Salweide (Salix caprea), bei denen sich Honigbienen gerne zum Nektarsammeln einfinden. Mittlerweile sind die Wiesen ein Meer aus Blüten.

Zurück im Nymphenburger Schloßpark paart sich die Gemeine Winterlibelle (Sympecma fusca) am Schilf des Kugelweihers.

Das Habichtmännchen ruht auf einer Fichte. Ein Mäusebussard im Jugendkleid überfliegt die Wiesen des Parks auf der Suche nach Mäusen und Fröschen. Seine Rufe sind weithin zu hören. Ein Höckerschwan verjagt ganz aggressiv Kanadagänse. An Land nimmt er die drohende Haltung eines Revolverschützen ein. Ausdruck: kommt mir ja nicht zu nahe, sonst schieße ich.

Kategorie: Nymphenburger Schloßpark, Schlosspark 2021

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Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

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