Spatenbräufilz/Mooshamer Weiher
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Spatenbräufilz – 677

07.09.2025 Spatenbräufilz (677): Kleine Binsenjungfer, Sibirische Winterlibelle, Torf-Mosaikjungfer, Schwarze Heidelibelle, Große Heidelibelle, Blaugrüne-Mosaikjungfer, Gemeine Weidenjungfer, Hochmoor-Mosaikjungfer, Frühe Großstirnschwebfliege, Turmfalke, Tagpfauenauge, Wanderzünsler, Kurzflügelige Beissschrecke, Exuvie

Nach Regen wieder Sonnenschein. Die Besenheide (Calluna vulgaris) steht jetzt in voller Blüte. Heute wird der ganze Tag im Spatenbräufilz mit der Beobachtung von Libellen genutzt. Die erste Sichtung ist ein Weibchen der Kleinen Binsenjungfer (Lestes virens), das eine kleine Pause einlegt.

Gut getarnt rastet das Männchen der Sibirischen Winterlibelle (Sympecma paedisca) auf einem dünnen trockenen Zweig. Was vorne verspeist wird, muss hinten wieder heraus. Dies gilt auch für Libellen.

Mein Ziel sind die Moortümpel, wo hoffentlich einige der seltenen Torf-Mosaikjungfer (Aeshna juncea)Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica) zu finden sind. Auch Blaugrüne Mosaikjungfern (Aeshna cyanea) sind vom großen Tümpel zu den kleinen Tümpeln gekommen. Sie besiedeln ein weites Spektrum unterschiedlicher permanent stehender Gewässer. Bevorzugt werden kleine, eher schattige Gewässer wie Gartenteiche oder kleine Park- und Waldseen. Anders bei den Torf-Mosaikjungfern. Sie beschränken sich in tieferen Lagen weitgehend auf saure Heideseen und Moore. Die Hochmoor-Mosaikjungfern dagegen reproduzieren sich in Verlandungszonen von Hoch- und Übergangsmooren, meist in flutenden Teppichen aus Torfmoosen (Schwingrasen). Bei allen Arten patrouillieren die Männchen rasch und unermüdlich über der Wasserfläche und am Ufer. Sie sind aggressiv und neugierig, verjagen oft andere Libellen und suchen aktiv nach Weibchen, die in der Vegetation ihre Eier ablegen. Erwischen sie ein Weibchen, fliegen sie im Paarungsrad sofort zu den naheliegenden Bäumen. Dort sind sie dann meist nicht mehr zu finden. Es gibt zu viele Bäume im Spatenbräufilz. Störend erweisen sich die sehr schnell fliegenden Blaugrünen Mosaikjungfern, die die Männchen der Torf- und Hochmoor-Mosaikjungfern immer wieder vertreiben. Äußerst schwierig ist die Unterscheidung zwischen Torf- und Hochmoor-Mosaikjungfern. Hier könnte es noch zu Korrekturen kommen. Nach einer dreiviertel Stunde ist das erste fliegende Männchen einer Torf-Mosaikjungfer (Aeshna juncea) zu sehen. Hier braucht es viel Geduld, da es nur wenige Männchen gibt.

In der Zwischenzeit setzt sich ein Männchen der Schwarzen Heidelibelle (Sympetrum danae) auf seine Warte. Ein Weibchen ist nicht zu sehen.

Auf dem Tümpel findet die Eiablage der Großen Heidelibellen (Sympetrum striolatum) über offenem Wasser statt. Die Eiablage wird fast ausnahmslos im Flug in Tandemstellung ausgeführt, wobei das Männchen das angekoppelte Weibchen zur passenden Stelle führt. Bei der Eiablage tippt das Weibchen mit der Spitze ihres Abdomens auf die Wasseroberfläche und streift dabei jeweils eines bis mehrere Eier ab.

Es patrouilliert wieder ein Männchen der Torf-Mosaikjungfer.

Auch dieses Männchen der Großen Heidelibelle ist auf der Suche nach einer Partnerin. Es wartet dazu auf einem Ansitz, bis es ein Weibchen sieht.

Am schwierigsten ist es, ein Männchen der Blaugrünen-Mosaikjunger fliegend zu erwischen. Es ist schnell und steht selten auf einer Stelle.

Dieses Männchen der Großen Heidelibelle war kurz aufgeflogen und ist gerade zu seinem Ansitz zurückgekommen.

Das erste Weibchen der Torf-Mosaikjungfer ist zur Eiablage eingetroffen.

Ein bereits älteres Männchen der Schwarzen Heidelibelle hat sich gesetzt.

Beim Warten auf die Torf- und Moor-Mosaikjungfern sind Kleine Binsenjungfern (Lestes virens) ebenfalls bei der Eiablage. Wie der Name schon sagt, werden die Eier natürlich in die Binsen gelegt.

Dort, wo ein Rest von einem Baumstamm aus dem Wasser ragt, legt ein Weibchen der Blaugrünen-Mosaikjunger seine Eier ab.

An Kiefernzweigen halten sich gerne Tandems der Gemeinen Weidenjungfer (Chalcolestes viridis) zur Eiablage auf. Hier sind sie vermutlich vor Fressfeinden gut geschützt.

Um halb Vier Uhr kommt endlich ein Weibchen der Hochmoor-Mosaikjungfer zur Eiablage. Diese Eiablage dauert ziemlich lange.

In der Zwischenzeit kommt eine Frühe Großstirnschwebfliege (Scaeva selenitica) angeflogen. Sie heißt so, da sie bereits ab März fliegt.

Das eiablegende Weibchen der Hochmoor-Mosaikjungfer wurde gestört und versucht es jetzt an einer anderen Stelle.

Nochmals erfolgt eine Störung, erneut wechselt es den Platz. Die Störungen erfolgen durch patrouillierende Männchen.

Und hier ist ein fliegendes Männchen der Hochmoor-Mosaikjungfer.

Die Kleine Binsenjungfer ist noch bei der Eiablage.

Ein Turmfalke überfliegt das Moor und schaut sich nach möglicher Beute um.

Das Männchen der Kleinen Binsenjungfer legt eine Pause ein.

Um halb fünf Uhr ist das letzte Männchen einer Torf-Mosaikjungfer gesichtet.

Gegenüber dem Tümpel wird ein Tagpfauenauge (Aglais io) von den Blüten der Besenheide angelockt. Es ist die einzige Edelfalterart, die heute im Moor zu sehen ist.

Vermehrt ist der Wanderzünsler (Nomophila noctuella) zu sehen.

Und neben vielen Heideschrecken ist auch die Kurzflügelige Beissschrecke (Metrioptera Brachyptera) anwesend. Sie betrachtet den Fotografen aufmerksam.

Zu guter Letzt wird noch die Exuvie einer Hochmoor-Mosaikjungfer gefunden, wo die Libelle am Vortag oder heute Morgen geschlüpft ist.

Weitere Beobachtungen und Fotogeschichten sind auf meiner Webseite unter https://isegrims-fotogeschichten.de zu sehen.

Kategorie: Spatenbräufilz/Mooshamer Weiher

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Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

Ein Kommentar zu “Spatenbräufilz – 677”

  1. Herbert Friedrich sagt:

    Wie man sehen kann, hat sich der Ausflug zum Spatenbräufilz gelohnt. Die Aufnahmen könnten nicht besser sein. Bei jeder Aufnahme staunt man über die Deutlichkeit.

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