Oman, Reiseberichte
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Reisebericht Oman im November 2018 – Tag 6

Tag 6: Dhofar-Region: Wasserstellen, Wadi Darbat, Einsturz-Doline Tawi Attayr

Heute führt mich mein Weg in die Wüste, im sprichwörtlichen Sinne. Auf dem Weg dorthin an einer größeren Wasserstelle ist ein Fischadler unterwegs, der ziemlich niedrig über meinen Kopf hinwegfliegt. Wieder gibt es viele Dromedare zu sehen, die auf ihren Wanderungen verschiedene Trinkstellen aufsuchen. An einer dieser Trinkstellen sitzen in den Sträuchern Isabellwürger und Palmtauben. An der Wasserstelle, an der viele Palmtauben sich laben, lässt sich ein Waldwasserläufer blicken. Auch er ist durstig und froh über das erquickende Nass. Wieder unterwegs sind Blauwangenspinte im Flug zu sehen. Dass im Oman Rechtverkehr gilt wissen auch die Kühe.

Endlich erreiche ich das Wadi Darbat. In mehreren bis zu 30 Meter hohen Kaskaden stürzt hier das Wasser über die fast senkrechte Klippe in die Küstenebenen hinab. Von der oberen Kante bis zum Fuß besitzt der Wasserfall eine Fallhöhe von 170 Metern. Vorausgesetzt natürlich, es gibt genügend Wasser. Und das kommt höchstens während des Khareef-Monsuns vor. Mit etwas Glück lässt sich dann für zwei bis drei Wochen ein Wasserfall beobachten. Und dieses Glück habe ich. Drei rastende Omani sind zum Baden (ist eigentlich verboten) und einem kleinen Picknick gekommen. Je weiter ich in das Flusstal vordringe, umso üppiger und grüner wird die Vegetation. Diese guten Bedingungen nutzen auch die Jebali-Hirten für ihre Kamelzucht. Dementsprechend viele Dromedare kreuzen hier meinen Weg. Auch hier sind Blutsaugeragame (Calotes versicolor) Echsen zu sehen. Ein Schwarzschwanz im Gebüsch. Auch ein großes Netz der Rotbeinigen Goldene Radnetzspinne (Nephila sumptuosa) ist aufgespannt, in der Mitte die Spinne beim Mittagsmahl. Gelb blüht der Mexikanische Stachelmohn (Argemone mexicana). Gelbsteißbülbül, Gilbweber, Palmtaube und Tristramstar turnen oder ruhen geschützt in den Sträuchern. Dromedare können nicht nur aufgrund ihrer Größe direkt die unteren Blätter von Bäumen fressen, sondern mit ihrer Beweglichkeit sich auch den Hintern lecken. Fliegend lässt sich ein im Oman seltener Klippenadler blicken, früher auch Kaffernadler genannt. Wieder einmal großes Glück gehabt, denn viele Besucher kommen extra von weit hier her um ihn zu sehen und bekommen ihn oft nicht zu Gesicht.

Weiter führt mich mein Weg zur Einsturz-Doline Tawi Attayr.

Zuerst fällt ein Männchen des Arabischen Steinschmätzers auf, der einen ganz nahe rankommen lässt. Die beiden folgenden Bilder, die Vögel mit dem großen braunen Fleck neben dem Auge, sind die Weibchen dazu. Hier ist auch der Jemengirlitz sehr zutraulich. Eine große Schar Borstenraben überfliegt das Gelände. Turmfalken und Baumfalken jagen hier. Die Blüten des Oscher sind geöffnet. Wüstensteinschmätzer (unten) und Isabellsteinschmätzer rasten auf demselben Busch.

Kategorie: Oman, Reiseberichte

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Naturfotograf, Citizen Scientist Mitglied im Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Mitglied beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mitglied der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V.

Ein Kommentar zu “Reisebericht Oman im November 2018 – Tag 6”

  1. Stephan sagt:

    Was für eine wundervolle Welt, so grandiose Aufnahmen. Wahrhafte Schönheiten!

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